Kapitel 35

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Kapitel 35

Der Schmerz durchfrass ihr Inneres und bohrte tiefe Löcher in ihr Herz. Es fühlte sich zerrissen an und keine Medizin der Welt vermag ihr diesen Schmerz zu nehmen. Die innere Leere wurde größer und größer. Wie konnte es nur soweit kommen? Warum konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurück halten?
Sie wollte sich diesem Gefühl nicht hingeben, aber es überfiel sie mit solch einer Wucht, dass sie kaum Luft holen konnte. Sie hatte erfahren wie es ist zu lieben und jetzt war es zu spät. Er war weg und hinterließ eine klaffende Wunde in ihrer Brust. Sie hatte ihn nicht aufgehalten. Warum ließ sie ihn gehen?
Sie gab sich ihrer Traurigkeit hin und benetzte ihr Kopfkissen mit ihren nicht enden wollenden Tränen.

Einige Stunden zuvor

Nachdem sie wieder in der Gilde waren und der Master allen die Situation erläutert hatte. War Sting zu ihr gekommen, um mit ihr zu reden.
Er hatte ihr gesagt, dass es ihm auch nicht leicht fiel wieder zurück in seine Heimat zu gehen, weil Fairy Tail für ihn, wie eine zweite Familie geworden war. Aber er vermisste auch Lektor, Rogue und all die anderen aus seiner Gilde und er wünschte sich lediglich einen letzten schönen Tag bei ihnen. Lucy hatte ihre Traurigkeit hinuntergeschluckt und versprach ihm, dass sie ihm diesen Wunsch erfüllen würde. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, wo das hinführen würde.

Ausgerechnet heute war auch noch der Termin mit Jason vom Weekly Sorcerer, der ein Interview mit Sting führen wollte, doch zuvor ließ Mira alle Fairys und Sting antreten für ein Abschiedsfoto.

Fröhlich in die Kamera zu Lächeln war heute nicht so in Lucy's Sinn. Der Tag fühlte sich einfach falsch dafür an. Vor ein paar Stunden war sie noch auf der Beerdigung von Susan gewesen, dann hatte Sting ihr von seiner Entscheidung Nachhause zu gehen berichtet, sich anschließend gewünscht einen schönen Tag mit ihnen zu verbringen und jetzt stand sie hier zwischen Sting und Gray und musste in die Kamera Lächeln, als wäre alles in Ordnung.
Mira hatte darauf bestanden, dass Lucy ohne Rollstuhl ins Bild sollte, weshalb sie nun von beiden Seiten gestützt wurde.
Auch wenn sie es versprochen hatte, so brachte sie kaum ein Lächeln hervor. Kurz bevor der Fotograf sein Bild machen konnte, flüsterte Sting in ihr Ohr: "Zieh nicht so eine Schnute Blondie. Ich will ein schönes Foto haben."

Bevor sie etwas dazu sagen konnte, zwickte er sie so in den Hintern, dass sie auf quieken musste und zusammenzuckte.

"Das Geräusch hat mir irgendwie gefehlt", sagte er verschmitzt und zwinkerte ihr zu.
Mit einem bösen funkeln in den Augen hätte sie ihm am liebsten gehörig die Meinung gegeigt, da sagte der Fotograf schon: "Bitte lächeln!"

Mira klatschte begeistert in die Hände, nachdem sie ein Blick auf das Foto geworfen hatte.
Jason, der gerade angekommen war, fand das einfach nur cool und wollte einen Abzug haben und Lucy strafte Sting weiterhin mit ihren bösen Blicken. Doch dieser fand die Situation nur mega lustig und lachte sich darüber kaputt.
"Du...!", grummelte Lucy.

"Was ist mit mir?", fragte er immer noch am lachen.

"Du bist..."

"Cool, da seit ihr ja, dann können wir ja das Interview machen.", unterbrach Jason die Blondine und winkte die beiden hinter sich her.

Lucy stand noch immer gestützt von Sting, an der selben Stelle, wie zuvor und wurde prompt von ihm hochgehoben und zur Bar getragen.
"Was soll das? Ich hätte auch mit dem Rollstuhl fahren können."

"So geht es aber viel schneller und glaube nicht das er ewig Zeit hat."
Verschmitzt grinste er zu ihr hinunter und setzte sie auf einem Barhocker ab.

Zum Glück hatte sie genügend Schmerzmittel eingeworfen sonst könnte sie nicht sehr lange auf diesem Stuhl sitzen.
Allerdings fragte sie sich warum Jason sie beide interviewen wollte und irgendwie wirkte Sting nach ihrem Gespräch so unbeschwert. Lag es vielleicht daran, dass er sich so auf

Master in AusbildungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt