Kapitel 33

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>Eine Woche später<

Der Alltag hatte uns wieder. Heute war wieder öffentliches Training. das letzte vor dem nächsten Spiel. Ich sollte heute mit auf den Platz, da dort einige Spieler mit Wehwehchen unterwegs waren. Und natürlich wollten alle für das Derby fit sein. Ich liebte die Derby-Woche. Es kribbelte immer wieder bis in die Zehenspitzen und die ganze Luft schien wie elektrisiert. Die Fans machten selbst beim Training Stimmung. Alle waren heiß auf das Spiel und ackerten wie die Verrückten im Training.

"JA! Genau so!" schrie der Trainer immer wieder und es lief echt alles wie gewollt. Es machte Spaß den Jungs zuzugucken. Ich hatte mich den Jungs angeschlossen und lief mit ihnen ein paar Runden, bevor auch sie locker ins Mannschaftstraining einsteigen konnten. Wir gingen alle gemeinsam zur Kabine, um da nochmal alles zu besprechen. "... und glaubt mir! Spielen wir so, wie besprochen, können wir sie schlagen! Wir werden uns alle den Arsch aufreißen und dann werden wir gewinnen!" kam es von Ralle, der dieses Mal die Ansprache machte.

"Wir sehen uns heute Abend zum Essen!" Wir gingen also alle ins Hotel und verzogen uns auf die Zimmer. Leon und ich waren Profi genug damit umzugehen und konnten Arbeit und Privat ganz gut trennen. Natürlich gab es mal die ein oder andere Situation, aber das war nicht weiter dramatisch. Ich legte mich in die Badewanne und schlief eine halbe Stunde. Dann ging ich etwas nach unten in die Lobby, wo noch mehrere aus der Mannschaft saßen. Franco hatte wieder seinen Spaß mit Snapchat und so wurde dieses Mal auch ich wieder Opfer seiner Späße.

Plötzlich hatten alle ihr Handy draußen und jeder war mit wem anders dran und snappte was das Zeug hält. Wir hatten definitiv unseren Spaß! Hin und wieder kamen paar Gäste aus dem Hotel, die ein Foto mit den Spielern machen wollten. Die Zeit verging wie im Flug und plötzlich hatten wir schon 18 Uhr. In einer halben Stunde gab es Essen, was auch gut war, denn mein Magen fing ganz schön an zu knurren.

Was komisch war, ist, dass ich die drei Granaten noch gar nicht gesehen hatte. Weder Leon, noch meinen Bruder oder Ralle. Sonst kamen die auch immer in die Lobby. Naja, zum Essen werden sie wohl wieder auftauchen. So war es auch. Leon kam zu mir und stellte sich hinter meinen Sessel und massierte meine Schultern. "Na Leon, machst du das auch richtig?" "Hab vom Profi gelernt."

Während dem Essen saß ich bei Leon, Bene, Ralle, Max und Sead. Ich spürte einen Blick auf mir, schaute durch die Runde und blieb bei meinem Bruder hängen. "Ist was?" "Nein, nein." "Ich glaube dir kein Wort." "Lass mich doch gucken." grinste er. "Ich geh gleich an einen anderen Tisch. Hör auf mich zu beobachten!" "Ich beobachte nicht, ich gucke." "Und wo ist der Unterschied?" "Ich bin einfach froh, dass du da bist und es dir gut geht." "Ahhh ja."

Jetzt guckten mich auch die anderen Zwei noch an. "Du, du und du. Ihr habt was geplant und ich kriege das raus." "Wieso sollten wir das getan haben?" kam es von Ralle. "Wenn du schon so guckst. Außerdem wart ihr eben die ganze Zeit allein auf irgendeinem Zimmer. Ich bin mir tausend Prozent sicher, dass ihr was geplant habt und ich kriege das raus!" "Wirst du nicht." "Ach, du fällst mir jetzt auch noch in den Rücken?" schaute ich Leon an. "Ist nix schlimmes. Versprochen." Jetzt, als Leon das gesagt hatte, war ich irgendwie beruhigter. Keine Ahnung woran das lag.

Später auf dem Zimmer lag ich noch ewig wach. Ich konnte einfach nicht schlafen. Sogar um halb vier war ich noch wach. Ich ging auf den Balkon und setzte mich mit einer Decke auf den Stuhl um zur Arena zu gucken. Alles war so ruhig und wenn ich an morgen dachte, bekam ich ein Grinsen ins Gesicht. Derby war immer besonders und ich wünschte mir nix mehr, als dass wir morgen als Sieger vom Platz gehen.

Neben mir ging die Tür auf und Markus trat auf den Balkon. "Anne? Kannst du auch nicht schlafen?" "Nein, beim besten Willen nicht." "Warum?" "Morgen ist mein erstes Derby vom Spielfeldrand raus. Das ist nochmal was anderes und eigentlich schlafe ich vorm Derby immer schlecht. Was ist mit dir?" "Mir ist einfach nur warm." Wir mussten lachen. "Es ist wirklich traumhaft so aufs Stadion zu gucken, wenn noch alles ruhig ist. Oder?" "Oh ja, vor allem vor so einem Spiel." "Ich geh nochmal rein. Du solltest auch bald mal schlafen. Auch du musst morgen fit sein." "Glaub mir, dass werde ich sein." Wir hatten jetzt 4 Uhr. Also blieben mir noch ca. 4 Stunden Schlaf. Ich ging rein und schaute vom Bett aus auf die Arena und schlief dann irgendwann ein

Back to life - live, laugh & loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt