Kapitel 1

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Gilde von Sabertooth

Völlig erschöpft von der vergangenen Nacht, runzelte Sting mit seiner Stirn, rieb sich mit seiner rechten Hand immer wieder durch die Augen und massierte mit seiner linken die Schläfe
Er saß gebeugt über seinem Schreibtisch, in seinem kleinen aber dennoch komfortablen Büro. Die Ellenbogen stützten sich auf dem Schreibtisch ab und die Hände hatten sich nun unter seinem Kinn verschränkt, um seinen Kopf vorm runterfallen zu bewahren, denn dieser würde wahrlich auf den Tisch knallen ohne eben diesen Halt.

Was war nur aus ihm geworden, dem draufgängerischen, Attraktiven und einfach großartigen Sting Eucliffe. Er fühlte sich irgendwie leer und ausgelaugt. Und wer war daran Schuld, sein Blick huschte über seinen Schreibtisch und blieb an einem Bild hängen, auf dessen eine ihm doch sehr bekannte und mittlerweile auch Vertraute Gilde abgebildet war. Mit einer langsamen Bewegung nahm er den Bilderrahmen in die Hand und strich mit den Fingern über die einzelnen Personen und stoppte in der Mitte. Genau dort, Stand er selbst hatte ein fettes Grinsen im Gesicht, sein rechter Arm hing über der Schulter eines pinken Haarschopfes und sein linker drückte, ein junges, langhaariges, blondes Mädchen, an seine Brust. Ein leichter Rotschimmer auf den Wangen und ein Schüchterner, leicht zorniger Blick funkelten ihm entgegen. Schmunzelnd dachte er an genau diesen Augenblick zurück, denn kurz bevor diese Aufnahme entstand, hatte er, der Blondine mit schnellen Fingern in den Hintern gekniffen. Und bevor sie sich darüber aufregen konnte, sagte der Fotograf: "bitte lächeln."
Nun musste er doch kurz laut auflachen, denn ihr überraschtes aufquieken, drang durch sein Gedächtnis. Doch sein Lachen verstummte so schnell, wie es gekommen war, übrig blieb ein schnauben und sein trübsinniger Blick, wanderte links zum Fenster, wo nun ein herrlicher Sonnenschein hereinwinkte. Das Bild ließ er wieder auf den Tisch sinken, es war ein Abschiedsgeschenk von Fairy Tail, wo er ganze 2 Monate verbracht hatte.

Völlig in Gedanken versunken bemerkte er gar nicht, wie die Tür, gegenüber von seinem Schreibtisch, zu seinem Büro aufgemacht wurde, ein junger schwarzhaariger Drangonslayer hinein huschte und die Tür lautlos hinter sich schloss. Genauso bemerkte er nicht, wie eben dieser sich geräuschlos auf das Schwarze Ledersofa setzte, welches links neben der Tür stand und sich gemütlich zurücklehnte. Mit seinen Roten Augen fixierte er, den blauäugigen Dragonslayer, am Schreibtisch. Sein gegenüber schien völlig weggetreten zu sein. Ein gemeines Schmunzeln schlich über seine Lippen, bis er mit einem tiefen Atemzug. "Na harte Nacht gehabt?" Laut in den Raum hinein rief.

Nun wäre der Kopf, des blonden wirklich beinahe mit der harten Tischplatte kollidiert, doch dank seiner guten Reflexe konnte er sich noch rechtzeitig abfangen. Mit einem bösen funkeln in den Augen schrie Sting, seinen Freund an: "Verdammt, Rogue, musst du mich so erschrecken und wie bist du hier überhaupt reingekommen, ich habe kein klopfen gehört."
Mit schnellem Herzschlag erhob sich der blonde von seinem Stuhl, stütze beide Arme auf dem Schreibtisch und schaute seinen Freund finster an.
"Man hätte, eine Bombe direkt vorm Eingang unserer Gilde zünden können, dabei hättest du wahrscheinlich nicht mal gezuckt, so weggetreten wie du gerade warst."Erwiderte der Schwarzhaarige mit gelassener Miene. "Hattest du heut Nacht wieder weiblichen Besuch, oder warum siehst du aus als hättest du nicht geschlafen."
Schnaubend lies sich der Blonde wieder in seinen Stuhl fallen und rieb sich erneut seine Schläfen. Trotzig durchbohrte er mit seinen Augen den Schreibtisch und murmelte nur ein: "Jaein."
"Wie jetzt Jaein?" Fragte Rogue Neugierig.
"Ja heißt, ich habe gestern eine Frau mit nachhause genommen und nein, sie hat mir nicht meinen Schlaf geraubt, hab sie weggeschickt, weil ich doch keine Lust hatte sie flachzulegen."
Sprachlos musterte Rogue seinen langjährigen Freund. Er kannte ihn seit sie klein waren und er wusste genau wie er tickt und das er sich definitiv keine Chance entgehen ließ, wenn eine Frau seine inneren Gelüste, befriedigen wollte. "Das wievielte mal, war das jetzt diese Woche? Das Dritte? So langsam, mache ich mir echt sorgen um dich. Willst du mir nicht endlich sagen, was verdammt nochmal mit dir momentan nicht stimmt?"
Sting grummelte nur einige Wörter vor sich hin, die nicht mal ein Dragonslayer verstehen konnte. Er dachte sich nur, eigentlich war es sogar schon das 5 mal, dass er eine Frau hat abblitzen lassen, dass wollte er jedoch seinem Freund nicht preisgeben. Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her.

Master in AusbildungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt