d.h: Kapitel 1

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A/N: Also, ich werde den letzten Teil 'Dark Hell' in diesem Buch hier posten, weil er nicht lange genug gehen wird, um ein extra Buch dafür zu eröffnen. :D 

Ich sah zu Hunter. Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare und sah uns alle an. Arizona, Xenia, Jorge, Josh und mich. Auch wenn ich die anderen nicht sah, konnte ich mir denken, dass sie genauso verwirrt sein mussten wie ich es war. Doch in mir kochte auch die Wut, weshalb ich Hunter auf den Boden drückte. 

»Was zur Hölle hast du angestellt?«, sagte ich, bemüht darum, nicht zu schreien. Es fiel mir schwer. Sogar sehr. Meine Tochter war in der Hölle. Das konnte nicht gut für sie sein. Für keinen von ihnen. 

Hunter drückte mich von sich und setzte sich auf. »Ich hatte einen Auftrag hier oben«, erklärte er. Damit rückte er erst jetzt heraus? Und was für ein Auftrag konnte so verdammt wichtig sein, dass sie ein Kind in die Hölle verschleppen?

»Ich sollte jemanden ausfindig machen. Einen abtrünnigen Dämon, der sich seinem Dienst und der Hölle entzieht.« Während er das sagte, stand er auf und ich tat es ihm gleich. Auch wenn meine Wut noch immer vorhanden war, musste ich mich zusammenreißen. Sonst würden wir nie zu Ergebnissen kommen. 

Am liebsten würde ich ihm drohen. Ihm sagen, dass er sich ranhalten soll, denn sonst würde ich ihn töten. Aber ich tat es nicht. Denn ich konnte sein Gesicht sehen. Er bereute es, seinen Auftrag nicht befolgt zu haben. Es tat ihm leid. Zwar brachte uns das allein nicht zurück, doch es gab mir die Hoffnung, dass er anders gehandelt hätte, wenn er von diesem Ausgang gewusst hätte. 

Also schlug ich vor, dass wir ihm halfen. Wir würden sowieso nur durchdrehen, wenn wir abwarten würden. Ich kannte Arizona und mich einfach zu gut. Ohne Justin und Sydney würde ich keine einzige Nacht ruhig schlafen können. 

Jorge war nicht allzu begeistert davon, zu helfen, doch er versprach es zu tun. Nicht, wegen Justin oder Riley. Ich wusste, dass er es für Sydney tat. Aber das reichte mir, denn das wichtigste war, dass er half. Nur Josh sträubte sich. 

»Du wirst helfen«, sagte Hunter, »Oder soll ich dich an den Ort schicken, an den du gehörst? Für Personen, die ein ganzes Rudel, einschließlich der Kinder, töten, gibt es einen besonderen Platz in der Hölle.« Man konnte deutlich sehen, dass Joshua schlucken musste. Und was ich über ihn erfuhr, schockierte mich. Doch er versicherte uns nun, zu helfen. Vermutlich aus Angst. 

Aber wie sollten wir ihm vertrauen können, wenn seine einzige Motivation war, nicht in die Hölle zu kommen? Jeder hier wusste, dass es dennoch irgendwann geschehen würde. Es war nur eine Frage der Zeit, denn als Werwolf würde er irgendwann sterben müssen. 

Wir machten uns kurz darauf auf den Weg zu meiner Wohnung. Dort setzten wir uns ins Wohnzimmer und Hunter erklärte uns, worum es sich genau handle. Dabei legte er ein Bild des Dämonen auf den Tisch, den wir suchen. 

»Das ist Jordan. Er lebt in London. Wir haben ihn damals bereits kennengelernt«, erklärte ich. Damals empfand ich ihn als seltsam und vielleicht auch gruselig. Er war so wie ich mir einen Dämonen vorgestellt habe. Nicht so hilfsbereit wie Hunter. 

Hunter nickte. »Er stellt sich gegen die Unterwelt«, meinte er. Jorge lachte leicht auf. »Ist das wirklich so verwerflich?« Hunter sah zu ihm.

»Wenn ich als Dämon rede, dann ja. Man verrät den Boss nicht«, sagte er. »Aber wenn ich ehrlich bin, würde ich es ihm gleichtun. Versucht habe ich es, aber ihr wisst ja nun wie das ausgegangen ist.« Jetzt war ich diejenige, die nickte. Die Hölle und sein Boss ließen sich nicht gern hinters Licht führen wie es aussah. 

