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Dieses Kapitel widme ich AlexandraHaft
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Verwirrt sah ich meine Großtante an. Was für Floskeln hatte sie sich denn jetzt in den Kopf gesetzt?
"Was waren dies für Geräusche?", hörte ich es hinter mir.
"Eine Vision", sagte Maddy und ich war mir sicher, dass Glenda dies auf 180 bringen wird (vor allem da Maddy in letzter Zeit viel zu häufig Visionen bekam) - Wie gut sie heute doch gelaunt war! "Das soll der Grund für die morgendliche Aufruhr sein", regte sie sich auch sofort auf, als es gerade klingelte. "Was ist denn jetzt schon wieder?"
Da Mr Bernhard heute seinen freien Tag hatte, begab Mum sich auf den Weg nach unten, zur Tür.
"Gideon", flüsterte Maddy und brachte mich nur noch mehr um den Verstand. Was war heute los? Warum sprach sie nicht in ganzen Sätzen? Bevor ich in meinem Kopf einen anständigen Satz zusammen hatte, rief Mum auch schon nach mir: "Gwen, Für dich."
Schnell begab ich mich nach unten und nahm augenblicklich meine Schulsachen mit, damit ich sofort weiter kann. Hauptsache weg von hier. Auf dem Weg nach unten begegnete ich meiner Mum und verabschiedete mich gleich bei ihr. Als ich unten schließlich zum Stehen kam entdeckte ich Gideon.
"Was machst du denn hier? Wolltest du nicht irgendeiner deiner Ideen auf den Grund gehen?"
"Ich freue mich auch dich zu sehen. Schön das wir uns in dieser Angelegenheit mal einig sind", sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen und zog mich zu sich ran.
"So könntest du mir ruhig jeden Morgen den Tag versüßen", meinte ich, nachdem wir uns von einander gelöst haben. "Mit Vergnügen, Mademoiselle. Darf ich Ihnen meine Kutsche anbieten?"
"Aber sicher doch. Wohin darf die Reise gehen, Sir?" spielte ich mit und hagte mich bei ihm unter.
"Wir folgen den alltäglichen Pflichten und legen Kurs auf die Saint Lennox. Ich versichere Euch: Ihr werdet von ihrer Eleganz nur so schwärmen." Er machte mir die Beifahrertür seines Minis auf und ich ließ mich fallen. Ja, so gefiel mir der Schulweg. "Und ich versichere Ihnen, Herr Kapitän: Ich vermag den ganzen lieben Tag nichts anderes zu tun", murmelte ich vor mich hin.
"Jetzt mal ehrlich, was machst du hier", fragte ich Gideon nachdem er seinen Platz auf der Fahrerseite gefunden hatte.
"Darf ich dich nicht zur Schule bringen?"
"Doch sicher, ich dachte nur..."
"Ist gut Gwenny", unterbrach er mich lächelnd.
"Ich werde meiner Idee gleich verfolgen, aber jetzt wollte ich dich erst noch sehen. Wir hätten dies heute sonst den ganzen Tag missen müssen." Da hatte er Recht -wie immer eigentlich. Wenn ich von der Schule komme wird er wahrscheinlich gerade entweder von Mme Rossini oder von Falk aufgehalten. Und ich muss sofort zum Chronographen um zu elapsieren, wo er mich nicht begleiten kann weil sein Zeitkontinent schon erreicht sein wird.
"Willst du mir jetzt erzählen was du vorhast?" informierte ich mich bei ihm. Er hielt es seit seinem, anscheinend erfolgreichen Gedankengang, für selbstverständlich mir nichts davon mitzuteilen.
Belustigt sah er mich an. Ich kannte seine Antwort längst: "Es ist zu riskant. Ich will dich hier in Sicherheit wissen und das kann ich nicht wenn ich es dir sage. Glaub mir, ich kenne dich."
Anstatt diese Worte zum sicher fünfzigsten Mal auszusprechen gab er mir nur schnell einen Kuss auf meine Stirn und sah mich mit seinem typischen Blick an. Jenen Blick den ich seit unserer ersten Begegnung hasste und nie zu unterschätzen wagte.
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Turmalinschwarz
FanficTurmalinschwarz ist eine Fortsetzung von "Smaragdgrün" von Kerstin Gier. Somit gehören alle Charaktere sowie der Grundbaustein/die Hauptidee meiner Geschichte ebenfalls Kerstin Gier. In Turmalinschwarz kommen Gwendolyn, Leslie und Gideon nochmals h...