Der Stundenzeiger der Küchenuhr schob sich auf die acht vorwärts.
Magnus hatte zwei Tassen Tee gemacht und ging ins Wohnzimmer zurück.
Sein Nacken schmerzte ein wenig, da er in seinem Sessel geschlafen hatte. Jedoch war der Schmerz vergessen, als er Alexander sah, der sich gähnend aufsetzte.
„Guten Morgen", sagte Magnus grinsend und Alec schenkte ihm ein verschlafendes Lächeln.
„Guten Morgen Magnus", erwiderte der Schattenjäger und nahm dankend die Tasse Tee, die der Hexenmeister ihm reichte.
„Wie fühlst du dich?", fragte Magnus und ließ sich wieder in seinen Sessel sinken.
Alec zog die Beine ein wenig an und blickte zu seinem Hexenmeister, der die stumme Aufforderung sofort verstand und sich erhob. Vorsichtig ließ er sich auf dem Sofa nieder und der Schattenjäger kuschelte sich an ihn heran.
Magnus drückte einen Kuss auf Alecs Haar und legte den freien Arm um seine Schultern.
„Mir geht es gut", meinte Alec und nahm einen Schluck seines Tees. „Danke, dass du mich geheilt hast."
Magnus strich seinem Schattenjäger sanft durchs Haar. „Ich werde dich immer heilen Alexander."
Alecs Herz schlug höher und er hob den Kopf.
Ihre Blicke trafen sich, wenige Sekunden später berühren sich auch ihre Lippen sanft.
Magnus umfasste Alecs Wange, malte mit seinem Daumen kleine Kreise auf die warme Haut seines Schattenjägers.
Der Magen des Shadowhunters flatterte und alles an ihm kribbelte.
„Du hast mir eine Heidenangst eingejagt", sagte Magnus leise, als er die Lippen von Alec trennte.
Der Nephilim stellte seine Tasse auf dem Tisch ab und legte die Arme um Magnus Schultern.
„Ich war unvorsichtig", gestand Alec ein und auch der Hexenmeister legte die Arme um seinen Schattenjäger, nachdem er die Tasse auf den Tisch gestellt hatte.
„Der Dämon hat mich nur erwischt, weil ich unbedingt auf mein Handy geschaut habe. Ich war so aufgeregt, dass du mich angerufen hast."
Magnus schluckte und das schlechte Gewissen breitete sich in ihm aus.
Alec war verletzt worden wegen seinem Anruf?
„Bitte fühl dich jetzt nicht schlecht, Magnus." Alec hob sofort alarmiert den Kopf, als er die Schwankung der Stimmung bemerkte. „Du trägst nicht die Schuld dafür."
„Aber es war mein Anruf, der dich abgelenkt hat", meinte Magnus und spürte ein dumpfes Drücken in der Brust.
Alec streichelte Magnus Wangen entlang und schüttelte den Kopf. „Nein es war meine Unachtsamkeit. Ich hätte auch einfach zurückrufen können, nachdem wir mit der Mission fertig gewesen wären. Ich habe meine Neugier nicht zügeln können und nur deshalb hat mich der Dämon erwischt. Bitte glaub mir Magnus", den letzten Teil hauchte Alec, „du trägst keine Schuld und ich will nicht, dass du dich jetzt anders benimmst."
Magnus legte die Hände sanft auf die des Schattenjägers und schenkte ihm ein Lächeln.
„Lass uns einfach nicht mehr darüber reden, ja?"
Alec stimmte dem zu und schenkte seinem Hexenmeister einen sanften Kuss.
Gerade wollte der Hexenmeister sich mehr als diesen Kuss holen, da klingelte es an der Tür.
Magnus entkam ein genervtes Seufzen, als er Alec sanft ein Stück zur Seite schob und sich erhob.
„Wer ist da?", fragte der Hexenmeister und die Stimme von Isabelle ertönte: „Wir sind es Magnus. Wir wollen Alec abholen."
Der Hexenmeister betätigte den Öffner, ließ die Appartementtür ein Stück offen stehen und ging zu Alec zurück.
Der Schattenjäger kuschelte sich anhänglich an den Hexenmeister und Magnus wollte gerade etwas sagen, da tauchten Jace und Isabelle auch schon im Türrahmen auf.
„Alec mach dich fertig, wir müssen gleich los. Eine neue Mission wartet auf uns", meinte Jace und warf seinem Parabatai eine Jacke zu.
Der Schattenjäger murrte und löste sich widerwillig von Magnus, der ihm sanft über den Rücken streichelte.
„Zum Turteln haben wir keine Zeit", drängte Goldlocke und schob Alec seine Boots entgegen.
„Hör auf mich zu hetzen, Jace", meinte Alec schnippisch und blickte seinen Bruder böse an.
Magnus grinste stolz über Alec. Er konnte den Parabatai seines Lieblings nicht leiden und er wusste, dies beruhte auf Gegenseitigkeit.
„Magnus wärst du so lieb und könntest uns ein Portal zum Institut erschaffen?", fragte das Lightwood Mädchen und schenkte dem Hexenmeister ein warmes Lächeln.
Sie hatte Magnus bereits als künftigen Schwager akzeptiert und begegnete dem Schattenweltler deshalb mit Freundlichkeit und Offenheit.
Da war sie definitiv weiter als die Goldlocke.
„Natürlich kann ich das", meinte er und blauer Rauch breitete sich im Türrahmen aus, ehe ein lilafarbenes Portal entstand.
Insgeheim hoffte der Hexenmeister, der Blondschopf würde als erstes durch das Portal schreiten, jedoch begann dieser wieder Alec zu hetzen.
„Nun mach mal", meinte er und rollte mit den Augen, als sein Parabatai sich die Boots schnürte.
„Jace", warnte Alec und erhob sich vom Sofa.
Seine Geschwister ignorierend trat der Schattenjäger auf Magnus zu. Sanft umfasste er den Kragen des T-Shirts, das der Hexenmeister trug.
„Danke für alles", hauchte er und legte seine Lippen auf die des Warlocks.
Magnus schloss die Augen einen Moment und erwiderte den Kuss seines Schattenjägers.
Jedoch war der Moment viel zu schnell vorbei und der Shadowhunter löste sich von seinem Hexenmeister.
Jace nahm seinen Parabatai am Arm und zog ihn schnell durchs Portal, einen weiteren Kuss würde der Blondschopf im Moment nicht ertragen können. Alec schaffte es gerade noch Magnus zu winken, da war er auch schon verschwunden.
„Entschuldige bitte Jace Verhalten", meinte Isabelle, die zum Portal trat. „Er hat nichts gegen Unterweltler, aber wenn es um Alec geht, ist er manchmal... komisch. Danke nochmal für die Hilfe, wir stehen tief in deiner Schulde. Bis bald Magnus."
Isabelle wank und trat durch das Portal, dass sich hinter ihr auflöste.
Der Hexenmeister blieb allein in seinem Wohnzimmer zurück.
Alecs Teetasse stand noch auf dem Tisch, der Schattenjäger hatte nicht einmal austrinken können.
Waren diese verdammten Missionen denn so wichtig?
Magnus verfluchte sich selbst für diesen dummen Gedanken.
Natürlich waren die Missionen der Schattenjäger wichtig. Sie bereinigten die Welt von bösen Dämonen.
Seufzend ließ sich Magnus auf das Sofa sitzen. Der große Vorsitzende sprang zu ihm und machte es sich auf seinem Schoß breit.
„Wenigstens bist du mir geblieben Miau", meinte der Hexenmeister und vergrub den Kopf im weichen Fell seines Katers.
Der große Vorsitzende schnurrte und spendete seinem Herrchen Trost.
Dieser vermisste seinen schwarzhaarigen Schattenjäger nämlich bereits zutiefst.
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Seen - Liebe auf den ersten Blick?
FanficAlec nahm einen Schluck seines Getränks und wandte sich wieder der Bar zu, als er das Gefühl verspürte, jemand würde ihn beobachten. Es war nicht der Barmann, dieser schien mit dem Mixen von Cocktails beschäftigt zu sein. Langsam ließ der Schattenjä...