Kapitel 15

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Mein Herz schlug mir bis zum Hals und meine Finger in Leons Hand fingen auch an zu zittern. "... ich bin nicht länger Schützling von Jörg. Ich habe ihm gesagt, dass er nicht länger mein Berater ist." Damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet und so sah ich ihn auch an. "Und das zweite ist. Ich habe einen neuen Vertrag unterschrieben." Mein Herz fing so doll an zu schlagen, dass es eigentlich sichtbar sein müsste. Er hielt mir einen Umschlag entgegen und senkte den Kopf, als ich ihn nahm. Mit zittrigen Händen nahm ich ihn entgegen und starrte ihn an. Er sah ernst aus und sah mir nicht in die Augen. Ich hatte ein merkwürdiges Gefühl.

"Mach ihn auf." flüsterte er. Ich war fast nicht im Stande den Umschlag zu öffnen. Ich zitterte richtig und nahm den Vertrag raus. Erst hielt ich ihn nur in der Hand. Ich hatte solche Angst, aber dann ging ich sofort auf die letzte Seite. "Vertrag zwischen Leon Goretzka und dem FC Gelsenkirchen Schalke 04 e.V."

Schalke, da stand Schalke. Sofort liefen mir die Tränen. "Du Idiot! Warum lässt du mich so zappeln?" schluchzte ich. Leon grinste mich an und strich mir die Tränen weg. "Alles gut Schatz. Wir bleiben hier, wir bleiben in Gelsenkirchen." Ich fiel ihm in die Arme und er drückte mich fest an sich. "Du bist so ein Idiot Leon Goretzka!" Er lachte kurz auf. "Wieso hast du dich für Schalke entschieden?" "Hier ist meine Heimat, Familie, Freunde. Aber der eigentliche Grund bist du."

Ich drückte mich ein wenig weg, damit ich ihn anschauen konnte. "Ich? Warum?" "Du hast zwar gesagt, dass dir alles egal ist. Aber man hat es dir angemerkt, wie nervös du doch bist. Auch eben. Wäre es dir egal, hättest du nicht so gezittert. Und Jörg, naja Jörg. Er ist wirklich ein Arsch. Ich habe ihm gesagt, dass ich gerne meinen Vertrag verlängern würde. Er hat mir nur die Vorteile der anderen Verträge vorgelesen und Geld hier, Geld da. Aber ich will da bleiben, wo ich glücklich bin. Wo du glücklich bist. Und das war der Punkt, den Jörg übersehen hat. Warum sollte ich wechseln, wenn ich hier glücklich bin. Hier habe ich alles, was ich brauche. Einen Verein, der mich respektiert. Fans, die unglaublich sind. Meine Familie,Freunde und dich. Und du hast mir die Augen geöffnet."

Ich grinste und küsste ihn. "Ich habe wirklich gehofft, dass du bleibst. Und als Fan freue ich mich ebenfalls." "Also alles richtig gemacht." grinste er und küsste mich. "Ja." hauchte ich und genoss den Kuss. "Ich habe noch eine Frage an dich." kam es dann doch nochmal ziemlich ernst. "Und die wäre?" "Ich habe keinen Berater mehr und du bist die Person, die nur will, dass ich glücklich bin. Du denkst erst an das Wohl anderer, bevor du an dich denkst. Jörg war nur aufs Geld aus, du wolltest nur, dass ich glücklich bin. Also was sagst du?" "Solange du nicht auf die dumme Idee kommst mich dafür zu bezahlen." "Wenn du das nicht willst, mache ich es nicht." "Also hast du mit dem Gedanken gespielt? Leon, du bist unmöglich!" lachte ich und drückte ihn auf das Bett. "Dann machst du es?" "Klar. Aber das bleibt unter uns, okay? Sonst heißt es, dass ich nur hinter dem Geld her bin oder sonst irgendwelcher Müll." "Bist du nicht hinter meinem Geld her?" Ich grinste nur und legte wieder meine Lippen auf seine.

"Eigentlich müssen wir meine Verlängerung feiern." "Und wie stellst du dir das vor?" "Wir machen uns schick, gehen lecker essen, danach vielleicht etwas spazieren und dann lassen wir es uns hier auf unserem Zimmer gut gehen." Den letzten Teil flüsterte er in mein Ohr. "Dann sollten wir uns langsam fertig machen." grinste ich.

Plötzlich fiel mir etwas ein. "Hat sich eigentlich schon jemand wegen deinem Auto gemeldet?" "Nein, bisher noch nicht. Ich ruf morgen mal da an." "Und Leon, wir haben gar nichts schickes hier." "Dann fahren wir kurz in die Stadt. Ich gebe zur Feier des Tages einen aus." "Ich zahl meine Klamotten selbst!" "Ich habe gesagt, dass ich einen ausgebe. Punkt." "Nein." "Doch." "Nein." "Hör auf mit mir zu diskutieren. Ich zahle. Ende." "Leon Goretzka, ich werde meine Klamotten selbst zahlen!" "Nein." "Do..." Dann lagen seine Lippen auf meinen und meine Sinne waren danach wie benebelt. "Ich zahle." flüsterte er. "Leon.." "Bitte. Ich möchte dir was schenken." Ich war mit mir am kämpfen, aber wahrscheinlich hatte ich eh keine Chance. "Darf ich das Essen zahlen?" "Nein." "Die Getränke?" "Nein." "Das Eis danach?" Er guckte mich an. "Du lässt nicht locker oder?" Ich schüttelte den Kopf. "Okay, das Eis danach geht auf dich Nervensäge."

Ich boxte ihn leicht und fuhr wenig später mit ihm in die Stadt. Ich würde mir einfach etwas günstiges kaufen. Dann hatte ich kein so großes schlechtes Gewissen. "Und wir machen einen Deal." kam es von Leon. "Du suchst dir aus, was dir gefällt und wenn wir uns entschieden haben, dann guckst du auf das Preisschild." War das zu fassen? "Kannst du meine Gedanken lesen? Leon, ich will nicht, dass du so viel Geld für mich ausgibst. Ich kann mir das auch selbst kaufen!" "Lass es mich bitte einmal tun. Nie darf ich dir was schenken. Nur weil ich Fußballprofi bin." Er schaute traurig nach draußen.

"So war das gar nicht gemeint. Leon, du willst mir immer so viel kaufen. Das ist ja auch nett und ich weiß das zu schätzen, aber bitte lass mich auch was zahlen." "Wann durfte ich das letzte Mal zahlen bzw. dir was schenken?" Ich dachte nach. "Richtig, es ist ziemlich lange her. Also bitte, ich flehe dich an. Such dir was schönes aus, egal welcher Preis und dann bezahle ich. Bitte, bitte, bitte." "Ja gut, okay." Jetzt grinste er und nahm meine Hand. Ich hatte echt den allerbesten Freund auf der Welt!

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