»Die Vergangenheit holt einen immer wieder ein«, kam es von Josh. Seitdem wir bei mir angekommen sind, hat er geschwiegen. Es war das erste mal, dass er seit Hunters Drohung den Mund aufmachte. 

»Das wissen wir alle. Aber jeder kann sich ändern, oder nicht?«, meinte er. Und er hatte recht. Er war der Beweis, obwohl ich mir noch immer nicht sicher war, ob er sich tatsächlich geändert hat, seitdem ich ihn kenne, oder ob ich ihn einfach nur besser kennengelernt habe. 

Wir beschlossen dann, mit dem nächsten Flugzeug nach London zu fliegen. Allerdings ohne Xenia, denn sie wollte sich nun wieder ihrem Club widmen, den sie in letzter Zeit etwas vernachlässigt hat. Verübeln konnte ich es ihr nicht. Doch sie sagte, sollten wir wieder in der Stadt sein und Hilfe brauchen, dann würde sie uns zur Hilfe eilen. 

Es waren also nur Josh, Hunter, Arizona, Jorge und ich. Und nur zwei von ihnen vertraute ich. Seufzend ging ich in mein Zimmer, um einige Sachen für den Flug zu packen. Doch es war nicht allzu viel, denn wir würde sowieso nicht lange bleiben. 

Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel. Noch sah ich nicht müde aus, denn in der letzten Woche konnte ich halbwegs ruhig schlafen. Doch das würde sich bald wieder ändern. Jedenfalls bis wir die anderen wieder hatten. 

Dann ging ich nach unten, wo Arizona schon auf mich wartete. Die anderen würden wir am Flughafen treffen, denn auch sie wollten noch ein paar Dinge packen. Zudem wollte Jorge die Flüge buchen. Hoffentlich gab es noch genug freie Plätze. 

Wir stiegen in mein Auto, nachdem wir die Koffer im Kofferraum verfrachtet hatten. Dann drückte ich das Gaspedal und wir fuhren durch den Stadtverkehr, bis wir schließlich den Parkplatz des Flughafens erreichten. Das würde teuer werden, doch das war es Wert. 

Dann gingen wir zu einem der vielen Eingänge. Die Jungs waren noch nicht da, doch sie müssten bald kommen. Wenn nicht, dann würden wir, wenn wir Pech hatten, nämlich den Flug verpassen. Aber sie kamen. Jorge nickte als Zeichen, dass wir noch Tickets für den Flug bekommen konnten. Dann machten wir uns auf den Weg nach innen. 

Justin

Ich blinzelte. Wir waren nicht mehr am See. Stattdessen waren wir an einem Ort mit viel Gestein und einer Hitze, die unbeschreiblich war. Ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen, um welchen Ort es sich handelte; die Hölle. Wir waren in der Hölle und wir würden nicht einfach so hier raus kommen. 

»Unser Leben begann gerade, besser zu werden«, meinte Mary seufzend. Sie hatte Sydney auf dem Arm und übergab sie mir. Ich nickte. Nur Riley hatte Einwende und zählte die schlimmen Dinge der Vergangenheit auf, die wir durchlebt haben. 

»Aber die Zeit am See war idyllisch«, entgegnete sie und ich musste ihr recht geben. Auch wenn es nur kurz war, doch die Zeit am See tat gut. Es hatte sich endlich angefühlt, als würde alles besser werden und auf einmal passiert so etwas. 

Riley fuhr sich durchs Haar und sah sich um. Dann blieb sein Blick bei mir hängen. »Und jetzt? Was machen wir?«, wollte er wissen, als hätte ich mehr Ahnung als er. Die Wahrheit ist, dass ich keine hatte. Ich wusste überhaupt nichts über die Hölle. Oder jedenfalls nicht genug, um hier raus zu kommen. 

»Wir sitzen hier fest. Das sinnvollste wäre es, einfach abzuwarten«, meinte ich. Und das war mein ernst. Die anderen würden uns schon suchen kommen. Ich kannte Kayleight. Sie würde ihre Tochter nicht in der Hölle zurücklassen. Oder aber mich. 

Die anderen machten mir allerdings Sorgen. Jorge und Josh. Auch Hunter. Zwar war er nicht wie andere Dämonen, doch das konnte sich noch ändern. Vielleicht wollte er, dass so etwas passiert. Dass unsere Gruppe getrennt wird. Dann hätten die anderen ein größeres Problem als sie vermutlich denken.

dark sun ➹ j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt