Kapitel 13 - Vincent

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Wie sagt man noch so schön?
Die Zeit heilt alle Wunden.

Doch so größer die Enttäuschung, desto tiefer die Wunde.
Umso schwieriger wird dann auch der Heilungsprozess.

Der Schmerz mag vielleicht verblassen, doch es bleiben Narben, die uns an unser Leiden erinnern.

Sie machen denjenigen, der diese Narben trägt, nur entschlossener, nie wieder verwundet zu werden.

Und während die Zeit voranschreitet, verlieren wir uns in Ablenkungen, leben unsere Frustrationen aus...reagieren mit Aggressionen...Geben uns dem Zorn hin.

...und die ganze Zeit über, schmieden wir Pläne, während wir darauf warten, wieder stärker zu werden.

Minuten, Stunden, Tage...und Wochen vergehen, ohne dass ich auch nur einen einzigen Tag diesen Raum verlasse.

Ich rede nicht, höre nicht zu, lasse mir nur hin und wieder mal einen Blutbeutel vorbeibringen, um nicht auszutrocknen.

Und wenn jemand diesen Raum betritt, wird er mit Blutspuren davon kommen.

Alles, was ich in mir spüre ist die Tiefe Enttäuschung und der elende, endlose Zorn.

Und rein gar nichts, kann mich trösten, mich davor bewahren in mir unter zu gehen.

Denn ich lasse die Zeit einfach so an mir vorbeiziehen, ohne zu wissen, welcher Tag heute ist.

"Lydia! Mach die Tür auf. Bitte!",versuchte es Niklaus nun schon zum vierten mal heute, doch ich wollte ihn nicht sehen.

"Ich muss dich um einen gefallen bitten",sagte er und klopfte weiter.

"Was gibt dir die Sicherheit, dass ich darauf reagieren sollte",fragte ich und das war das erste mal seit zwei Wochen, das ich sprach.

"Nimm Hope zu dir. Du bist stark und Dahlia wird kommen um sie zu holen."

Langsam stand ich auf und öffnete die Tür. Er sollte sie hereinbringen. Ich würde auf sie aufpassen, aber vergeben würde ich Ihnen nicht.

Die Tür zu öffnen war ein Fehler.
Klaus packte mich, und drückte mich gegen eine Wand.

"Du hast sie nicht abgestellt?",fragte er plötzlich, als er mir in die Augen sah, und lockerte seinen Griff.

"Natürlich nicht du Idiot",schimpfte ich und schubste ihn von mir weg.

"Oh Gott sei dank",rief nun Hayley von hinten und lief auf uns zu.

"Oh ernsthaft? Bitte",lachte ich verbittert, als nun auch Elijah kam.
"Lass mich endlich los",sagte ich sauer und riss mich nun komplett aus seinem Griff.

"Dahlia wurde besiegt",sagte dann Klaus und ich nickte nur wissend.

"Super. Ist mir aber egal",sagte ich dann und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Vergib uns",sagte dann Elijah und trat einen Schritt auf mich zu.

"Und wie soll ich das machen? Hallo? Ihr habt mich belogen, die ganze Zeit",sagte ich sauer. "Und das hilft mir immernoch nicht mein Gedächtnis wieder zu erlangen. Wo ist diese Hexe? Ich will mein Gedächtnis wieder! Und seit wann bist du wieder ein Mensch? Ich dachte du wärst jetzt ein Wolf?"

"Davina Claire erschuf eine Kerze, die  Jackson und mich menschlich hält",sagte Hayley.

"Bitte lasst mich gehen. Ich brauch mal wieder nen Drink",sagte ich dann äußerst angepisst und verließ das Anwesen der Mikaelsons.

Ich überlegte nicht lange, welche Bar ich nehmen sollte, und lief direkt ins Roussaus hinein.

Ich setzte mich an die Bar auf einen freien Hocker und vergrub mein Geischt in meinen Händen.

Ich fragte mich, wieso ich eigentlich noch sauer auf sie war. Ich wollte es gar nicht mehr sein. Doch so ein kleiner Teil in mir war viel zu stolz um zu sagen 'Hey. Ist okay'.

"Bourbon bitte",murmelte ich vor mich hin, als ich merkte, dass der Barkeeper mich ansah.  "Pur",sagte ich dann noch und hob meinen KOPF.

"Sieh mal einer an, die kleine Vampirin, die unter dem Schutz der Mikaelsons steht",grinste dann ein dunkelhäutiger Mann und setzte sich neben mich.

"Meine Name ist Lydia",sagte ich ernst und nahm das Glas, welches der Barkeeper mir vor die Nase stellte, in die Hand.

"Nicht dein Tag, was?",fragte er und ich schüttelte seufzend den Kopf.

"Wohl eher nicht mein Jahrhundert",murmelte ich und exte den Bourbon aus meinem Glas.

"Ich dachte sie sind erst neuerdings ein Vampir",fragte er verwirrt, weshalb ich ihn nickend ansah.

"Aaaah",verstand er dann und bestellte sich ein Bier.

"Mein Name ist übrigens Vincent",sagte er beiläufig.

"Ich hätte gern noch 'nen Bourbon!",rief ich dann, weshalb der Barkeeper nickte und verschwand.

"Wie ist es eigentlich?",fragte er mich dann, weshalb ich mich verwirrt zu ihm drehte. "Ich meine...zu sterben und ein Vampir zu sein"

Ich blies nachdenkend meine Wangen auf und und blies danach die Luft nach draußen.

"Ich spreche nicht für andere...Sondern nur für mich",sagte ich, weshalb er nickte.

"Hexen...Haben mein Gedächtnis gelöscht. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie, wann wo oder wodurch ich starb. Alles was bleibt sind die Erinnerungen, seit dem Tag, an dem ich im Bayu erwachte",sagte ich und dachte nach. "Also gut..Laut Klaus und Elijah starb ich auch durch Hexen"

Nun schwiegen wir beide und ich trank auch dieses Glas Bourbon aus.

"Ich wünschte ich könnte mich erinnern.."

Loyalty - reminding the loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt