Seen - Liebe auf den ersten Blick?

Part 8

Zarte Sonnenstrahlen kitzelten Alec an der Nasenspitze. Lächelnd streckte der Schattenjäger die müden Knochen und begann sich aufzusetzen.
Alec erwartete sein dunkles Zimmer mit dem kleinen Bett und den blauen Vorhängen.
Was er aber sah, verwirrte den Schattenjäger.
Er saß in einem großen King Size Bett, eine schwarze Decke umhüllte seinen Körper.
Durch das geöffnete Fenster wehte eine angenehme Brise in das fremde Zimmer und Alec ließ seinen Blick schweifen. Wo war er hier?
Neben dem Schattenjäger rührte sich plötzlich etwas. Schwarze Haarspitzen lugten unter der Bettdecke hervor und Alec zog den Stoff ein Stück hinab, nur um direkt in Magnus Bane Gesicht zu blicken.
Der Hexenmeister befand sich noch im Reich der Träume und der Schattenjäger blickte beinahe sanft in das friedliche Gesicht.
Dann begannen die Rädchen in Alecs Kopf zu rattern. Dunkel konnte sich der Shadowhunter an die Party erinnern. Alkohol, viele Schattenwesen und...
Alecs Wangen begannen zu glühen, als er sich an den innigen Tanz und den leidenschaftlichen Kuss erinnerte, den er mit Magnus geteilt hatte.
Mit einem Hexenmeister...
Mit möglichst vorsichtigen Bewegungen schob der Schattenjäger die Beine über die Bettkante. Zu seinem Erschrecken trug Alec nur noch seine Unterwäsche am Körper und ein Blick durch den Raum ließ ihn vergeblich nach dem Rest seiner Kleidung suchen.
Wie sollte er so nachhause gehen?
Langsam neigte sich Alec langsam über den Schattenweltler, vielleicht lagen seine Anziehsachen ja auf Magnus Bettseite.
Gerade als der Schattenjäger triumphierend jubeln wollte, rutschten seine Hände auf der schwarzen Decke weg und Alec fand sich ausgestreckt auf Magnus Schoß wieder.
Der Hexenmeister schreckte aus seinem Schlaf und setzte sich kerzengerade auf. Sein Blick flog hinab zu seinem Schattenjäger, dessen Wangen Ähnlichkeit mit einer Tomate hatten.
„Alexander? Was machst du denn da?" Bei Magnus Frage wurden Alecs Ohren heiß und er begann zu stammeln, während er schleunigst versuchte, sich aufzusetzen.
Jedoch gelang es ihm nicht und dem Hexenmeister entkam ein leises Stöhnen, als Alec auf die empfindlichste Stelle des Großgewachsenen drückte.
„Du gehst ja richtig ran, Alexander", meinte der Warlock trocken und hätte schwören können, aus den Ohren des Schattenjägers würde Rauch kommen.
Um Alec aus seiner misslichen Lage zu befreien, er hatte sich nicht gerührt, um nicht wieder empfindliche Körperstellen zu berühren, half der Hexenmeister dem Schattenjäger hoch. Einen Augenblick später saßen sie sich gegenüber und der Shadowhunter versteckte sein rotes Gesicht in den Händen.
Magnus fand das Verhalten des Kriegers unfassbar niedlich, weshalb er beinahe sanft seine Hand unter Alecs Kinn schob und es anhob.
„Guten Morgen Alec", raunte der Hexenmeister und stahl sich einen Kuss von Alecs Lippen. Dieser riss vor Überraschung die Augen auf, versank jedoch einen Moment später im Strudel seiner eigenen Gefühle. Er erwiderte den Druck von Magnus Lippen, ließ sich von der Wärme in seinem Körper leiten und rückte näher an den Großgewachsenen heran.
Beinahe bedauernd trennte der Hexenmeister ihre Münder voneinander, ließ aber die Hand langsam durchs Alecs wilde Haarpracht wandern.
„Guten Morgen Magnus", erwiderte der Schattenjäger mit weicher Stimme und genoss die streichelnden Berührungen, die der Hexenmeister ausführte.
„Was hältst du davon, wenn wir einen Tag im Bett verbringen?"
Alec musste bei dieser Frage lächeln, ehe er den Kopf schüttelte.
„Das geht nicht Magnus. Ich muss zurück ins Institut. Wahrscheinlich sind schon Suchtrupps nach mir entstand worden."
Der Schattenweltler hatte mit dieser Antwort bereits gerechnet also lächelte er milde.
„Aber du wirst doch wenigstens mit mir frühstücken, oder?"
Alecs Augen strahlten, als er den obersten Hexenmeister von Brooklyn anblickte. „Bei Frühstück sage ich nicht nein. Hast du etwas dagegen, wenn ich vorher noch eine Dusche nehme?"
Magnus Augen begannen zu Funkeln. Würde er Alec nackt sehen?
„Das Badezimmer steht dir frei zur Verfügung, werter Gast", meinte der Hexenmeister grinsend und Alecs Wangen behielten ihren roten Farbton.
Magnus fand es niedlich, wie schüchtern sein kleiner Schattenjäger doch war.
„Dann geh ich mal", sagte Alec, strich eine seiner pechschwarzen Haarsträhnen aus der Stirn und stieg vom Bett.
Seine benutzte Kleidung ließ der Shadowhunter am Boden liegen, ließ auch seine Unterwäsche zurück und er verschwand eilig im Badezimmer.
Magnus Augen hafteten auf Alecs Körper, viel mehr auf seinem knackigen Hintern.
Ach, wie gerne würde der Hexenmeister jetzt mit dem Schattenjäger unter die Dusche steigen und...
Um seinen schmutzigen Gedanken ein Ende zu bereiten, sprang Magnus aus dem Bett, streifte sich einen Morgenmantel über und begab sich in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten.