Kapitel 37

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Die Umgebung schnellte förmlich an ihr vorbei und ließ keine tieferen Einblicke zu. Von Wäldern und Tälern über großflächige Wiesen, bis hin zu kleineren Dörfern und größeren Städten.
Unruhig wandte Lucy ihren Blick von den Fenstern ihres Abteils ab und kaute nervös auf der Unterlippe herum, die mittlerweile schon leichte Bissspuren aufwies.
Ihre Hände waren nass geschwitzt und ihr Herz schlug in doppelter Geschwindigkeit. Die Aufregung war ihr deutlich anzusehen, auch wenn sie sich immer wieder fragen musste, was sie hier eigentlich tat?

"Lucy sei doch nicht so nervös, sollte er dir nochmal wehtun, wird ein eingefrorener Körper sein geringstes Problem sein!", holte Gray sie aus ihren Grübeleien heraus und knackste provokant mit seinen Fingerknöcheln.

Seufzend verzog die Blondine einwenig das Gesicht, denn das wollte sie jetzt gar nicht hören. Nein sie wollte nicht schon wieder daran denken, dass dieser winzige Funke Hoffnung direkt wieder im Keim zerquetscht werden könnte. Es war jetzt ein für alle mal genug mit diesem hin und her, weshalb sie sich letztendlich doch dazu entschlossen hatte diesen ominösen Auftrag anzunehmen. Denn sollten diesmal wieder nur Ausflüchte von ihm kommen, dann würde sie endgültig einen Schlussstrich ziehen und versuchen damit abzuschließen.

"Ich glaube nicht das Gewalt nötig sein wird und gefälscht ist dieser Auftrag mit Sicherheit auch nicht.", meinte Erza, die mit einem hochrotem Kopf vom Sorcerer aufblickte.

"Wie kannst du dir da so sicher sein?", fragte Gray irritiert nach.

"Lies das!", und gab ihm mit diesen Worten die Zeitschrift in die Hand.
Anschließend sah sie zu Lucy hinüber und fügte noch hinzu: "Du solltest das auch lesen! Glaub mir wenn ich sage, dass er das garantiert nicht in der Gilde gesagt hätte, denn dann hätten wir uns diese Zugfahrt sparen können."

"Ich will es auch sehen!", trällerte Happy und flog auf die gegenüberliegende Sitzbank neben Gray.

Lucy krallte derweil ihre Hände auf dem Schoß zusammen und schüttelte nur mit ihrem Kopf.
"Nein ich möchte nicht wissen was da drin steht, wenn er mir etwas zu sagen hat, dann soll er das persönlich tun."

Ihr war ja bewusst das dieses Verhalten einwenig kindisch ist, aber egal was er noch bei diesem Interview gesagt hatte, es würde nichts ungeschehen machen und sie wollte auch nicht, dass es sie erneut aus der Bahn werfen würde.
Auch wenn sie selbst nicht leugnen konnte, dass es sie extrem neugierig machte, warum alle so begeistert von diesem Artikel waren, so würde sie jetzt nicht kurz vorher einfach nachgeben.
Doch diese Aufregung kurz vor dem Ziel war wirklich kaum auszuhalten und aktuell hatte sie auch keine Ahnung, wie sie darauf reagieren sollte.

Wenigstens konnte Natsu diese Zugfahrt ohne Übelkeit überstehen, wenn auch nicht ganz freiwillig, denn Erza hatte ihn ungefähr nach einer halben Stunde Zugfahrt ins Koma befördert, weil sie durch seine Geräusche nicht in Ruhe die Zeitschrift durchlesen konnte.

Er hatte heute morgen wahrscheinlich auch noch nicht damit gerechnet, jetzt hier in diesem Zug zu sitzen, geschweige denn Lucy auf einen Auftrag zu begleiten.
Gedankenverloren schaute die Blondine wieder aus dem Fenster und fragte sich erneut, ob dies wirklich die richtige Entscheidung war?

Ca. zwei Stunden zuvor

"Auftrag?", fragte Lucy irritiert nach und nahm Mira den Zettel weg, um sich diesen Auftrag durchzulesen.

Unser Master benötigt die Hilfe einer Stellarmagierin mit 10 goldenen Schlüsseln.
Dringender Auftrag zur Beschaffung seines Herzens, welches von einer Blondine gestohlen wurde, weil er sich wie ein Trottel verhalten hat.

Belohnung: Tausend Entschuldigungen und vielleicht die große Liebe?

Master in AusbildungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt