Part 21

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Der nächste Tag war angebrochen, Magnus wusste es dank der Sonnenstrahlen, die durch sein offenes Fenster drangen.
Der Duft nach frischem Kaffee lag in der Luft und genüsslich schnupperte der Hexenmeister.
Wann hatte er zum letzten Mal solch einen Duft in der Früh vernommen, ohne selbst der Verursacher zu sein?
Dunkel konnte sich Magnus erinnern. Mindestens ein ganzes Jahrhundert war es her.
Gähnend setzte sich der Hexenmeister auf und streckte sich.
Das Bett neben ihm war leer, Alecs Klamotten lagen aber noch vor seiner Schlafstätte.
Der Warlock musste grinsen und fuhr sich durch das schwarze Haar.
Der Schattenjäger war also nur in Unterwäsche und seinem T-Shirt in der Küche und bereitete Frühstück für beide vor. Was für ein verführerischer Gedanke.
Mit deutlich mehr Elan als noch vor wenigen Sekunden, erhob Magnus sich und schlüpfte in seine pinken Plüschpantoffeln.
Dem Kaffeeduft folgend ging der Hexenmeister in Richtung Küche.
Aus dem Inneren des Raumes erklang leiser Gesang und das Klirren von Geschirr.
Magnus lehnte sich in den Türrahmen und beobachtete Alec, der durch die Küche tanzte und den Tisch deckte.
Der Schattenjäger hatte gut Laune und Magnus ließ sich davon anstecken.
Als Alec an den Herd zurückkehrte und die Spiegeleier wendete, legte der Hexenmeister seine Arme von hinten um die Hüfte des Nephilims.
„Guten Morgen", murmelte Magnus in Alecs Nacken und entlockte dem Schattenjäger ein kleines Kichern.
„Das kitzelt", meinte er ausgelassen und legte den Pfannenwender kurz beiseite, „Guten Morgen Magnus."
Der Hexenmeister hob den Kopf und beide gaben sich einen kleinen Kuss, ehe Alec sich wieder dem Frühstück widmete.
„Kannst du mir bitte die Teller reichen?", fragte der Schattenjäger und nur widerwillig trennte sich Magnus von seinem Liebsten. Aber die Eier rochen so verführerisch...
Während sich der Hexenmeister bereits am Tisch niederließ, Kaffee und Spiegelei vor der Nase stehend, bereitete Alec nun auch seine Portion vor und goss nebenbei seinen Tee auf.
Magnus ließ die Tasse zum Tisch schweben, was dem Schattenjäger ein sanftes Lächeln entlockte.
Nach wenigen Minuten ebenfalls mit einem Teller bewaffnet, kehrte Alec ebenfalls an den Tisch zurück und die beiden Männer begannen zu essen.
„Das ist verdammt lecker", meinte der Hexenmeister und verdrehte genießerisch die Augen.
Alec betrachtete Magnus sanft, ehe er weiter aß und anschließend seinen dreckigen Teller ins Spülbecken legte.
Der Hexenmeister tat es ihm gleich und stapelte seinen Teller auf den des Schattenjägers.
Anschließend legte Magnus die Hände links und rechts von Alecs Hüfte auf die Küchenzeile.
Der Shadowhunter drehte sich in den Armen des Warlocks um, beide schauten sich einen Moment tief in die Augen.
„Danke für das leckere Essen", hauchte Magnus und neigte sich die wenigen Zentimeter zu Alec hinab.
Der Nephilim erwiderte ein sanftes: „Gern geschehen", ehe ihre Lippen sich trafen.
Der Kuss begann sacht, beinahe nicht mehr als eine flüchtige Berührung.
Alec ließ seine Finger durch Magnus Haar gleiten, forderte mutig die Zunge des Hexenmeisters zu einem Tanz auf und drückte sich näher an den Größeren heran.
Das Spiel ihrer Zungen gewann an Intensität, ein magisches Knistern lag zwischen den beiden in der Luft.
Sie mussten sich beinahe voneinander losreißen, um nicht den Verstand zu verlieren.
Alec keuchte und berührte seine Lippen, die von der intensiven Berührung noch immer kribbelten.
Auch Magnus atmete schwer und ließ sich auf seinen Platz am Tisch sinken.
Wie hatte diese kleine Berührung nur so schnell eskalieren können?
War das Feuer seit dem gestrigen Abend etwa in beiden so groß geworden, dass einfache Küsse einen Waldbrand auslösen konnten?
Alec fuhr sich durchs Haar und lächelte schief.
„Das war... intensiv", meinte er und ließ sich langsam auf seinen Stuhl sinken, ehe er seine Teetasse erneut zur Hand nahm.
„Macht es dir Angst, Alexander?", fragte Magnus vorsichtig und Alec schüttelte den Kopf.
„Nein keineswegs. Ich hätte dich weggestoßen, wenn ich es nicht gewollt hätte. Mir kommt es nur so vor, als würde in meinem Körper eine Flamme brennen und jedes Mal, wenn wir uns berühren, wenn wir uns küssen, wird das Feuer größer und verschlingt mich."
Magnus griff nach der Hand des Schattenjägers und drückte diese.
„Mir geht es genauso Alec", gestand der Warlock und lächelte, was auch den Nephilim lächeln ließ.

„Und jetzt läuft für euch Adam Lambert, mit seinem Song ‚If I Had You'. Genießt die Stimme dieses Mannes und den Rhythmus seiner Musik."
Die Stimme auf dem Radio sorgte für Alecs und Magnus Aufmerksamkeit.
Die ersten Takte des angekündigten Liedes begannen zu spielen und der Schattenjäger begann mit dem Kopf zu wippen.
„Das klingt gut", meinte er und tippte mit dem Finger auf den Tisch.
Magnus schmunzelte, auch ihm gefiel die Musik.
„Der Typ ist genial. Musik und Aussehen sind eine zehn von zehn und er weiß, wie man feiert. Du würdest ihn wahrscheinlich mögen, wenn er kein Vampir wäre."
Alec lachte auf und erhob sich. „Wer sagt, dass ich ihn deshalb nicht mögen würde?"
Schwungvoll zog der Schattenjäger auch Magnus auf die Beine, der in Alecs Lachen einstimmte. „Stimmt! Du magst mich ja auch obwohl ich ein Hexenmeister bin."
Der Nephilim schlang die Arme um Magnus Schultern und begann ausgelassen zu tanzen. Auch der Warlock ließ sich nicht lange bitten und tanzte zum Takt der Musik.
Die Stimmung war unglaublich und dem Hexenmeister wurde bewusst, wie verliebt er in den schwarzhaarigen Schattenjäger war.
Früher hatte er große Partys gebraucht, um das Gefühl von Freiheit zu erhalten.
Jetzt reichte Alec, der lachend durch die Küche sprang und Magnus mit seiner guten Laune ansteckte.
Es war Liebe, dessen war sich Magnus sicher.
Die Liebe zu Alec Lightwood hatte ihn verändert. Und wahrscheinlich würde der Schattenjäger mit den tiefblauen Augen ihn noch weiter verändern.
Und ein Teil des Hexenmeisters, freute sich darauf.

Seen - Liebe auf den ersten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt