⌞chapter twenty-one⌝

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[ 21 // mission chanbaek ]

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[ 21 // mission chanbaek ]

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Dass Byun Baekhyun in meinem Zimmer sitzt und in dandy-artiger Leichtfertigkeit seine Füße von meiner Fensterbank baumeln lässt, ist auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlich, aber ich habe inzwischen entschieden, ihn zu ignorieren.

Ich muss noch eine halbe Seite Spanisch machen und es hilft nicht, dass er leise vor sich hinträllert und die Fensterbank als Trommelset missbraucht. Auch wenn ich zugeben muss, dass er eine wirklich schöne Stimme hat.

„Erklär' mir noch mal, warum sitzt du hier?", frage ich irgendwann, als er auf meine halb geflüsterten Spanischvokabeln ein kleines, wohl selbstkomponiertes Lied erwidert.

„Weil Lily sich umzieht und sie mich zwar als ihren netten schwulen besten Freund bezeichnet, aber unser Beziehung doch nicht so weit vertiefen will."

Ich verschlucke mich an meinem Jogurtdrink. „Schwul?"

Baekhyun legt eine Hand unter sein Kinn und blinzelt affektiert mit seinen langen Wimpern. „Hab ich deinen Traum gerade zerplatzen lassen?"

„Idiot", schnaube ich zurück. „Sicher nicht. Ich bin froh, dass die Möglichkeit ausgeschlossen ist, dass irgendein weibliches Geschöpf einmal mit dir anbändeln muss."

Baekhyun legt sich die Hand in die Brust, als wolle er Empörung pantomimisieren.

„Bitte sag mir, dass Jongdae sich auch nicht für Mädchen interessiert."

„Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen. Er ist quälend hetero. Fast eine Spur zu sehr." Baekhyun verdreht die Augen.

„Verdammt." Ich erachte das Gespräch für beendet und will mich wieder meinen Hausaufgaben zuwenden. Baekhyun summt indes munter weiter und blickt nachdenklich aus meinem Fenster auf die Straße.

Kurz sehe ich von meinem Heft auf und erlaube mir, Baekhyun kurz in Augenschein zu nehmen. Warum ist jeder, den Lily anschleppt, so schmerzvoll wunderschön? Hat sie irgendwie eine gewisse Mindestgrenze, eine Art Schönheitsfeld, das man erfüllen muss, um ihre Freundschaft genießen zu dürfen?

Einzig Tao fällt ein wenig aus dem üblichen Muster heraus. Es muss ihr echt etwas an ihm liegen.

„Sag mal...", frage ich Baekhyun langsam, als ich bemerke, dass ich mich gerade ohnehin nicht auf die Modalverben konzentrieren kann. „Warum genau bist du noch einmal hier?"

„Das habe ich dir schon einmal gesagt. Weil Lily sich umzieht."

„Nein, ingesamt. Wohin geht ihr beide?"

„Ins Blue." Baekhyun summt wieder und die Ärmel seiner viel zu großen Jacke schlackern dabei über seine Handgelenke. Er sieht irgendwie weltfremd aus, wie er auf meiner Fensterbank sitzt und verträumt in die milchige Dunkelheit vor der Scheibe blickt. Als könnte er Dinge sehen, die Normalsterblichen verwehrt bleiben. Vielleicht seine Elfenfreude. Oder so.

Be My MuseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt