⌞chapter twenty-two⌝

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[ 22 // cinderella-moment ]

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[ 22 // cinderella-moment ]

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Es kommt mir ein wenig so vor, als habe das Schicksal gerade den größten Spaß, den es sich nur einfallen lassen kann, denn als ich hinter Yifan aus dem Club auf den Parkplatz trete, hat es etwas von der Nacht, als wir uns das erste Mal begegnet sind.

Im Licht der glimmenden Laternen wabert der milchige Aprilnebel über den Asphalt entlang und sein violetter Ford Mustang spiegelt den Halbmond wieder, der heute trotz schlechten Wetterbedingungen ganz gut zu erkennen ist.

Er hat meine Hand keine Sekunde losgelassen, seit wir das Blue gemeinsam verlassen haben und ich spüre seine weiche Haut auf meiner. Es ist nicht unangenehm, das kann ich mit Sicherheit sagen. Zu einer anderen Aussage will ich mich doch im Augenblick nicht verleiten lassen.

Das kalte Metall seiner Ringe wärmt sich an meiner Hand langsam auf und ich weiß nicht, wie ich mich am besten von ihm löse, ohne ihm möglicherweise vor den Kopf zu stoßen.

Wirklich großartig. Da hat Lily mich wieder einmal in etwas hineingeritten, aus dem es jetzt offensichtlich keinen Ausgang gibt. Ich muss wohl mit Yifan sprechen, wenn ich ihn schon unter solchen Vorwänden aus seiner sicheren nächsten Prügelei mit Park Chanyeol gezogen haben.

„Du sieht unglaublich aus heute Abend", meint er, bevor ich selbst irgendetwas sagen kann und bleibt bei diesen Worten abrupt auf dem Asphalt stehen, sein Auto in unmittelbarer Reichweite.

„Ähm, danke." Lily muss wohl wirklich ganze Arbeit geleistet haben, dass ich selbst dem ewig Ästhetik-apathischen Yifan solche Worte des Lobes entlocken kann. Es ist mir schon die längste Zeit aufgefallen, dass es ihm offensichtlich vollkommen egal zu sein scheint, wie langweilig und blass ich eigentlich aussehe. Er sieht geradewegs darüber hinweg und das ist wirklich ungemein selten. Vor allem bei jemanden mit dem Aussehen und Lebensstils wie Yifan. Oberflächlichkeit sollte ihn doch eigentlich wie eine zweite Haut umgeben. Aber er ist dem Äußeren so ungemein gleichgültig eingestellt.

„Wirklich." Er klingt heiser und ich sehe ihn überrascht an. Seine Hand hält noch immer meine fest und als meine Finger in seinen zucken, lässt er los, als hätte er sich verbrannt.

„Das trifft sich unglaublich gut, dass du mit mir reden wolltest, weil ich will dir die längste Zeit etwas sagen." Er redet zwar auf Englisch, aber sein Akzent ist plötzlich so stark, dass es genauso gut Mandarin sein könnte.

Das Licht auf dem Parkplatz ist gerade so hell, dass ich seine Züge perfekt sehen kann, die wie immer in gemeißelter Einzigartigkeit vor mir liegen. Er ist nicht Jongin, aber verdammt nahe dran. Seine mandelförmigen Augen sind sanfter geformt als Jongins, und sein Mund ist weniger voll, wenngleich seine Lippen dafür eine Spur dunkler sind. Dennoch ertappe ich mich dabei, wie ich den winzigen Punkt an Jongins Lippen vermisse, bei dem Haut und Mund in unglaublicher Makellosigkeit ineinander übergehen. Seine Stirn ist höher als die Jongins, wobei sein dunkles Haar wie ein weicher Schatten über all das fällt, das sich über seinen Augenbrauen befindet.

Be My MuseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt