⌞chapter eight⌝

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[ 08 // oh, no ]

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[ 08 // oh, no ]

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Yixing braucht fast eine halbe Stunde.

Meine Lippen sind inzwischen blau, wie ich in der Kamera meines Handys mit mildem Interesse feststelle und ich glaube, dass meine Gliedmaßen nach diesem Abend zu nichts mehr zu gebrauchen sind.

Zu allem Überfluss fallen bald die Hälfte der Lichter aus, aber ich wage es nicht, mich von der Stelle zu bewegen, aus Angst in irgendeinem Eisraum zu landen, aus dem mich nicht einmal Yixing befreien kann.

Während ich bei jedem Atemzug Lily, Kris Wu oder Tao verfluche (was auch immer der arme Teufel für meine Situation kann), fahren meine Finger frenetisch über meine Unterarme, als versuchten sie, das letzte bisschen Wärme, das meiner obersten Hautschicht entströmt, einzudämmen.

Warum passiert immer mir so etwas? Warum erzählt Lily mir nie, dass sie sich in den Lagerhallen eines Clubs verlaufen hat? Warum habe ich Rebeccas Mund noch nie die Worte entschlüpfen gehört, dass sie einem allseits bekannten Chinese vor die Füße gekotzt hat? Warum bin es immer ich, die sich in diesen überaus kompromittierenden Situationen wiederfindet?

Ich habe meinem Leben und meiner Existenz in diesem Kosmos bereits abgeschworen, als ich aus der Ferne Stimmen höre; und eine davon klingt verdächtig nach Yixing. Sofort richte ich mich auf—nach einer Weile habe ich mich gegen eine Kunststoffkiste gelehnt, weil ich mich aus dem Physikunterricht zu erinnern meine, dass ihre Wärmekapazität so gering ist, dass sie mich nicht noch weiter abkühlen kann.

„Miranda?", klingt die Stimme des Freundes meiner Zwillingsschwester durch den abgedunkelten Raum und plötzlich weiß ich wieder, wo die Tür ist. Ich rapple mich auf, falle fast über meine eigenen Füße, als ich so rasch wie möglich versuche, bei Yixing anzugelangen, bevor er glaubt, die Halle sei desertiert.

„Hier!"

Ich falle ihm fast in die Arme, als ich durch die Metalltüre platze, und es ihm nicht rechtzeitig gelingt auszuweichen.

Er zuckt zusammen, als er bemerkt, wie eisig ich bin und brüllt dann über seine Schulter: „Ich hab sie!"

Obwohl die Kälte in meinen Muskeln meinen Worten kaum erlaubt, meine Lippen zu verlassen, gelingt mir ein lautes Stöhnen: „Sag nicht, du hast jemanden davon erzählt."

„Nur mir", sagt jemand auf Englisch und ich, die ich noch immer halb in Yixings Armen hänge, wirble zu dem Seitenkorridor herum, in dem eine hochgewachsene, breitschultrige Gestalt lehnt, die ich das letzte Mal vor einer guten halben Stunde auf der Tanzfläche gesehen habe. Jongin. Oh, nein.

„Yixing", zische ich und versuche, den Umstand auszublenden, dass von allen Bewohnern Seouls Jongin derjenige ist, vor dem ich meine ständige Tollpatschigkeit eigentlich am meisten verheimlichen will. „Ich habe extra nicht Rebecca angerufen, weil ich mir sonst den Spott des Jahrtausends anhören darf."

Be My MuseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt