Part 3

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Magnus musterte den hübschen Nephilim vor sich. Alexander Lightwood war groß, hatte attraktive Gesichtszüge und wunderschöne, blaue Augen, die den Hexenmeister an eine stürmische See erinnerten.
Wehmütig erinnerte sich der Schattenweltler an die schönen Schattenjäger, die die Familie Lightwood seit Jahrhunderten hervorbrachten. Einer anziehender als der andere und Alec bildete die Krönung dieses Genpools.
Magnus Augen folgten jeder Bewegung, die der junge Schattenjäger ausführte. Ein nervöses Schlucken, gefolgt von einem scheuen Blick in Magnus Richtung.
„Du bist ein hübscher Mann, Alexander", meinte der Hexenmeister und nahm einen Schluck seines Getränkes.
Die Röte auf Alecs Wangen wurde tiefer und der Nephilim schenkte Magnus ein schüchternes Lächeln. Noch nie hatte jemand ihm ein solches Kompliment gemacht.
„Sowas hat noch nie jemand zu mir gesagt", wisperte er und die Neugier des Hexenmeisters stieg noch weiter.
„Komm öfter hierher und eine menge Leute werden dir Komplimente machen", meinte Magnus und stützte das Kinn in seine Handfläche. Aus dieser Position heraus konnte er Alec sogar noch besser betrachten.
„Ein Abend genügt mir", meinte Alec lächelnd und blickte auf sein Handy, ehe er einen Geldschein auf den Tresen legte. „Ich muss dann auch los. Hat mich wirklich gefreut, Magnus Bane."
Alec erhob sich von seinem Barhocker, jedoch schwankte er im nächsten Augenblick ein wenig. Sofort war Magnus bei ihm und legte einen Arm um Alec Hüften.
„Du verträgst wohl keinen Alkohol, hm?" Magnus klang ein wenig belustigt, jedoch weckte das Alecs Stolz, weshalb er den Hexenmeister wegdrückte. Das Schwanken hatte aufgehört und gefasst richtete der Schattenjäger sich auf. „Danke, aber ich brauche keine Hilfe."
Der Hexenmeister war einen Moment erstaunt, wie selbstsicher der Shadowhunter plötzlich davonlief, jedoch wollte er seine neue Begegnung auch nicht wieder gehen lassen.
„Alexander warte doch", meinte der Hexenmeister und schnappte Alec am Handgelenk. Dieser drehte sich erstaunt um und prallte mit der Brust gegen den Warlock. Beide waren sich in diesem Moment so nah, dass Alec Magnus Atem auf den Wangen spürte.
„Geh noch nicht, Alexander", raunte der großgewachsene Hexenmeister und ließ Alecs Beine zu Pudding werden.
Dieser Mann hatte etwas an sich...
Mit einer eleganten Drehung fand der Schattenjäger sich auf der Tanzfläche wieder. Sein Körper drückte sich an seinen Tanzpartner, der einen Arm um Alecs Hüften schlang.
Die Gefühle des Schattenjägers purzelten aufgeregt durcheinander. Er konnte nicht tanzen und hatte Angst, seinem Gegenüber auf die Füße zu treten. Jedoch war Magnus über die Jahrhunderte seines Lebens ein echter Meister in Tanz und Bewegung geworden, sodass Alexander seine Füße nicht mal streifte.
Der junge Schattenjäger ließ sich von der Musik leiten, spürte die pochenden Bässe tief in seinem Körper und hatte nur Augen für Magnus Bane.
Wie er sich bewegte, wie er Alec anblickte, wie sich ihre beiden Körper aneinander rieben.
Es war eine Mischung aus Flirt und heißer Leidenschaft, die Alec den Atem raubte.
Noch nie war er einer Person so nahe gewesen, noch nie hatte er sich so fallen gelassen.
Das Alec eigentlich nach Hause wollte, hatte der Schattenjäger längst vergessen.
Die Musik dröhnte in seinen Ohren, sein Körper passte sich immer wieder den Bewegungen des Hexenmeisters an.
Er vergaß alles um sich herum, wo und wer er eigentlich war und ließ sich von diesen neuartigen Gefühlen überwältigen.

Seen - Liebe auf den ersten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt