Kapitel 23

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Sting's Haus

Die Stellarmagierin versuchte zwanghaft einwenig von dem Essen runterzubekommen, was sich ohne den richtigen Appetit, als recht schwierig erwies. Aber sie wollte schnell wieder zu Kräften kommen und dafür war eine Mahlzeit genau das Richtige. Sting hatte sie für einen Moment alleine gelassen, damit sie sich ganz auf ihr beladenes Tablett konzentrieren konnte. Doch so richtig wollte sie sich das Essen nicht so schmackhaft machen lassen. Aus diesem Grund zwang sie sich zumindest das Brötchen zur Hälfte zu essen und ließ sich bei jedem Bissen extrem viel Zeit.
Eigentlich konnte man nicht sagen, dass sie krank wäre oder so, dass hätte ja zumindest eine Erklärung sein können, für ihren fehlenden Appetit. Nein, sie dachte einfach unentwegt über ihr Gespräch mit Sting nach, denn irgendetwas hatte sie an diesem Gespräch gestört. Er hatte ihr gesagt, dass der Traum für ihn, wie eine Warnung wirkte, dass er ab sofort dicht machen müsste, bevor es wieder dazu kommen würde. Die Botschaft dahinter, hatte sich erst vor kurzem in ihren Kopf geschoben. Kann es vielleicht sein...? Also besteht womöglich die Hoffnung...?
Könnte es wirklich die Möglichkeit geben, dass er mehr für sie empfindet, als er zugeben möchte, überlegte sie sehr angestrengt.
Nein, dass kann einfach nicht sein! Er hatte es ihr doch ausführlich erklärt, dass er diese Art von Gefühlen abgestellt hatte, sodass sie nie mehr zum Vorschein kommen würden.
Aber konnte man wirklich verlernen zu Lieben oder es gar abstellen? Nein wieder ermahnte sie sich selbst, nicht solche Gedanken zu hegen.
Ihr Blick wanderte zu dem Bild gegenüber vom Bett. Es war das Bild, welches sie so unglaublich an Sting erinnerte und jetzt wusste sie auch warum.
Ella hatte dieses Bild gemalt und ihm als Geschenk gemacht. Lucy konnte förmlich die Liebe spüren, die es ausdrückte und ein wenig Neid überkam sie sogar, bei dem Gedanken daran.
Sie musste eine unglaubliche Frau gewesen sein und alleine daran zu denken, verbannten ihre vorher aufkommenden Hoffnungsfunken endgültig. Etwas trübsinnig schaute sie aus dem Fenster und konnte sehen, wie sogar das Wetter ihre Gefühle widerspiegelte. Dicke, graue Wolken bedeckten den Himmel und sorgten für eine trostlose Aussicht.
Ein Klopfen unterbrach sie in ihren Gedanken und kurz darauf steckte der blondhaarige Dragon Slayer seinen Kopf durch den Türspalt.
"Der Arzt ist wieder da.", sagte er, während er gefolgt von Dr. Jelzin den Raum betrat.

Der Doktor hatte dieses Mal eine große Tasche dabei und stellte diese auf den Boden ab. Anschließend kramte er verschiedene Utensilien aus der Tasche heraus und legte sie nach und nach auf den Nachttisch ab. Die Blondine musste hörbar schlucken, als sie die verschiedenen Spritzen, Nadeln und das Nähbesteck sah. Ihren ängstlichen Blick, hatte sogar Sting bemerkt und trat einen Schritt auf sie zu.
"Soll ich bleiben?", fragte er etwas vorsichtig nach.

Irgendwie erleichtert darüber, dass sie diese vielen unschönen Dinge, nicht alleine durchstehen musste, nickte sie ihm hastig zu.
Mit einem wissenden Schmunzeln setzte er sich zu ihr aufs Bett und hielt ihre Hand fest. Dem Arzt war es ausnahmsweise recht, dass der Blonde im Raum blieb, denn er wusste nur zu genau, wie Patienten auf seine Instrumente reagierten.

Zuerst nahm er ihr einige Röhrchen mit Blut ab und ließ die Proben in seine Tasche gleiten. Anschließend versorgte er ihren Fuß mit einer schmerzstillenden, kühlenden und abschwellenden Salbe und legte eine stabile Schiene um den Fuß. Diese Schiene sollte dafür sorgen, dass der Fuß in seiner Position bleiben würde und vor weiteren Stoßverletzungen geschützt wäre. Damit dürfte sie sogar ein wenig auftreten, wurde aber ermahnt ihren Fuß dennoch zu schonen. Dr Jelzin schob noch einmal seine Brille zurecht, bevor er sagte:
"So Miss Heartfilia, ich werde Ihnen jetzt die Stelle an ihrem Hinterkopf versorgen. Am besten sie legen sich dafür auf die Seite, damit ich gut an die Wunde heran komme und Sie nicht zu viel wackeln. Keine Angst ich werde die Stellen zuvor betäuben, bevor ich anfange zu nähen."

Auch wenn Dr Jelzin einen beruhigenden Ton in seiner Stimme hatte, so fand Lucy die Vorstellung, wie ein Stück Stoff genäht zu werden, nicht besonders angenehm. Sie tat trotzdem das , was der Arzt von ihr verlangte und legte sich, mit der Hilfe von Sting so, dass er gut an ihren Hinterkopf kam. Zum Glück konnte sie in diesem Moment nicht sehen welches Werkzeug er gerade auspackte und klammerte sich regelrecht an die Hand von Sting, der sich vor sie gelegt hatte. Dieser fand die ganze Situation, aber recht amüsant und konnte sich auch nicht beherrschen, sie zumindest ein ganz kleines bisschen zu necken.
"Mensch Blondie, wovor hast du denn Angst?
Ich glaube, ich kann mich richtig erinnern, dass du weit aus schlimmere Situationen bisher durchgestanden hast." Dabei grinste er sie so breit an, dass seine spitzen Eckzähne hervor blitzten.

Master in AusbildungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt