🖤 Kapitel 39

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Bei ihm angekommen lehnte ich mein Fahrrad an die Hauswand und atmete noch einmal tief durch. Mit weichen Knien ging ich zur Haustür. Kaum hatte ich geklingelt, machte Lukas auch schon die Tür auf.

„Hey.", begrüßte er mich nervös.

„Hey.", meinte ich etwas kühl.

Lukas machte eine einladende Armbewegung und ich ging ins Haus. Wortlos gingen wir die Treppe hoch in sein Zimmer. Er hielt mir die Tür auf und setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl. Ich setzte mich auf die Bettkante und legte erstmal meine Tasche ab. Einige Sekunden sagte keiner von uns etwas. Ich wollte gerade ein etwas ernsteres Gespräch anfangen, als er mir zuvorkam.

„Bella, es tut mir so leid. Ich hätte nicht laut werden sollen."

Ich nickte langsam.

„Du bist das erste Mädchen, für das ich so empfinde und ich möchte, dass...", redete er weiter.

„Luki, ich weiß echt nicht, wie das weitergehen soll.", ergriff ich das Wort.

Er verstummte und sah nachdenklich auf den Boden.

„Ich meine, wir streiten uns mindestens einmal die Woche. Das macht einfach fertig."

„Wir bekommen das hin! Wir hätten doch nie so zueinander gefunden wenn wir nicht füreinander geschaffen sind.", meinte er.

Ich fragte mich, aus welchem Kitschroman er diesen Satz hatte. Wenigstens hatte er sich wohl auf das Gespräch vorbereitet, was für ihn sprach.

„Weißt du, wie oft wir uns jetzt schon wieder nach einem Streit vertragen haben? Das ist genau wie jetzt gerade. Übermorgen ist hier wieder sonst was los.", rief ich mit fuchtelnden Händen.

Er sah wieder auf den Boden und fuhr sich noch einmal durch die Haare.

„Dann diese Sache mit Jonas...Vertraust du mir denn gar nicht?", fuhr ich fort.

„Ich war einfach sauer. Du hast Recht wieso sollte ich auf meinen besten Freund eifersüchtig sein? Wie gesagt es tut mir leid."

Luki blickte still auf den Boden.

„Du hättest gleich zu mir kommen sollen, um mir das mit Jonas zu erzählen."

„Hätte das denn was geändert?"

Ich schaute stumm zur Seite. Lukas stand vom Stuhl auf und kam zu mir. Da er sich neben mich setzten wollte, nahm er meine Tasche hoch. Dies realisierte ich jedoch zu spät.

„Hmm, Jonas in der Zeitung?"

Ich drehte schlagartig meinen Kopf zu ihm um:

„Ehmm ja." Ich schnappte schnell nach der Tasche und zog sie an mich. Zum Glück hatte ich die Zeitung eingerollt, so dass man nur das Gesicht von Jonas sah.

„Jetzt wieder zu uns", wollte ich das Gespräch weiter führen.

„Ja, aber Jonas ist in der Zeitung, vielleicht ist es ja was wegen YouTube. Das muss ich lesen. Zeig doch mal."

„Ich... ich möchte das jetzt nicht."
Luki sah mich etwas komisch jedoch nicht ernstnehmend an.

„Bist du irgendwie nervös, Bella?", fragte Luki etwas belustigt.

„Nein, wieso auch?", antwortete ich, was leider halb gelogen war.
Ich hielt die Tasche weg, doch ihm gelang es natürlich die Zeitung daraus zu fischen. Ich dachte mir nur, gleich würde die Bombe hoch gehen und versuchte ein letztes Mal die Situation zu retten, indem ich probierte ihm die Zeitung aus der Hand zu reißen.

The answer is written in the skyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt