🖤 Kapitel 46

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Wir schreckten auf und sahen zur Tür, wo Franz uns verwirrt musternd ansah. Kiki und ich begannen noch mehr zu lachen, als ohnehin schon.

„Okay, okay. Ich stelle keine weiteren Fragen.", sagte Franz mit erhobenen Händen,

„Aber denkt dran, wenn Simone morgen früh Essen machen möchte, sollte sie lieber keine Reste von eurer Essensschlacht vorfinden."

Mit einem Schmunzeln holte er sich den Orangensaft aus dem Kühlschrank und verschwand. Immer noch lachend, rappelte Kiki sich vom Boden auf, auf den sie im Eifer des Gefechts gefallen war.

Wir stellten also die leeren Schalen in die Spülmaschine, wischten Boden, Fenster und Fensterbank ab und gingen ins Bad, um schließlich uns selbst sauber zu machen.

Während wir vorm Spiegel uns die Schokoreste abwuschen, hörte ich im Zimmer mein Handy klingeln.

Da es ein Anruf war, ging ich hin, um abzunehmen.

„Hallo?"

„Bella, hier ist Jonas.", meldete sich er.

„Hey, wie sieht's aus?", fragte ich.

„Eigentlich wollte ich dich das gerade fragen. Also was Luki angeht: Er ist nun mal etwas niedergeschlagen, aber der wird schon wieder.", erzählte er.

„Okay, das freut mich. Also nicht, dass es ihm schlecht geht, ich meine natürlich...", redete ich mich in Rage.

„Schon gut Bella, ich weiß was du meinst.", unterbrach er mich mit einem belustigtem Unterton.

Ich atmete durch und setzte mich aufs Bett.

„Naja also, Luki und ich haben noch ein bisschen geredet und ein paar wichtige Dinge besprochen. Und jetzt würde ich gern mit dir reden. Also wenn du noch Zeit und Lust hast, natürlich.", erzählte er mir.

„Ja, das glaub ich. Klar, können wir reden. ", antwortete ich.

Noch während ich den Satz aussprach bemerkte ich Kiki im Türrahmen die mahnend auf ihr imaginäre Armbanduhr tippte, was wohl so viel wie "es ist schon spät, heute lieber nicht mehr " hieß. Ich nahm schnell mein Handy vom Ohr um die Uhrzeit zu sehen. Es war kurz vor halb 12 und ich machte zu Kiki eine "ist mir egal" Handbewegung und widmete mich wieder Jonas zu.

„Willst du herkommen und wir setzten uns draußen ein wenig hin?", schlug ich vor.

„Klingt gut, ich fahr gleich von Luki aus los.", kündigte er an.

„Okay, bis gleich.", meinte ich.

„Bis gleich.", erwiderte er und legte auf.

Ich ließ mein Handy neben mir aufs Bett sinken und fuhr mir durch die Haare.

,,Er kommt gleich also nochmal vorbei?", hakte Kiki nach.

Ich nickte.

,,Bitte streite dich nicht mit ihm, vielleicht verlangt er das Spritgeld, dass er die ganze Zeit für dich verbraucht."

Ich musste schmunzeln.

,,Nein Kiki, keine Sorge. Ich werde nur mit ihm reden. Wenn ich nur wüsste was...", erwiderte ich.

,,Sag ihm ganz einfach was du fühlst, hör auf dein Herz und sei du selbst.", riet sie mir.

,,Vielen Dank Doktor Sommer, aber ich weiß nicht ob das reicht.", entgegnete ich.

,,Ganz ehrlich Bella, ich weiß sowieso, dass du das souverän meistern wirst. Die Frage ist Jonas oder kein Jonas, und die antwort kennst du.", erklärte sie mir ihre Sicht der Dinge.

,,Du hast Recht, danke Kiki.", antwortete ich.

Kiki war einfach die beste darin, Sachen auf den Punkt zu bringen. In diesem Moment klingelte es an der Tür. Ich stand auf und war schon fast an der Treppe, als Kiki sich noch einmal aus dem Türrahmen lehnte.

,,Jonas oder kein Jonas!", wiederholte sie, als ob sie mir nochmal klarmachen wollte, worum es ging.

Unten im Flur sah ich Robin, der gerade die Tür öffnen wollte.

,,Das ist für mich!", rief ich und nahm ihm die Türklinke buchstäblich aus der Hand.

,,Was machst du eigentlich noch hier? Es ist schon spät.", fügte ich hinzu.

Er grummelte nur irgendwas von wegen ,,Besuch ist da, ich spiel eh noch Gameing..." und drehte ab.

Mit Schwung öffnete ich die Tür, vor welcher wie erwartet Jonas wartete.

,,Wollen wir uns auf die Veranda setzen? Da sind wir ungestört.", schlug ich vor.

,,Gern.", erwiderte er.

Einen Moment später saßen wir beide auf der kleinen Bank auf der Veranda und schwiegen uns an. Ich überlegte hektisch wie ich anfangen sollte. Mir kamen wieder Kikis Worte in den Kopf geschossen.

Jonas oder kein Jonas

Und natürlich kannte ich die antwort. Ich setzte zum Reden an, doch Jonas kam mir zuvor.

,,Bella ich muss dich was fragen. Und bitte denk dir die Sache mit Luki erstmal weg.", sagte er mir.

Ich sah ihn erwartungsvoll an.

,,Könntest du dir mehr als Freundschaft mit mir vorstellen?"

Ich biss mir auf die Lippe und sah ihm tief in die Augen.

,,Jonas, ja doch! Was für eine Frage... Ich hatte die ganze Zeit schon über Gefühle für dich und hab es irgendwie nicht gemerkt, oder hab es mir nicht eingestanden. Und deshalb fühl ich mich ja auch als hätte ich Luki betrogen."

Ich wollte eigentlich noch weiter reden, aber Jonas unterbrach mich:

,,Bella, kein Luki haben wir doch erstmal gesagt."

Ich atmete tief durch: ,,Aber der spielt hier doch eine große Rolle. Ich meine, du hast es doch auch gespürt diese besonderen Momente zwischen uns, hast du dich nicht schuldig oder schlecht gefühlt?"

"Ja doch Bella. Ich will ja nicht sagen, dass er unwichtig ist, das ist er auf keinen Fall. Ich wollte nur wissen ob es schlecht ankommt, wenn ich das tue, was ich schon seit Ewigkeiten machen möchte."

In diesem Moment legte er seine Hand um meinen Hals und zog mich zu sich näher heran. Ich unternahm nichts, da ich es ja genauso wollte wie er.

Langsam näherte sich sein Gesicht meinem und schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit küsste er mich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 25, 2018 ⏰

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