Kapitel 30

188 10 0
                                    

Gilde Fairy Tail

Es war unglaublich was die Schlacht mit sich gebracht hatte und dennoch gab es nicht sehr viele Verletzte.
Laki schlief seelenruhig in einem der Betten und hatte bis auf ein paar Prellungen nichts abbekommen.
Cana hatte sich bereits wieder zum größten Teil erholt, dank Wendy und diskutierte nun mit Mira, dass sie dringend ein Fass benötigte, um ihre verlorenen Kraftreserven wieder aufzutanken. Nach einer endlosen Debatte, in der immer wieder zu Sprache kam, dass es doch eine gute Gelegenheit wäre damit kürzer zu treten und nachdem sich Cana mehrmals angeekelt über den Tee beschwerte, den Mira ihr brachte. Hatte Gajeel ihr prompt ein Fass auf den Schoß gelegt, weil er sich dieses Gekeife nicht länger antun konnte. Cana hatte sich mit glitzernden Augen bedankt und wäre sie nicht mit ihrem gebrochenem Bein ans Bett gefesselt, hätte sie den Dragon Slayer buchstäblich abgeknutscht. Allerdings machte ihm dieser Gedanke nicht so viel Angst, wie der Blick, den er von Mira bekam. In diesem einen Blick lag soviel Dämonisches, dass es selbst dem eisenharten Gajeel eiskalt den Rücken runter lief, weshalb er prompt die Flucht ergriffen hatte.

Laxus hatte diese Szene lediglich mit einem Schmunzeln beobachtet und war ausnahmsweise mal dankbar für Gajeels Einsatz. Denn auch ihm waren die Diskussionen immens auf den Senkel gegangen und es hätte nicht mehr sehr lange gedauert, bis er selbst ein Fass besorgt hätte. Die Nachfolgen für dieses Handeln, hätte er allerdings bereut, denn Mira konnte mehr als nur unberechenbar werden. Allerdings war genau das auch ein Grund dafür, weshalb er diese Frau so liebte, auch wenn er unter den gegebenen Umständen es immer noch nicht rausgebracht hatte.
Der blonde Dragon Slayer hatte sich an den Türrahmen angelehnt und beobachtete weiterhin das Treiben im Krankenzimmer.
Leider trat nun ein Geräusch in den Vordergrund, welches durch das Gezeter der Mädels nicht so derartig aufgefallen war, dafür aber noch unerträglicher war, in den Ohren des Blonden.
Droy stand an dem Bett, in dem Jet schlief und war bitterlich am schluchzen. Jeder Außenstehende hätte geglaubt, dass Jet einen qualvollen Tod starb, denn dann hätte auch Laxus dieses Verhalten verstanden. Aber Jet hatte lediglich eine Gehirnerschütterung, weil ihm einer der Tongolems auf den Kopf fiel, als Mira diesen aus der Luft hatte fallen gelassen. Mittlerweile schlief er nun seelenruhig, mit einem Beutel Eis auf dem Kopf, durch ein Schlafmittel, welches Wendy ihm noch gegeben hatte.
Genervt schnaufte Laxus aus und fragte sich warum ausgerechnet er hier rumstehen müsste, da wäre er doch lieber mit zum Krankenhaus gegangen. Allerdings hatte Mira ihn gebeten hier zu bleiben, falls doch noch etwas passieren sollte und ihr konnte er in diesem Moment keinen Wunsch abschlagen. Aber warum er ausgerechnet hier im Krankenzimmer darauf warten musste, dass etwas passierte, kam ihm nicht in den Sinn.
Auch jetzt fehlte nicht mehr viel und er hätte Droy direkt ebenfalls ins Koma geschickt. Glücklicherweise kam ihm auch dieses Mal jemand zuvor, um diese Situation zu stoppen.
"Hör auf zu weinen Droy. Jet geht es gut, er schläft doch nur."
Überrascht stellte Laxus fest, dass es Levy war, die nun versuchte Droy zu trösten und ihn gleichzeitig beruhigte.
Die Blauhaarige umarmte ihren Freund noch einmal und huschte dann an Laxus vorbei in den Flur. Diesem war klar, dass sie nur auf die Gelegenheit gewartet hatte, als sich ihr persönlicher Wachhund aus dem Staub gemachte hatte. Wahrscheinlich würde Levy auf direktem Weg zum Krankenhaus gehen. Laxus war es jedenfalls egal, denn Droy hatte sich tatsächlich beruhigt, Cana trank ein wenig gierig an ihrem Fass und verschluckte sich beinahe dabei, weil sie zwischendurch immer wieder etwas vor sich hin murmelte, was Laxus nur als "Scheiß Tee!" und "Mein Freund hier ist viel besser.", verstand.
Trotz der einkehrenden Ruhe, beschloss Laxus sich zurückzuziehen, denn hier oben wollte er definitiv nicht seine Zeit absitzen.
Während er durch den Flur schritt, wurde er plötzlichen von einer zierlichen Hand, mit enormer Kraft in einem Raum reingezogen und fand sich in den Armen von Mira wieder.
Besorgt sah er sie an, denn er konnte deutlich sehen, dass Tränen aus ihren Augen traten und langsam ihre Wangen entlang liefen.
Mit seinem Daumen strich er diese zärtlich weg und sah sie fragend an.
Mira schenkte ihm trotz der Tränen ihr typisches Lächeln, welches prompt eine wohlige Wärme in ihm auslöste und meinte: "Ich bin so froh, dass alles gut ausgegangen ist, aber wird es Lucy auch schaffen? Es sind schon so viele Stunden vergangen, seitdem sie ins Krankenhaus gekommen ist und ich mache mir langsam sorgen, weil wir noch keine Nachricht erhalten haben." Ihr Lächeln hatte sich in einen besorgten Ausdruck entwickelt, trotzdem versuchte sie sich zusammenzureißen.
Die Situation war für Laxus nicht einfach, denn mit einer weinenden Mira kam er wesentlich schlechter zurecht, als mit einer wütenden. Aus diesem Grund tat er das erst Beste, was ihm einfiel. Er beugte sich zu ihr hinunter und drückte ihr einen sanften und dennoch ausdrucksstarken Kuss auf die Lippen, der dabei eindeutig salzige Geschmack auf den Lippen störte ihn überhaupt nicht und am liebsten hätte er in diesem Moment die Zeit angehalten. Doch wie jeder schöne Moment, ging auch dieser zu Ende, als er sich wieder von ihr löste. Anschließend sagte er ganz leise, aber so das sie ihn noch hören konnte. "Sie schafft das, da bin ich mir völlig sicher. Schließlich ist sie ein Mitglied von Fairy Tail und die geben niemals auf."
Dieser Satz genügte um das Lächeln auf dem Gesicht von Mira zurück zu zaubern. Sie schmiegte ihren Kopf an seine Brust und murmelte nur ein "Danke", vor sich hin.
Er hielt sie fest in seinem Arm und hoffte innerlich, dass er recht behalten würde.

Master in AusbildungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt