Dieses Kapitel widme ich Xarura
___________________"Wie, Gideon ist verschwunden?" fragte ich den ziemlich zerstreuten Mr George. Er antwortete nicht und sah mich nur mit einem traurigen Blick an.
"Und, wie, wir können nichts tun? Hat denn niemand die Polizei gerufen? Er könnte entführt worden sein oder..." ich suchte nach weiteren Möglichkeiten die Gideon daran hindern könnten, nach Temple zurückzukehren. "...gekidnappt, bestohlen, überfahren, angegriffen, unter die Räder eines idiotischen Fahrers gekommen oder gefangen genommen sein", sprudelte es aus mir raus und es kümmerte mich das Geringste, dass ich mich gerade wiederholte. Je mehr ich aufzähle, desto höher war die Chance, dass sie endlich die Polizei rufen.
Neben mir hörte ich, wie es platschte und auch meine Waden (welche aufgrund der Schuluniform nicht bedeckt waren) bekamen etwas Wasser ab. Xemerius war ebenfalls aufgeregt. "Vielleicht hat Loverboy entdeckt wie öde dieses Ding ist, was euch durch die Zeit katapultiert. Ich wusste doch dass der Junge ein gutes Auge hat. Aber vielleicht hat er es sich auch einfach gut zu Recht geschlagen. Es war doch er, richtig. Ach ja."
Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal denke, aber: Danke Xemerius.
"Oder habt ihr wenigstens mal bei ihm angerufen? Er könnte zuhause sein, weil er zu kaputt war oder..."
"Gwendolyn, natürlich haben wir ihn angerufen. Nicht nur einmal", unterbrach mich Mr George.
"Und die Polizei? Warum habt ihr diese nicht angerufen? Wir können was tun. Und wenn wir ganz London absuchen, aber wir können etwas tun um ihn zu finden." Ich wurde immer lauter, aber das störte mich überhaupt nicht.
"Vielleicht vielleicht. Vielleicht aber auch nur vielleicht vielleicht*", trollte Xemerius weiter.
"Klappe", zischte ich. Gleichzeitig als ich hinter mir ein "Miss Shepherd" vernahm. Falk war jetzt auch da. Er machte eine kurze Pause, stellte sich ganz zu Mr George und mir und fuhr, unwissend dass er in Xemerius stand, fort: "Wir dürfen die Polizei nicht rufen."
"Und warum, bitte?"
"Ich habe ein paar unserer Männer auf die Suche nach ihm geschickt. Komm, du musst elapsieren- Es ist schon spät."
Ich konnte nicht fassen wie gelassen Falk das nahm. Und für das elapsieren hatte ich jetzt auch überhaupt keinen Kopf. Doch als ich Falk ungläubig in die Augen sah, erkannte ich, dass es ihn genauso mitnahm wie mich. Gideon war für ihn wie ein Sohn, auch wenn man dies nicht oft merkt.
Sein Blick zügelte mich und ich widersprach nicht. Er würde sich nachher noch eine Menge von mir anhören dürfen. Darauf konnte er sich gefasst machen. Dennoch kam ich nur durch die volle Kraft Mr Georges in den Chronographenraum. Er zog mich durch die ganzen Räume, bis wir schließlich ankamen. Sofort schloss er die Tür ab, anscheinend voller Angst, ich könnte abhauen. Aber das hatte ich schon gar nicht mehr vor.
Ich würde jetzt -hoffentlich in Ruhe- elapsieren und mir währenddessen einen Überblick über die Lage verschaffen. Danach gehe ich zu Falk, schnauze ihn, seine Gefühle nicht beachtend, an, er solle gefälligst alles ihm in der Macht stehende tun um Gideon zu finden und mich daran Teil haben lassen. Ich will auf keinen Fall tatenlos zusehen. Ja, das war mein Plan und so trat er auch in Kraft. Ich elapsierte in das Jahr 1925, kramte einen Block aus meinem Schulranzen und schrieb auf das erst beste Blatt (ich glaube da stand schon was drauf) alles, was mir in den Kopf schoss. Wo Gideon sich aufhalten könnte. Wie hoch die Möglichkeit ist, dass ihm etwas zugestoßen ist oder ob er einfach nur ein bisschen Zeit für sich haben möchte. Dazu schrieb ich alle Ideen auf, weshalb dies so sein könnte. Zum Beispiel (als Grund das er seine Ruhe will), dass ihm in der Vergangenheit etwas aufgefallen ist, was ihn zum Nachdenken reizt. Hierbei notierte ich mir ein mögliches Treffen mit Gideon 2.0. Oder dass er etwas auf seiner 'Mission' entdeckt hatte. Und da ist auch schon die größte und fetteste Frage auf meinem Blatt: 'Was ist die Mission?'
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Turmalinschwarz
Hayran KurguTurmalinschwarz ist eine Fortsetzung von "Smaragdgrün" von Kerstin Gier. Somit gehören alle Charaktere sowie der Grundbaustein/die Hauptidee meiner Geschichte ebenfalls Kerstin Gier. In Turmalinschwarz kommen Gwendolyn, Leslie und Gideon nochmals h...