Als Xemerius mir entgegen flog wollte er etwas sagen doch ich gab ihm zu verstehen, leise zu sein. Ich wollte überhaupt nicht wissen was jetzt auf uns zukommen wird. Xemerius hätte ohnehin nicht viel Zeit gehabt. Denn kaum bedeutete ich ihm Ruhe zu geben, hörte man schon Stimmen aus dem Drachensaal. Diese verstummten sofort als Gideon der nun voraus lief, den Raum betrat. "Oh, da seid ihr ja endlich", sagte Falk de Villiers.
Im Drachensaal waren außer Mr George, Falk, Xemerius, Gideon und mir, auch Doktor White (zusammen mit Robert), der Gesundheitsminister, der Pfarrer der während der/die/das Soiree Gottesdienst hielt und vier andere schwarz gekleideten Männer. Alle starrten uns an, mit einer Mischung aus Bewunderung und Verachtung.
"Also, ich will gleich auf den Punkt kommen", begann Falk um Beherrschung bemüht, seine Rede, "Wie um alles in der Welt wusstet ihr von dem was am Sonntag geschah".
Oh, dass wollten sie wissen. Ich wusste, dass Falk nicht wissen wollte, dass wir dabei waren und es so mitbekommen haben. Sondern woher wir wussten, dass man dem Grafen nicht trauen konnte.
Xemerius flog mit den Worten: "Ihr seid doch alle voll die Freaks", die er bei seinem ersten Erscheinen im Drachensaal schon mal benutzt hatte, davon.
"Also ich... ähm...wir...", versuchte ich zu erklären. Falk schaute Gideon und mich abwechselnd und ungeduldig an. Ich weiß nicht wie lange wir so da standen und uns giftige Blicke zugeworfen worden. Gideon wusste auch nicht was er sagen sollte, bis Doktor White das Wort ergriff, "Ich denke wir sollten ihnen etwas Zeit geben sich zu sammeln". Es wunderte mich dass er uns in Schutz nahm bis mir einfiel, dass er es war, der den Verräter unter den Wächtern erkannt hatte. Da fiel mir noch etwas ein, "Könnten wir... ähm ... vorher vielleicht... mit meinen Eltern" ich musste schlucken, "darüber reden, ...immerhin haben sie es ja...als Erstes erkannt...", meinte ich vorsichtig. Falk schlug mit der Hand auf den Tisch, hinter dem er stand, so heftig, dass ich zusammenfuhr. "Ich will eine Antwort haben... und zwar jetzt", schrie er schon fast. "Falk, bitte. Sie haben es erkannt. Du müsstest eigentlich stolz auf die beiden sein. Sie haben ihr Leben geopfert um das unseres zu schützen. Oder eben so gut wie. Wir wollen nur mit ihnen reden und sie nach ihrer Meinung fragen", sagte Gideon zu Falk. Ich sah wie er sich zusammenreisen musste um nicht zu schreien. Jetzt war ich es, die seine Hand nahm und mit meinem Daumen beruhigend über seinen Handrücken strich. Doktor White setzte noch ein Wort für uns ein, "Falk, du solltest sie lassen, es hat ohnehin keinen Grund sie hier festzuhalten". Ich starrte ihn an, was war er auf einmal so hilfsbereit? "Keinen Grund? Die zwei haben uns alle belogen", riss Falk mich aus meinen Gedanken. " Das mag sein, aber hätten sie es uns gesagt hätte es auch der Graf gewusst und dann wäre alles um sonst gewesen. Ich will gar nicht wissen was passiert, oder wer alles gestorben wäre", meinte einer der schwarzen Männer."Genau", stimmt nun auch Mr George zu.
"Ich weiß, dass ihr recht habt. Aber mich interessiert dennoch woher die beiden ihre Informationen hatten", sagte Falk. Worauf Gideon antwortete "Wir werden euch alles sagen, wenn wir von Lucy und Paul die Zustimmung bekommen haben."
Falk schien eine Weile überlegen zu müssen bis er endlich sagte "Nagut, sagt Madame Rossini Bescheid, dass wir einen Ausflug ins Jahr 1919 machen, Winter. Sie muss nichts Neues schneidern, wenn sie noch nützliche Kleidung hat. Wenn möglich heute noch." Das ist mal wieder typisch Wächter, wenn sie eine Antwort wollen dann sofort. Als ob gestern kein Tag gewesen wäre. Pf. Hauptsache jetzt Druck machen. "Gwenny, kommst du?" hörte ich Gideon hinter mir fragen.
Madame Rossini hatte tatsächlich noch Kleider für 1919, weshalb Gideon und ich nicht elapsieren sollten. Der Ausflug wird noch heute stattfinden. Mein Kleid war schlicht, die Taille ziemlich hoch unter der ich ein Korsett álà Madame Rossini trug. Mein Oberkörper sah somit ziemlich klein aus. Das Kleid war hellblau. Mein Mantel war lang, aber man konnte trotzdem ein Teil des Kleides sehen. Außerdem hatte der Mantel riesige Knöpfe, Taschen und Kragen. Meine Haare hatte sie einfach in einem Zopf geflochten. Für Gideon gab es nichts für das Jahr 1919, dafür einen Anzug aus dem vorherigen Jahr. Den Wächtern war dies egal, Madame Rossini nicht. " Wirklisch, 1919 mit Anzug aus 1918, schrecklisch."
Gideon trug lediglich einen schwarzen Anzug (natürlich keine Krawatte) einen Hut und eine Art Gehstock.
Wir liefen gemeinsam zum Chronographen. Ich durfte jetzt offiziell ohne Augenbinden laufen.
" Ihr werdet zum 14. Januar 1919 reisen Parole für den Tag lautet: Ex hoc momento pendet aeternitas", erklärte Mr George. Mr White übersetzte "An diesem Augenblick hängt die Ewigkeit". "Im wahrsten Sinne des Wortes", meinte dazu Falk.
"Bist du bereit?", fragte Gideon. Ich schaute zu ihm hoch und grinste, "Bereit wenn du es bist."
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Die Infos für die Klamotten hab ich von:
"http://www.zwischenkriegszeit.de/viewpage.php?_id=2"
Die Parole von "Rubinrot"
Ich würde mich über Kommentare und Votes freuen.
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Turmalinschwarz
FanfictionTurmalinschwarz ist eine Fortsetzung von "Smaragdgrün" von Kerstin Gier. Somit gehören alle Charaktere sowie der Grundbaustein/die Hauptidee meiner Geschichte ebenfalls Kerstin Gier. In Turmalinschwarz kommen Gwendolyn, Leslie und Gideon nochmals h...