Alec hatte gute Laune und war ebenso guter Verfassung. Heute war sein Tag und niemand würde ihn im Training besiegen.
Jace wirkte keineswegs überrascht über das Verhalten seines Parabatais, er wusste selbst welche Auswirkungen die Liebe hatte.
Trotzdem scheute der Blondschopf nicht die Herausforderung und trat zu Alec.
„Konzentration Bruder", wies Jace ihn an, jedoch war der Schwarzhaarige bereits mit der Klinge in der Hand auf seinen Bruder zugesprungen.
Der Blondschopf konnte im letzten Moment ausweichen und brachte Abstand zwischen sich und Alec.
„Konzentrier du dich mal lieber, Jace", meinte Alec und setzte erneut zum Angriff an.
Der Blondschopf war von der Geschwindigkeit seines Parabatais wirklich überrascht, wich erneut aus und spürte im nächsten Moment Alecs Ellbogen an seiner Schulter.
„Und jetzt würde ich dich erledigen und du wärst tot", sagte Alec fachmännisch und Jace drehte leicht den Kopf.
Im nächsten Moment schlug der Blondschopf seinen eigenen Ellbogen zurück, verfehlte den Schwarzhaarigen nur knapp, brachte jedoch wieder Abstand zwischen beide.
„Ohne Waffen?", fragte Jace und warf seine Seraphklinge beiseite, Alecs Klinge folgte.
Der Blondschopf ging in Angriffsposition, im Nahkampf machte niemand ihm etwas vor.
Doch erneut sorgte Alec für Überraschung, als er mit einem schnellen Angriff auf Jace zustürmte, antäuschte und dann unter der Abwehr seines Bruders durchrutschte.
Der Schwarzhaarige landete zwar auf den Knien, jedoch waren seine Arme noch immer frei und so boxte er seinem Parabatai in die Kniebeuge.
Jace ging mit einem unterdrückten Schrei zu Boden und spürte im nächsten Moment Alecs Gewicht auf dem Rücken, als sein Bruder sich auf ihn setzte.
„Ich habe gewonnen", stellte der Schwarzhaarige fest und der Blondschopf klatschte auf den Boden.
Kapitulation.
Alec erhob sich und streckte seinem Bruder die Hand hin.
Jace ergriff die Hand sofort und ließ sich aufhelfen. Anerkennend klopfte er seinem Bruder auf die Schulter.
„Ich bin beeindruckt Alec."
Die Augen des Schwarzhaarigen leuchteten, ehe er Jace sanft die Schulter tätschelte.
„Das bedeutet mir viel", meinte er und blickte kurz auf sein Handy, „ich muss jetzt aber los. Magnus und ich wollten heute gemeinsam Essen gehen und ich muss noch duschen, damit ich pünktlich bin. Nochmal wage ich es nicht ihn zu versetzen. Wir sehen uns Jace."
Alec packte seinen Bogen weg, winkte seinem Bruder und verließ mit schnellen Schritten den Raum.
Sein Parabatai schüttelte lächelnd den Kopf. Was für ein verliebter Junge Alec doch war.
Grinsend trainierte der Blondschopf weiter, auch nachdem er die Tür des Trainingsraumes hörte.
Sanft legten sich Arme von hinten um Jace und Clary Fairchild drückte ihrem Freund einen Kuss auf die Wange.
„Ist Alec schon weg?", fragte die Rothaarige und der Blondschopf drehte sich zu ihr.
„Unser verliebter Alec hat mich alleine gelassen, um sich auf sein Date vorzubereiten. Du hättest ihn sehen müssen, wie er gestrahlt hat."
Clary schenkte ihrem Freund ein Lächeln und ließ die Arme sinken, ehe sie ihr Schwert zog.
„Wenn ich das richtig sehen, hast du nun keinen Trainingspartner. Wie wäre es mit mir?"
Jace grinste und zog seine Seraphklinge, die er gegen Clarys Waffe rieb.
„Wenn du mich schlagen kannst, Fairchild, lad ich dich zum Essen ein", meinte der Blondschopf und Clarys Augen leuchteten.
„Deal!", rief sie und ihre Waffen schlugen gegeneinander.
Magnus saß auf einer Bank am Straßenrand, sein schwarzes Haar, ebenso wie die Pailletten auf seinem Anzug funkelte magisch im Licht der Straßenlaternen.
Natürlich war der Hexenmeister zu früh dran, es hatte sich zu einer Gewohnheit entwickelt.
Und auch Alec schien eine Gewohnheit entwickelt zu haben, der Schattenjäger war nämlich wieder zu spät.
Gab es für diese Shadowhunter so etwas wie Uhren nicht?
Der süßliche Geruch von Parfüm stieg Magnus in die Nase. Er kannte diesen Duft nur zu gut, hatte er ihn doch selbst gemischt.
„Guten Abend, Alexander", meinte der Hexenmeister und hob den Kopf, als vor ihm ein keuchender Mann stehen blieb und die Hände auf den Knien abstützte.
„Es tut mir wirklich leid, Magnus. Ich bin gerannt wie vom Teufel gejagt, aber dieser verdammte Verkehr!"
Magnus erhob sich schmunzelnd und umfasste Alecs Kinn, hob dieses an und drückte einen Kuss auf seine Lippen.
„Du bist doch pünktlich mein Schönling", meinte er und fügte in Gedanken, nach einem Blick auf seine Uhr, hinzu: „naja jedenfalls beinahe."
Alec schenkte dem Hexenmeister ein sanftes Lächeln und strich ihm zärtlich über die Schultern.
„Du siehst übrigens umwerfend aus", sagte der Schattenjäger und zur Abwechslung war es der Hexenmeister, dessen Wangen sich sacht rot färbten.
„Du übrigens auch, Alexander", erwiderte Magnus und zog die Krawatte um Alecs Hals zurecht.
„Was hast du für heute geplant, mein schöner Hexenmeister?", fragte der Nephilim und hakte sich bei Magnus unter.
Dieser führte Alec sanft die Straße entlang, ehe er antwortete: „Ich habe einen Tisch für uns beide reserviert, ein sehr schickes Restaurant mit viel Privatsphäre. Nur du und ich, Wein, Kerzen, ein Panorama Ausblick auf New York. Was hältst du davon?"
Alec blickte verträumt in den Nachthimmel und seufzte. „Das klingt fantastisch Magnus."
Der Hexenmeister jubelte innerlich.
Wenn ihr Date gut laufen würde, vielleicht war heute der perfekte Tag für den nächsten Schritt.
„Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen guten Abend. Auf welchen Namen haben Sie reserviert?"
Eine hübsche Dame stand am Empfand des „Élite" und Alec konnte ihren Namen auf einem mit Schnörkel verziertem Schild erkennen. ‚Cassandra'
„Guten Abend. Ich habe einen Tisch für zwei reserviert, auf den Namen Bane."
Die Dame durchsuchte ihren Computer, schenkte dem jungen Paar ein herzliches Lächeln, ehe sie eine einladende Geste vollführte.
„Ich möchte Sie bitten mir zu folgen."
Magnus gab an der Garderobe sein Jackett ab, Alec tat es ihm gleich, ehe beide Cassandra folgen.
Die hübsche Blondine führte beide an einen Tisch, dessen Standort Alec den Atem raubte.
Vor ihm erstreckte sich eine gigantische Glasscheibe, die ihm einen unglaublichen Ausblick auf New York ermöglichte. Erst mehrere Meter entfernt stand der nächste Tisch, abgetrennt durch ein großes Aquarium, in welchem exotische Fische umher schwammen.
Noch nie war der Schattenjäger in einem solch edlen Ambiente gewesen und er mochte sich nicht vorstellen, wie teuer hier alles war.
Magnus zog seinem Freund den Stuhl heraus und lächelte Alec an, der sich mit roten Wangen leise bedankte und auf den Sitz sinken ließ.
Der Hexenmeister nahm auf der anderen Seite platz und ergriff die Hand seiner Begleitung.
„Habe ich zu viel versprochen?", fragte er und Alec schüttelte den Kopf.
„Nein, überhaupt nicht. Ich bin wirklich... sprachlos."
Magnus schmunzelte und bestellte bei der Bedienung Wein, während der Schattenjäger die Speisekarte zu studieren begann.
Als er die Preise betrachtete, wurden Alecs Augen immer größer und er bekam Schnappatmung.
„Magnus, hier ist alles so unglaublich teuer. Du musst nicht so viel Geld für mich ausgeben", sagte der Schattenjäger und blickte schockiert über die Karte hinweg zu seinem Hexenmeister.
Dieser dankte dem Kellner für den Wein und schwenkte den roten Inhalt in seinem Glas, ehe er lächelte.
„Alexander, ich möchte dich verführen und verwöhnen. Außerdem ist Geld nur ein Begriff, die wahre Kostbarkeit sind die Momente mit dir. Und manchmal kann man sich etwas gönnen. Mach dir keine Gedanken und bestell, was auch immer du willst."
Alecs Blick wurde sanft, als er die Hand des Hexenmeisters sanft drückte.
„Du bist so süß, Magnus Bane."
Alecs Kopf dröhnte leicht, als der Schattenjäger sein leeres Weinglas auf den Tisch stellte.
Der Schwarzhaarige hatte seine Toleranzgrenze überschritten und blickte Magnus aus leicht glasigen Augen an.
Der Hexenmeister sah seinen angetrunkenen Freund an, wank dem Kellner zu und zog sein Portemonnaie.
Er hatte nicht erwartet, dass Alec nach ein paar Gläsern Wein bereits in einem solchen Zustand sein würde.
Der Kellner erkundigte sich höflich nach dem Befinden seiner Gäste, Alec hätte gerade geantwortet jedoch fühlte sich seine Zunge merkwürdig an, sodass er lieber schwieg.
„Wir haben unseren Besuch sehr genossen", antwortete stattdessen Magnus und schenkte dem Kellner ein breites Lächeln.
Dieser übergab dem Hexenmeister die Rechnung, welche dieser ohne ein weiteres Wort beglich und zusätzlich ein großzügiges Trinkgeld gab.
Alec murmelte unverständliche Worte vor sich hin und rieb sich die pochende Stirn.
Sanft nahm Magnus die Hand seines Freundes, half ihm sogar auf und geleitete ihn zur Garderobe.
Auch wenn der Schattenjäger keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, zu Magnus Überraschung funktionierte wenigstens seine Beinarbeit.
Ganz der Gentleman half der Hexenmeister seinem Nephilim in die Jacke, zog sich sein eigenes Jackett über und verließ gefolgt von Alec das Élite.
„Bringst du mich nachhause?", murmelte der Schattenjäger, als er draußen an der frischen Luft war.
Magnus legte einen Arm um Alec und drückte ihn sanft an sich, ehe er nickte.
„Ja ich bringe dich heim, aber zu mir. Deine Mutter würde mir den Kopf abbeißen, wenn sie dich in diesem Zustand sehen würde."
Der schwarzhaarige Nephilim brummte leise als Antwort und schmiegte sich gegen seinen Begleiter.
Magnus blickte Alec sanft an, fand seinen Schattenjäger irgendwie niedlich. So anschmiegsam dürfte er auch im normalen Zustand sein.
„Wollen wir uns ein Taxi rufen, Alexander?", fragte Magnus sanft in das Ohr des Schattenjägers, der ihn aus seinen tiefen Seelenspiegeln anblickte.
„Ich gehe dorthin, wo du hingehst", antwortete er ein wenig undeutlich und brachte ein schiefes Grinsen hervor.
Der Hexenmeister gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, schmeckte sogar den leckeren Wein noch und hob anschließend den Arm als er ein Taxi herbeiwank.
Mit einem sanften Schubser bugsierte er Alec auf die Rückbank und ließ sich neben seinen Begleiter sinken, der sofort wieder den Körperkontakt herstellte und sich an den Hexenmeister schmiegte.
Der Warlock nannte dem Fahrer die Adresse, welcher sofort losfuhr und dem Paar auf dem Rücksitz nur gelegentlich einen Blick durch den Rückspiegel zuwarf.
„Wir sind bald zuhause", sagte Magnus leise und strich durchs Alecs wirres Haar.
Der Schattenjäger gab nur ein Murmeln von sich, ehe er entspannt den Kopf an die Brust des Schattenweltlers sinken ließ.
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Seen - Liebe auf den ersten Blick?
FanfictionAlec nahm einen Schluck seines Getränks und wandte sich wieder der Bar zu, als er das Gefühl verspürte, jemand würde ihn beobachten. Es war nicht der Barmann, dieser schien mit dem Mixen von Cocktails beschäftigt zu sein. Langsam ließ der Schattenjä...