⌞chapter seventeen⌝

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Es ist das erste Mal, dass er wirklich ganz alleine auf der Bühne verharrt. Während ihn in der Seoul Concert Hall Yixing und Sehun flankiert haben und er im Club durch Krystal erweitert wurde, steht er nun alleine da.

Der Aufzug der Bühne hat kaum etwas Feierliches. An den Flanken stehen unausgepackte Boxen herum, aus denen seltsame Requisiten ragen, die Sitzreihen sind bis auf den anderen Tänzer leer, der mit hochgelagerten Beinen in der Mitte sitzt und sich auf einem Block Notizen macht. Er hat mir bloß kurz zugenickt, als ich mich peinlich berührt an den Rand der Sitzreihen positioniert habe und seitdem mit steinernen Gesichtausdruck auf meine klatschnassen Converse starre.

In der Halle ist es so heiß, dass die Feuchtigkeit aus meinen Haar allmählich verschwindet und meine Knochen irgendwann ebenfalls Anstalten machen, sich wieder einmal zu erwärmen, nachdem das geradezu arktische Klima, das Seoul momentan umgibt, mir den Rest gegeben hat.

Nicht zuletzt rührt die Hitze aus den Scheinwerfern, die ohne menschliche Kontrolle auf einen Punkt im Publikum gerichtet sind und wohl drei Viertel ihres Wirkungsgrads auf Temperaturerhöhung verschwenden.

Komm schon, Yixing, flehe ich stumm und der USB-Stick in meiner Hand fühlt sich schwer und kalt an. Meine Schwärmerei für Kim Jongin muss geheim bleiben.

Aber der unzuverlässige Chinese taucht einfach nicht auf, selbst nicht, als Jongin sich seiner Jacke entledigt und seine Muskeln lockert.

„Ähm, du da!", ruft in diesem Augenblick der andere Koreaner aus dem Publikum, der bis dato mit seinen Kritzeleien beschäftigt war.

Er meint wohl mich. „Ja?", frage ich und hoffe, dass Jongin nicht noch einmal auf mich aufmerksam wird. Er soll vergessen, dass ich hier bin.

„Kannst du Jongin vielleicht helfen?"

Äh, nein. Definitiv nicht. „Wobei denn?"

„Er braucht ein Stand-In."

Ich blicke zur Bühne und der hochgewachsene Tänzer zuckt entschuldigend mit den Schultern. Während ich meinen Blick so schnell wie möglich wieder abwende, bilde ich mir ein, sein graues Augenpaar ein paar Sekunden länger auf mir verharren zu spüren, als unbedingt nötig.

„Ein Stand-In?"

„Ja. Die Choreo sieht noch einen Tanzpartner vor, und normalerweise würde ich das machen, aber..." Er schwingt ein eingegipstes Bein auf die Rücklehne des Sessels vor ihm und seufzt. „Nun, ich bin unpässlich. Und Yixing, der alte Trödler, wurde wohl wieder einmal von der Verwaltung aufgehalten."

„Taemin, ist schon in Ordnung", meint Jongin und winkt ab. „Ich krieg' das auch alleine hin."

„Das weiß ich schon, Nini, aber es wäre besser für mich, weil ich die Performance jetzt schon anvisualiseren muss und zumindest einen ungefähren Plan davon brauche, wo Krystal stehen wird." Taemin, der übrigens halb langes gebleichtes Haar trägt, das ihm wirr über die Stirn und den Ansatz seiner Wangenknochen fällt, verdreht die Augen. „Und weil Madame heute nicht kann, sind wir ohnehin schon meilenweit im Hintertreffen. Hast du gesehen, wie weit Jeongguks Gruppe wieder ist? Hoseok hat sich wieder einmal immens arrogant danach erkundigt, ob wir schon aufgehört haben, uns anzubrüllen."

Be My MuseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt