⌞chapter fifteen⌝

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[ 15 // the other side of the story ]

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Während der Regen in feinen, grauen Schnüren vor den Fenstern auf verschwommene Gestalten fällt, die mitsamt gelben und violetten Regenmänteln an der Fassade des Diners vorbeieilen, sitzen wir uns gegenüber und schweigen—nun er schweigt. Ich nicht.

Wie es ihm gelungen ist, etwas aus mir herauszubekommen, wo ich doch so sicher war, dass ich mit ihm kein Wort wechseln will und kann, das weiß ich wirklich nicht. „Ich bin auf gar keinen Fall wütend auf dich", schließe ich meine lange Kette an Rechtfertigungen, die aus der stummen Anschuldigung entstanden sind, dass ich ihm wieder einmal aus dem Weg gegangen bin.

„Ich hätte bei euch bleiben sollen", meint er bloß und scheint in dieser Thematik vollkommen unnachgiebig zu sein. „Es war absolut falsch von mir und Yixing hatte jedes Recht, mich so anfahren."

Am liebsten würde ich mit den Schultern zucken, weil mir wirklich nicht einfällt, was man dazu sagen kann.

„Und es tut mir Leid, dass du gerade in eine Auseinandersetzung zwischen uns und Kim Jongin, sowie Park Chanyeol geraten bist. Die beiden machen andauernd Ärger."

„Ich hatte mehr den Eindruck, sie hätten einen triftigen Grund gehabt, um schlecht auf euch zu sprechen zu sein."

Kris—Yifan—sieht mich überrascht an. „Was haben sie dir erzählt?"

„Nicht sie", antworte ich, die ich wahrheitsgemäß von mir behaupten kann, kein einziges Wort mit Chanyeol gewechselt zu haben. Und meinen halben Konversationen mit Kim Jongin kann man auch keine wirkliche Validität zusprechen. „Vielmehr Yixing. Und ich hatte den Eindruck, er steht eher neutral zu dem Ganzen."

„Nicht wirklich." Er sieht verstimmt aus und fährt sich durch sein dunkles Haar. „Was hat er dir gesagt?"

Ich verzichte darauf, ihm mitzuteilen, dass Jongin in der enthüllenden Konversation auch einiges an Mitspracherecht hatte. „Das mit Luhan, hauptsächlich."

„Oh, Luhan."

„Du wusstest also davon?"

„Wovon?"

„Dass zwei deiner engsten Freunde Schuld an dem vollkommenen Verfall eines Minderjährigen tragen. Etwas, das hätte verhindert werden können, wenn jemand eingegriffen hätte."

„Tao ist mein Freund. Luhan ist Taos Freund. Ich habe mit ihm wirklich nicht viel zu tun."

Ich hebe eine Augenbraue und lehne mich in der Bank nach vorne. „Du willst mir also sagen, dass du keine Ahnung hattest, was Luhan mit Sehun angestellt hat?"

Auch Yifan lehnt sich nach vorne, sodass ich mir beinahe einbilde, seinen Atem auf meinen Lippen zu spüren. „Nein, Miranda. Nicht, bis es nicht ohnehin zu spät war. Und da ist Jongin bereits durchgeknallt."

„Durchgeknallt?"

Ein beinahe höhnisches Lächeln erscheint auf seinen Lippen. Er scheint Jongin wirklich zu hassen, aber auf eine andere Art, als Tao und Luhan es tun. Und vor allem erscheint mir seine Ursache eine andere. „Ach, davon hat Yixing natürlich nicht erzählt."

Be My MuseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt