Kapitel 10

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"Anne! Schatz?" Sie war total unruhig, wodurch ich wach wurde. Ich rüttelte noch einmal an ihr, dann schlug sie die Augen auf. "Hey, was ist los?" Sie atmete tief durch. "Alptraum." flüsterte sie und kuschelte sich an mich. "Magst du mir erzählen, worum es ging?" "Das übliche.. ich bin allein, tim kommt und ich lebe in der Vergangenheit." "Du bist nicht allein." versuchte ich sie zu beruhigen. Sie gab mir einen Kuss. "Ich weiß. Lass uns noch ein bisschen schlafen. 2 Stündchen haben wir noch." Ich schaute auf die Uhr. Tatsächlich bis 8 konnten wir locker noch schlafen, wenn nicht sogar noch länger. "Ist wirklich alles okay?" "Ja."

Ich nahm sie nochmal fest in den Arm, aber an Schlaf war bei mir nicht mehr zu denken. Sie hatte schon so lange nicht mehr von diesem Mistkerl geträumt, also warum jetzt? Vielleicht wegen gestern? Aber das hatte mit dem ja nix zu tun. Aber die Sache mit dem Arzt war doch auch absurd. Wer kommt den auf so eine Idee, nur weil Anne jetzt die Leitung übernimmt. Oder war es einfach nur irgendjemand und Zufall, dass es unser Auto getroffen hatte?

~Annes Sicht~
Ich versuchte meine Panik so gut es ging zu verdrängen. Bei Leon konnte mir schließlich auch nix passieren. Aber ich war am überlegen, ob ich nicht doch die Arbeitsstelle wechseln sollte. Ich war noch einmal kurz eingedöst, aber schlafen konnte ich nicht mehr wirklich. Ich drehte mich um und sah, dass Leon ebenfalls wach war. "Das wars wohl mit dem Schlaf.. Entschuldige." "Du brauchst dich nicht entschuldigen. Wir gehen jetzt runter und frühstücken. Dann müssen wir zum Auslaufen." "Das Auslaufen ist doch erst um 11."

"Dann müssen wir uns die Zeit anders vertreiben." er kam zu mir und küsste mich. Ich musste sofort grinsen. Die Zeit mit ihm war so kostbar. Die musste man auskosten. Eigentlich dumm, wenn wir noch ewig geschlafen hätten. Niemand wollte weitergehen, es war eigentlich nur Knutscherei. Okay, ein bisschen Fummelei vielleicht noch. Als wir uns lösten, strich er mir mit seinem Daumen unterm Auge entlang. Er grinste. "Was ist?" "Kleiner Panda." Stimmt, abgeschminkt hatte ich mich gestern abend tatsächlich nicht mehr. Als er dann fertig war, zog ich ihn wieder zu mir.

Aber nach einer kurzen Weile löste er sich wieder. "Wir sollten aufhören, sonst endet das im Stress." Ich schaute auf die Uhr. Ich war jetzt irgendwie unzufrieden. "Aber wenn wir um halb elf ausm Hotel gehen reicht das locker. Das heißt wir gehen um viertel vor zehn frühstücken, viertel nach neun unter die Dusche. Also haben wir noch knappe 40 Minuten Zeit!" Er fing an zu lachen.

~Leons Sicht~
Als Anne das sagte, musste ich lachen. Sie klang richtig verzweifelt. Und auch jetzt schaute sie mich total irritiert an. "Ist es so schlimm?" versuchte ich halbwegs ernst zu fragen. "Lachst du mich aus?" "Ja, ich glaube schon." "Na wenn das so ist, läufst du jetzt erst mal mit einem Ständer durch die Gegend." Dann stand sie auf und ging Richtung Bad. Scheiße, was? Ich dachte eigentlich, dass wir gleich miteinander schlafen würden, denn mein kleiner Freund hatte sich tatsächlich schon gefreut. Ich schaute ihr nach und sprang im nächsten Moment auf und lief ins Bad.

Dort stand sie an der Wand angelehnt und grinste mich an. "Na, so schlimm?" "Mh." ich ging auf sie zu und die Luft knisterte sofort und ich küsste sofort ihren Hals. "Brauchst mich also doch?" "Und wie. Ich denke, dass wir wieder zum Bett gehen sollten. Wir haben genug Zeit verschwendet." flüsterte ich an ihr Ohr und sah die Gänsehaut auf ihrer Haut. Ich führte sie wieder zum Bett und legte sie sanft ab, ohne meine Lippen von ihrem Hals und dem Mund zu nehmen. Wie schnell sich doch alles ändern konnte.

Sofort machte sie sich an meiner Boxer zu schaffen. Dann war ich schon nackt. Als nächstes machte ich mich an ihrem Shirt und der Schlafshort inkl. Slip zu schaffen. Ich wurde doch ein wenig ungeduldig. Aber ich wollte diesen Moment auskosten, bis zur letzten Sekunde. Ein kurzer Blick auf die Uhr. Satt zeit. Ich fing wieder an ihren Hals zu küssen, strich ihre Seiten entlang und hörte ihrem schnellem Atem zu.

~Annes Sicht~
Leon war so zärtlich und ich genoss jede Berührung. Ich wusste gar nicht wohin mit mir und meinen Händen. Also nahm ich seine Haare und hielt mich daran fest. Einige Momente später stoppte er und sah mich an. "Ich liebe dich Anne." Das in so einem Moment zu sagen, berührte mich und ich nahm sein Gesicht und küsste ihn. "Ich liebe dich auch Leon." hauchte ich in den Kuss hinein und im nächsten Moment drang er in mich ein.

Wir bewegten uns im Einklang und umso näher wir dem Höhepunkt kamen, umso mehr verlor ich meine Fassung. Als wir beide ein letztes Mal laut aufstöhnten und zur Ruhe kamen, flossen die Tränen. Leon bekam sofort Panik und rollte von mir. "Anne, hey. Hab ich was falsch gemacht?" Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte noch nicht klar denken. Nachdem ich mich beruhigt hatte und ich mich langsam aus seinen Armen löste um ihn anzusehen, sah ich richtige Panik.

"Es tut mir leid." "Du brauchst dich doch nicht entschuldigen, aber warum weinst du?" "Ich war nur so überwältigt von meinen Gefühlen. Leon, ich liebe dich mehr als alles andere und dann ist da so ein Idiot, der die Reifen zersticht, das Auto manipuliert und wahrscheinlich wollte, dass dir/uns was zustößt. Dir darf nichts passieren!" Dann fing ich wieder an zu schluchzen und sofort lag ich wieder in Leons Armen.

~Leons Sicht~
Sie hatte es doch nicht so gut weggesteckt, wie bisher angenommen. Und ich ertrug den Gedanken nicht, dass Anne etwas zustoßen sollte. Ich brauchte sie genauso, wie sie mich brauchte. Wir waren unsere gegenseitige Stütze. "Schatz, uns wird nix passieren. Niemandem von uns." Ich musste für sie mit stark sein. "Vielleicht sollte ich die Stelle wechseln." kam es leise von ihr. "Daran darfst du nicht mal denken! Nur wegen dem Arsch! Du bleibst bei uns. Keiner will, dass du gehst! Du bist unser Glücksbringer, die beste Physio aller Zeiten und meine Freundin. Ich werde alles dafür tun, dass du bleibst! Und wenn es rauskommt, dass er die Finger mit im Spiel hatte, dann ist er eh direkt weg vom Fenster!"

"Hoffentlich klärt sich alles schnell auf. Darf ich dich noch um einen Gefallen bitten?" "Natürlich." "Können wir noch ein/zwei Nächte hier im Hotel bleiben bzw. so lange, bis man rausgefunden hat, was am Auto ist und wer es war?" "Natürlich. Aber wir müssen wenigstens einmal nach hause und Sachen holen." "Das ist in Ordnung. Und jetzt gehen wir duschen und zum Frühstück. Ich hab Hunger." Wie schnell sich ihre Laune änderte. Aber ich war froh, dass sie wieder auf Zack war. Wie gut, dass jeder von uns immer Ersatzklamotten für ein Auswärtsspiel einpackte und wir so neue Klamotten fürs Training hatte.

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