Kapitel 31

193 8 0
                                    

Magisches Krankenhaus     Tag 39

Fast schon panisch schreckte Lucy aus ihrem Schlaf. Sie rechnete fest damit noch immer in diesem Rohbau zu sein und jeden Moment erneute qualvolle Stunden durchstehen zu müssen. Doch es waren nicht die Stimmen von Aurora oder Bela, die auf sie einredeten und sie lag auch nicht mehr auf dem harten Betonboden, sondern auf etwas weichem. Ihre Sicht war noch einwenig verschwommen, doch sie konnte Gestalten in weißer Kleidung erkennen, mindestens 3 Stück, die um sie herum standen und immer wieder auf sie einredeten.
Einwenig beruhigte sie die Tatsache, dass sie nicht länger an diesem furchtbaren Ort war, jedoch wusste sie immer noch nicht, wo genau sie sich jetzt befand. Die Schmerzen waren nach wie vor vorhanden, allerdings einwenig eingedämmt.
Nachdem sich ihre Sicht einwenig aufklarte und sie nun deutlich drei, ihr Fremde Gesichter, von jungen Frauen erkennen konnte, fragte sie direkt mit brüchiger, heiserer Stimme: "Wo bin ich?"
Ihre Kehle war ziemlich ausgetrocknet und für sie klang ihre Stimme mehr, wie ein krächzen, aber sie wurde freundlich angelächelt und scheinbar hatte sie dennoch jemand verstanden.
"Sie sind im magischen Krankenhaus von Magnolia Miss. Sie wurden vor 4 Tagen hier her gebracht und wir haben Ihre Wunden versorgt.", erklärte eine der drei Damen, die sich als Schwester Susan vorstellte.
Das erklärte zumindest die weiße Kleidung der drei, aber 4 Tage? Was war passiert in dieser Zeit und wer hat sie hier her gebracht? Krampfhaft durchsuchte sie ihr Gedächtnis, an das letzte, woran sie sich erinnern konnte.
Sting hatte sie gefunden und wurde dann von Aurora angegriffen, der Rest ist irgendwie verschwommen. In ihr machte sich ein ungutes Gefühl breit, denn wenn es Sting gut gehen würde, dann wäre er doch sicher hier? Erschrocken über ihre Erkenntnis versuchte die Stellarmagierin sich aufzusetzen, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht richtig und bei den wenigen Zentimetern, die sie ihren Oberkörper anheben konnte, durchstach eine erneute Schmerzwelle ihren Körper. Sie fühlte sich einwenig so, als würde ihr jemand die Luft abdrücken. Schwester Susan reagierte sofort, indem sie beruhigend auf Lucy einsprach und sie wieder zurück in die Matratze drückte.
"Sie können sich noch nicht hinsetzen Miss. Ihre Rippen sind gebrochen und das wird einige Zeit dauern, bis diese wieder verheilt sind. Obwohl durch das Lacrima in ihrem Körper werden vermutlich auch die anderen Brüche schneller heilen als üblich. Schwester Lina holt ihnen ein Schmerzmittel, da die Dosierung durch die Medikamentenpumpe wohl noch nicht ausreicht."

Lucy verstand kein Wort von dem was sie meinte, denn in ihrer Liegeposition konnte sie nicht sehr viel von ihrem Körper sehen und diese Schmerzen trübten immens ihre Denkprozesse. Doch etwas wonach ihr Körper dringend schrie, außer der Medikamente, war nach etwas zu trinken. Obwohl sich hoffentlich jemand um ihre Mundhygiene gekümmert hatte, fühlte sie den deutlichen Pelz im Mund und einen widerlichen, nicht genau zu definierenden Geschmack.
Ihren rechten Arm konnte sie gar nicht bewegen und wenn sie raten müsste, würde sie vermuten, dass dieser eingegipst war. Deshalb zeigte sie mit ihrer linken Hand auf das Wasser, welches auf dem Nachttisch stand und Schwester Susan verstand sofort. Sie zog mit, der ihr noch unbekannten Schwester, Lucy ein Stückchen nach oben im Bett und fuhr das Kopfteil einwenig höher, sodass die Blondine mithilfe eines Strohhalms trinken konnte. Die Prozedur war mehr als nur unangenehm und die Schmerzen bei jedem rütteln kaum auszuhalten. Hätte sie das vorher gewusst, dann hätte sie mit dem trinken lieber noch gewartet. Doch das frische, kühle Nass, welches ihren Mund berührte, war eine Erlösung der anderen Art. Wie gut es sich doch anfühlen konnte etwas trinken zu können und wie leichtfertig man sonst zum trinken griff. Leider war Lucy auch einwenig gierig und verschluckte sich prompt, an der jetzt nicht mehr so wohltuenden Flüssigkeit, denn durch ihr Husten hatte sie das Gefühl ihr Körper zerriss in zwei Hälften.
"Das war etwas zu schnell Miss, am besten sie versuchen es später noch einmal mit dem trinken. Wir haben ihnen genügend Flüssigkeit zugeführt und eine weitere Infusion läuft bereits.", meinte Schwester Susan und nahm Lucy das trinken wieder weg.
Wenn diese Schmerzen ihr nicht die Sinne rauben würden, dann hätte sie jetzt lautstark protestiert, aber glücklicherweise kam direkt Schwester Lina wieder ins Zimmer. Sie hatte eine kleine Flasche dabei, hängte diese an einen Ständer über Lucy's Bett auf, wo noch mehr solcher Flaschen in verschiednen Größen hingen und führte einen Schlauch, der an der Flasche befestigt war zu einer Art Verbindung. Dort schloss sie den Schlauch an und drehte den Hahn an der Verbindung um. Oberhalb des Schlauchs öffnete sie ein Rädchen und Lucy konnte sehen, dass es zu Tropfen anfing.
Wo genau diese ganzen Schläuche in ihrem Körper reinführten war ihr egal. Hauptsache diese Schmerzen würden endlich besser werden.
"Das ist ein ziemlich starkes Schmerzmittel Miss und es könnte sein, dass sie dadurch wieder einschlafen, aber die Wirkung hält relativ lange an.", erklärte Schwester Susan, die gerade einige Monitore kontrollierte.
Die Wirkung dieses Medikaments war wirklich ziemlich stark, doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis diese auch eintrat. Solange Lucy noch wach war wollte sie unbedingt genaueres Erfahren. "Wo ist Sting? Ist er auch hier? Geht es ihm gut? Und wo sind meine Freunde?"

Master in AusbildungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt