Kapitel 4 - Bourbon Street

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Hayley, Elijah und Niklaus hatten mich zu einem Anwesen im Quarter von New Orleans gebracht.

Und nun saß ich hier, in einem Zimmer, welches voll war von Dingen, die mir gehörten, ich jedoch keines von ihnen wieder erkannte.

Also verließ ich langsam den Raum und blickte vom Balkon auf den Hof hinunter. Niklaus saß dort auf einem der Tische, eine Flasche Bourbon stand neben ihm und er sah verdammt traurig aus.

Ich ging leise die Treppe hinunter und setzte mich einfach neben ihn auf den Tisch. Er sagte nichts, hielt mir einfach die Flasche hin und starrte auf den Boden.

Vorsichtig nahm ich die Flasche entgegen, trank einen ordentlichen Zug und reichte sie Niklaus wieder.

"Niklaus wer bin ich?",fragte ich ihn und musterte ihn von der Seite.

"Früher nanntest du mich immer nur Klaus",er wandte seinen Blick nicht vom Boden ab, weshalb ich mich räusperte.

"Klaus",korrigierte ich mich und sah Klaus an.

Er richtete sich auf und trank einen Schluck des Bourbons, bevor er mich ansah.

"Ich weiß nicht genau, wie lange es jetzt schon her ist, doch Elijah traf dich an einem Nachmittag in einer Bar in Mystic Falls. Du bräuchtest Hilfe und er half dir. Dein Psychopathischer Exfreund hatte dich aus der Wohnung geschmissen und du hast dir ein Zimmer in unserem Haus gemietet",er sah mich an, und drehte dann seinen Kopf wieder zur Seite.
"Du und Elijah ihr beiden kamt euch immer näher und auch wenn er immer wieder den selben Fehler machte und dich allein ließ, hast du nicht aufgehört an ihn zu glauben."

"Irgendwann starbst du und wurdest zum Vampir ", er stoppte und trank einen weiteren Schluck aus der Flasche.

"Du warst eine Jägerin und hast dich diesem Fluch widersetzt, weshalb deine Eltern dich hassten. Sie manipulierten dich, und ließen dich in dem Glauben, sie wären tot. Vor einigen Wochen aber, als du die Manipulationen aufgehoben wurden, kam dein Vater und wollte dich töten. Elijah tötete ihn wegen dir und dann hast du deine Adoptivschwester getötet",er hörte auf zu reden und trank noch einen Schluck.

"Deshalb..kam an dem Tag, an dem wie planten, doch hierher zu bringen, eine Hexen Bande und löschte vermutlich dein Gedächtnis",er schüttelte den Kopf. "Aber das eigentliche, das wichtige..Sind die Tatsachen, die ich eben ausgelassen habe",er drehte sich zu mir um.

"Lydia Monroe ist eine starke, mutige Frau, die höllische Qualen erleiden musste wegen ihrer Eltern. Du bist die loyalste, gutmütigste und taffste Frau, die mir seit langen begegnet ist. Und du hättest etwas besseres verdient",wieder setzte er die Flasche an seinen Lippen an und trank einen noch kräftigeren Zug als zuvor.

"Es ist meine Schuld, dass es euch so schlecht geht, hab ich recht?",ich sah auf ein paar Stühle, die vor mir standen, und dann auf meine Schuhe.

"Deine Schuld ist gar nichts",er sah zu Elijah, der uns vom Balkon aus beobachtete.

"Was war zwischen ihm und mir?",fragte ich dann, als auch mein Blick auf ihn fiel. Erst jetzt fiel mir auf, wie unverschämt gut er aussah und wie sehr mir seine Stimme gefiel.

"Du hast dich in ihn verliebt. Was er fühlt weiß ich nicht genau, aber was es auch ist. Es bedeutet ihm sehr viel",sagte er und sah immernoch zu seinem Bruder.

"Er hört was wir sagen, oder?",ich legte meinen Kopf schief und sah ihn mir genau an. Er hatte die Hände in seine Hose gesteckt und sah gebannt zu uns herunter.

"Er ist ein Urvampir. Ihr seid zwar alle schnell, stark und könnt gut sehen, hören und vor allem stärker fühlen, doch nur wir, die Urvampire, sind in allem noch besser. Desto länger man ein Vampir ist, desto stärker und besser funktionieren diese Fähigkeiten. Wir sind eintausend Jahre alt, also was will man wohl erwarten",sagte er mit einem leichten Grinsen im Gesicht, weshalb auch ich leicht grinste.

"So sehr ich mich auch erinnern will, es geht nicht. Ich weiß nicht wieso..Aber alles..was ich sehe, ist etwas, was ich nicht richtig beschreiben kann. Es ist..-"

"Dunkel?",Elijah stand plötzlich vor uns und zwar ohne dass ich hier bemerkt hatte, wie er hier runter gekommen ist.

"Wow. Das..kam unerwartet",ich sah ihn schief an, und wandte meinen Blick nicht von ihm, auch als er mich ansah.

"Du starrst mich an Lydia, das ist verdammt gruselig",sagte er, sah jedoch Klaus an, weshalb ich nun meine Augen zu Schlitzen zog.

"Wenn man bedenkt, dass ich mich nicht daran erinnere dich geliebt und gekannt zu haben ist es das. Ja da stimme ich dir zu",sagte ich, woraufhin ich Elijah seufzen hörte.
"Aber wenn man auch bedenkt, dass ich einfach nur versuchen will, wieder das selbe zu fühlen, wie...Vor den Hexen..Dann sieht das alles schon ein wenig anders aus, Elijah."

Er antwortete nicht, weshalb ich auf sprang und in die Hände klatschte.

"Viel Spaß euch beiden. Ich...Werde mich dann mal umsehen",ich spazierte auf das Tor zu und als ich die Straße betrat, rannte ich förmlich in einen blonden jungen hinein. Ich schätzte ihn nicht viel jünger als ich. Zwei oder drei Jahre vielleicht.

"Oh 'tschuldigung",murmelte ich, und legte kurz meine Hand an seinen Arm, um ihm damit meine Aussage noch deutlicher zu zeigen.

"Schon okay",sagte er und lächelte.

Er ließ nun meinen Arm los, den er umfasst hatte, damit ich nicht hinfiel und lächelte mich an.

"Auf Wiedersehen",sagte ich und entfernte mich vom Anwesen der Mikaelsons um mir die berühmte Bourbon Street anzusehen.

Ich steckte also meine Hände in meine Jackentasche und versuchte mich ein wenig von dieser jetzigen Situation abzulenken, weshalb ich in der nächst besten Bar verschwand und mir einen Bourbon bestellte.

Loyalty - reminding the loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt