Kapitel 16

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Wir stiegen wieder in das Auto ein und fuhren in Richtung des Hotels Mandarin Oriental. Während wir führen, begann der Agent mich noch einmal mit den Grundlagen jeder Mission zu belehren. Decknamen nicht vergessen, keine Fähigkeiten haben die nicht zur Rolle passen. Kurz bevor wir hielten sagte er noch "Merk dir am besten die Adresse. Oder noch besser schreib sie dir auf." Wut flammte in mir auf. Was glaubte der Mann wer er war. Ich war bereits auf dutzenden Missionen, ich weiß wie ich mich zu verhalten habe. Diese Mission war zwar insofern besonders, als dass sie ohne Leichen enden würde.

Die Tatsache, dass sie meine Zukunft entscheiden würde Lied mich relativ kalt. Das hatten bereits viele Missionen zuvor. Bei diesem Gedanken kam eine Erinnerung hoch.

"Anastasia. Maria. Katharina. Ihr bekommt alle eine Mission. Wer Fehler macht oder stümperhaft vorgeht, fliegt aus dem Programm. Ihr wisst ja was das bedeutet." Sagte die Madame zu uns. Ich und die anderen beiden neunjährigen nickten. Wir wurden getrennt und unsere Missionen wurden uns erklärt. Vier Stunden später saß ich alleine im Zug von Moskau nach St. Petersburg. Zwei Abteile weiter mein Ziel. Er war ein reicher Geschäftsmann der sich öffentlich gegen die Politik geäußert hatte und nun aus dem Weg geschafft werden musste.
Ich sah wie er auf stand und durch den Gang ging. Als er mich sah blieb er stehen.
"Was machst du hier so alleine?" Fragte er und setzte sich mir gegenüber. Jetzt nicht verplappern dachte ich und atmete einmal tief ein. Und begann zu weinen.
Es funktionierte genau wie geplant nahm der Mann mich mit in sein Abteil und als er zwei Stunden später dachte, dass ich am schlafen war und er sich selbst schlafen legte, spritzte ich ihm das Gift, das man mir mitgegeben hatte.
Leise schlüpfte ich aus dem Abteil und öffnete die Tür des hintersten Waggons wo ich absprang und mich auf den Weg zurück in die Stadt machte. ,
Drei Wochen später erfuhr ich, dass sowohl Maria als auch Katherina nicht bestanden hatten und getötet worden sind.

"Anastasia kommst du?" Während mein 'Vater' gefahren war hatte ich mir eine der Hosen und die weiße Bluse angezogen und jetzt stand er an der Tür auf meiner Seite und hielt mir den Arm hin.

Ich griff nach seinem Arm und stieg elegant aus. "Vielen Dank Vater." Strahlte ich ihn an. Ein Angestellter, des Hotels kam auf uns zu und begann die Koffer auf einen Wagen auf zu laden. Als er fertig war nahm er den Autoschlüssel entgegen und parkte das Auto an einem Platz für Hotel Gäste. Der Agent hatte mir immer noch seinen Arm zur Verfügung gestellt und gemeinsam betraten wir die Eingangshalle. Ein großer Kronleuchter hing von der Decke und ein navyblauer Teppich bedeckte den Bereich des scheinbar mit Marmor gefliesten Boden der von der Tür bis zur Empfangstheke führte. Während wir über den Teppich gingen bemerkte ich, dass ein junger Mann der auf einem der Sessel in der Eingangshalle saß uns beobachtete. Ich tat so als würde ich mich umschauen und als unsere Blicke sich trafen identifizierte ich ihn als Nícolas. Ich lächelte und winkte ihm kurz zu. Dann standen wir vor den Empfangstresen. Sousa redete mit der Frau und sie reichte uns einen Schlüssel. Der Mann der eben unser Auto umgeparkt hatte,war inzwischen mit dem Wagen, auf welchem unsere Koffer lagen wieder reingekommen. Gemeinsam mit ihm fuhren wir hoch und betraten unsere Suite. Beim öffnen der Tür zur Suite zeigte sich ein großes Wohnzimmer, mit einem Flügel an der einen Wand. An beiden Seiten gingen Türen ab, welche je in ein Schlafzimmer führten. Die Schlafzimmer waren beide mit einem Doppelbett, einem hohen Schrank und einem Schreibtisch sowie zwei Nachttischen ausgestattet. Das Bad welches an der Wand gegenüber von dem Flügel vom Wohnzimmer abging, war in Blautönen gehalten. Es war geräumig, eine Badewanne, zwei Waschbecken und natürlich eine Toilette.

Nachdem ich mich einmal vollends ungesehen und einige der Sachen ausgepackt hatte, meinte Daniel zu mir. " In ungefähr 30 Minuten gibt es Abendessen. Wir sollten uns fertig machen. Denk dran der Junge will was von jedem Mädchen also musst du rausstechen."

Ich nickte und verschwand erst in meinem Zimmer, wo ich in das Schwarze Kleid mit der weiß gepunkteten Bord und dem Tüllrock anzog. Danach ging ich ins Bad und trug ein wenig Make-up auf. Meine Haare flocht ich zu einem seitlichen Fischgrätenzopf. Nachdem ich noch ungefähr zehnmal etwas verändert und ich nun offiziell keine Zeit mehr hatte und auch mehr oder weniger zufrieden mit meinem Outfit war ging ich wieder ins Wohnzimmer. Sousa wartete bereits an der Tür auf mich und nickte mir, dass ich mich beeilen soll.

Im Speisesaal angekommen setzten wir uns an einen der Tische in der Nähe von unseren Zielen und aßen in Ruhe. Als ich fertig war, bemerkte ich,dass Nícolas zur Bar gegangen war also stand ich auf und folgte ihm. "Guten Tag." Lächelte ich den Barkeeper an. "Ich hätte gerne eine Cola." Er nickte und reichte mir mein Getränk aber bevor ich bezahlen konnte, schon Nícolas Geld zum Barkeeper. Er lächelte mich an. "Ich lade die Dame an."

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