Seen - Liebe auf den ersten Blick?

Part 2

Alexander Lightwood lief in Schlangenlinien durch das Odilena, sein Ziel war die Bar.
Auf der Tanzfläche schmiegten sich die fremden Körper von Männern und Frauen gegen ihn und wollten ihn zu einem aufreizenden Tanz einladen.
Alec zeigte jedoch keinerlei Interesse und drängte sich Stück für Stück seinem Ziel entgegen.
Mit einem erleichterten Seufzen ließ sich der Schattenjäger auf einen der Barhocker fallen und rieb sich über den schweißnassen Nacken.
„Na mein Süßer, was darf es denn sein?", fragte der Barkeeper und lehnte sich an den Tresen, sodass sein Gesicht, dem von Alec sehr nahe war. Der Schwarzhaarige musste leicht schlucken, als er dem Schattenweltler in die strahlend gelben Augen blickte - ein Werwolf.
„Cola", brachte der Schattenjäger heraus, sichtlich mit dem erotischen Mann vor sich überfordert.
Dieser schenkte ihm ein breites Grinsen und stellte Alec wenige Sekunden später ein Getränk vor die Nase. „Probier mal das, mein Süßer", meinte er und langsam griff der Schwarzhaarige nach dem Glas.
Nach dem ersten Schluck weiteten sich Alecs Augen und gierig nahm er sofort einen Zweiten. „Das ist gut", meinte er und erntete ein tiefes Lachen des Werwolfs.
„Das ist ein Sex on the Beach nach Dämonenart, süßer Shadowhunter." Alecs Wangen nahmen einen zarten rot Ton an, als der Barmann ihm zuzwinkerte.
Ablenkend ließ Alec seinen Blick durch den Club wandern. Er war zum ersten Mal ins Nachtleben New Yorks eingetaucht und die neuen Eindrücke überwältigten ihn.
In seinem 18-jährigen Leben hatte Alec sich nur selten Zeit für sich genommen. Für ihn war es normal, auf seine Geschwister aufzupassen oder allein an seinen Kampftechniken zu arbeiten.
Seit Clary im Institut lebte, hatte Alec mehr und mehr das Bedürfnis gehabt, hinauszukommen. Und am heutigen Abend hatte er es gewagt und war einfach losgezogen.
Alec nahm einen Schluck seines Getränks und wandte sich wieder der Bar zu, als er das Gefühl verspürte, jemand würde ihn beobachten. Es war nicht der Barmann, dieser schien mit dem Mixen von Cocktails beschäftigt zu sein.
Langsam ließ der Schattenjäger also seinen Blick wandern und bemerkte einen großgewachsenen Mann, der auf ihn zu kam. Die grünen Katzenaugen des Mannes zogen Alec in ihren Bann.
„Ist da noch frei?", fragte der Fremde mit rauchiger Stimme, was dem Schattenjäger einen angenehmen Schauder über den Rücken jagte.
„Sicher", erwiderte Alec und musste sich anschließend Räuspern, da sich sein Hals plötzlich sehr trocken anfühlte. Die Ausstrahlung dieses Fremden raubte dem jungen Shadowhunter den Atem.
„Ich habe dich hier noch nie gesehen. Ist das dein erster Besuch?", fragte der Fremde und Alec nahm schnell einen Schluck seines Getränkes, ehe er antworten konnte.
„Ja ich bin zum ersten Mal hier."
Die Katzenaugen funkelten und Alec spürte eine gewisse Anziehung zwischen sich und dem großen Mann.
Dieser streckte dem Schattenjäger die Hand entgegen, an dessen Fingern teure Ringe glitzerten. „Ich bin Magnus Bane", stellte er sich vor und in Alecs Kopf begannen kleine Glöckchen zu läuten.
„Der oberste Hexenmeister von Brooklyn", entwich es dem Shadowhunter.
Der Hexenmeister schien geschmeichelt zu sein. „Du kennst mich?"
Alecs Kopf nickte sacht, ehe er antwortete: „Dir eilt ein gewisser Ruf voraus. In meiner Welt kennt man dich."
Magnus lachte melodisch und in Alecs Ohren war dies ein schönes Geräusch. „Verrätst du mir auch deinen Namen, schöner Nephilim?"
Der Schattenjäger legte seine Hand in die des Hexenmeisters und lächelte. „Ich bin Alec Lightwood. Es freut mich, dich kennenzulernen."