Kapitel 8

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Markus, Ralle und Christian standen vor der Tür. Scheiße, hoffentlich merkten sie nix. "Hi, was macht ihr denn hier?" "Ralle hat Schmerzen. Und wir wollen uns deine Technik angucken." Von wegen Vertrauen, sie waren genauso kritisch, wie der Arzt selbst. "Na klar. Kommt rein." Sie gingen nach drinnen und sahen Leon auf dem Bett sitzen, der dümmlich am grinsen war. "Ähm.. ja.. äh. Legst du dich mal bitte aufs Bett. Leon, du müsstest da mal bitte weg." Leon stand auf und Ralle begab sich aufs Bett. Anne, konzentrier dich. Ich atmete einmal tief durch und fing an ihn abzutasten. Natürlich war das alles wieder verschoben bzw. immer noch. "Es könnte ein wenig weh tun. Aber versuch ganz entspannt liegen zu bleiben. Okay?" "Klar Kleene." Ich sah ihn an und musste sofort grinsen. Kleene hatte er mich wirklich lange nicht mehr genannt.

Ich drückte in seine Schulter und fing an, den Arm zu drehen, bis es einmal knack machte und Ralle einen kleinen Schmerzlaut von sich gab. "Versuch mal." Er bewegte vorsichtig seinen Arm und drehte die Schulter. Er sah mich mit großen Augen an. "Woah. Das ist ein Gefühl, als wäre ich neu geboren." Ich dachte wieder daran, dass Markus und Christian ja auch da waren und schaute sie vorsichtig an. "Schau doch nicht so traurig. Das war der Wahnsinn. Trau dir was zu. Denn das, was du gerade getan hast, auf die Idee kam noch keiner von den anderen." Ich lächelte schwach. "Anne, du bist gut, richtig gut. Unser Mannschaftsarzt wird sich was anhören müssen. Du hast ab sofort das Sagen, wenn es um solche Sachen geht." "Was? Wie soll ich das verstehen?" "Das heißt, dass du ansagst, was gemacht wird, wenn wir solche Fälle haben. Du leistest eine Wahnsinnsarbeit!" Leon kam zu mir und legte seine Arme um meinen Oberkörper. "Und was das angeht. Du behandelst ab sofort alle bzw. darfst alle behandeln. Heißt natürlich nicht, dass du alleine alles bewältigen musst, aber du leitest das." Mit dem Satz gingen sie aus der Tür und ich stand mit Leon und Ralle alleine im Raum.

Ich stand noch vollkommen perplex da und verstand nicht ganz, was das heißen würde. "Glückwunsch Schatz." flüsterte Leon mir ins Ohr, was mir Gänsehaut bereitete. Ich drehte mich um und sah die beiden an. "Jetzt guck doch nicht, als würde es seit Monaten regnen. Du bis befördert worden, weil du der Hammer bist. Freu dich doch! Du bist Leiter der Physioabteilung von uns!" "Ja aber ich kann doch keine Gruppe leiten. Das kann ich nicht!" "Und wie du das kannst." kam es von hinten und mein Bruder stand in der Tür. "Lasst ihr mich kurz mit ihr allein?"

Ich ging mit Bene zum Bett, wo er sich breit machte. Ich lehnte mich an ihn und das war genau das, was ich jetzt brauchte. Mein Bruder, der zu mir stand und mich aufmuntern wollte. "Anne, du hast in der kurzen Zeit hier so viel geschafft. Du hast von allen den allerhöchsten Respekt, alle bewundern deine Arbeit und ich glaube der Big Doc hat Angst vor dir, Angst, dass du wirklich besser sein könntest, wenn es um solche Sachen geht. Auch er weiß wie gut du bist, will es aber nicht zugeben, weil er sich dann eingestehen müsste, dass du besser bist." "Meinst du?" "Ich meine das nicht nur, ich weiß das. Warum solltest du sonst Leiterin sein?" "Aber.." "Nix aber." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und stand auf. Sein Blick fiel auf das Kissen. Ich schaute dahin und ließ das Kondom gleich verschwinden.

Ich grinste ihn an und wusste, dass jetzt irgendwas kommen würde. "Ich hab mich schon gefragt, wo das alles so schnell hin verschwunden ist, nachdem wir geklopft hatten." Sofort wurde ich rot. "Ihr.. ihr.. wie lang.. was.. ihr habt uns gehört und warum kamst du nicht gleich mit rein?" "Klar. Wir wollten nur nicht stören und haben gewartet, dann habe ich einen Anruf von Lisa bekommen und die anderen sind zu dir/euch ins Zimmer." "Ach du scheiße. Das gibt sicher Ärger." "Ja ich glaube schon." "Fuck man!" Dann fing mein Bruder an zu lachen. "Ich weiß nicht, was daran lustig sein soll!" motzte ich rum. "Niemand hat was mitbekommen. Wir waren nur da, als wir geklopft haben. Alles gut. Das bleibt dann unser Geheimnis."

Sofort stand ich mit einem Kissen bewaffnet auf und wollte ihn schlagen. Er lief aus der Tür raus, vorbei an Leon und Ralle und ich hinterher. "Du kleines Arschloch!" rief ich ihm nach und versuchte näher zu kommen. In der Lobby begegneten wir dann Markus und Christian, die sich das Lachen auch nicht verkneifen konnten. Draußen schnappte mich dann plötzlich jemand und hielt mich an den Armen fest. "Sead, lass mich los." Bene stand lachend und schwer atmend ein Stück weiter und dann wurden mir die Beine weggerissen und ich hing in der Luft. Dann erkannte ich den zweiten Täter. "Schöpfi! Lasst mich bitte los." lachte ich, aber sie trugen mich Richtung Pool. "Nein, das wagt ihr nicht!" "Ohhh doch." "Bitte! Nein! Holt wenigstens mein Handy aus der Hosentasche!" "Leon! Das ist dein Job. Niemand geht deiner Freundin ans Höschen." Ich erkannte schon an seinem Blick, dass er mir nicht helfen würde und betete, dass das Wasser nicht allzu kalt war.

"1...2...3!" Dann flog ich und landete mit all meinen Klamotten im Pool. Aber es sprangen noch mehr rein. Mit dem Unterschied, dass sie alle nur eine Hose trugen und den Rest ausziehen konnten. Umgeben von der besten Mannschaft der Welt, standen wir alle im Pool und lachten uns kaputt. Kurz sah ich, dass auch Markus und Christian zufrieden zu uns schauten.

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