Chapter 16

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Von der Busfahrt bekam ich kaum etwas mit, da ich, an Levi gelehnt, auf dem Sitz zwischen Erwin und Levi saß und im Halbschlaf war. Eigentlich fand ich Bus fahren ziemlich spannend, aber in dem Moment war es mir vollkommen egal.

Als wir ausstiegen, trug mich Erwin wieder wie vorher. Wir hatten noch einen Fußweg von ungefähr zehn Minuten, bevor mich die Wärme eines Gebäudes umhüllte. Trotzdem war mir noch immer kalt und der eigenartige Geruch war auch nicht gerade angenehm. "Hier stinkt's.", murmelte ich, was Erwin zum Schmunzeln brachte. "Das ist in einer Arztpraxis immer so, das ist das Desinfektionsmittel."

Levi stand am Empfang und sprach mit einer Frau, welche auf der anderen Seite des tischähnlichen Gebildes saß. Die Frau bat uns dann, uns in ein anliegendes Zimmer zu setzen und noch kurz zu warten. Ich klammerte mich an Erwin, damit er gar nicht erst auf die Idee kam, mich herunter zu lassen, was er -Gott sei Dank- auch nicht tat und mich stattdessen rittlings auf seinen Schoß setzte. Er zog mir die Jacke aus, was ich mit einem unzufriedenen Quengeln kommentierte. Die Jacke wärmte mich, ich wollte sie nicht ausziehen.

"Du musst sie aber ausziehen, sonst wird dir draußen noch viel kälter.", erklärte er. Ach ja, wir mussten ja auch noch zurück. Da mir die Kälte jetzt schon reichte, stellte ich meinen Widerstand, der eigentlich gar keiner war, ein und ließ ihn die Jacke ausziehen. Kaum, dass er das getan hatte, lehnte ich meinen Kopf an seine Brust und gähnte.

Einige Zeit verweilten wir so, während Erwin mir über den Rücken strich, bis er mit mir auf dem Arm aufstand und wir mit Levi in ein anderes Zimmer gingen, nachdem uns eine Frau darum gebeten hatte.

Erwin setzte mich auf die Liege und Levi setzte sich neben mich, an welchen ich mich auch gleich lehnte. Ich wollte hier nicht sein. Hier war es viel zu hell und alles weiß; viel lieber wollte ich zurück ins warme Bett.

Einige Zeit waren wir alleine in dem Raum, bis eine weitere Frau -wie viele Frauen waren hier denn bitte?- den Raum betrat. Sie gab sowohl Erwin, als auch Levi die Hand und bückte sich dann ein wenig zu mir herunter. "Wer bist du denn, kleiner Mann?", fragte sie mich, woraufhin ich mit leiser Stimme meinen neuen Namen flüsterte. "Und warum bist du hier?", war ihre nächste Frage. Auch, wenn sie ziemlich freundlich wirkte, wollte ich ihr nicht antworten und sah deswegen zu Levi. Er nickte nur und erzählte der Frau, welche wohl die Ärztin war, warum wir hier waren. Jedoch sprach er wieder eher gefühlslos und kalt, wie am ersten Tag unseres Zusammentreffens.

"Dann würde ich dich bitten, einmal deinen Pullover auszuziehen, damit ich an dein Bäuchlein kann.", meinte sie und holte ein komisches Ding, welches sie sich in die Ohren steckte. Ich sah gequält zu Levi, welcher mir half, meine Sachen auszuziehen. Er sah mich nur entschuldigend an; offenbar wusste er, dass ich das gar nicht wollte.

Die Frau in weiß hielt etwas Kaltes an meine Brust und meinen Rücken und bat mich, kräftig ein- und auszuatmen. Als ich dies tat, kratzte es in meinem Hals und ich musste husten, wobei ich schmerzerfüllt das Gesicht verzog. "Hast du Halsschmerzen?" Ich nickte, als Antwort auf die Frage der Ärztin. "Mach mal bitte den Mund auf.", bat sie mich und sah dann mit einem kleinen Holzstäbchen in meinen Mund, als ich diesen öffnete. "Hat er denn Fieber?", fragte die Ärztin. "Wir vermuten es, jedoch haben wir kein funktionstüchtiges Fieberthermometer zu Hause.", war Erwin's Antwort, woraufhin mir die Frau etwas unter die Zunge schob und draufguckte, nachdem es piepte.

"Okay, das ist eindeutig.", meinte sie und legte das Ding weg. "39.1° ist nicht sehr angenehm. Er hat eine Angina Tonsillaris, eine Mandelentzündung. Der Schnupfen kommt noch mit dazu und das Fieber ist eine Abwehrreaktion des Körpers." Sie setzte sich an den Computer, während Levi mir half, meine Klamotten wieder anzuziehen. "Ich werde ihm einige Medikamente dagegen verschreiben."

New Life?! ~Eruri Fanfiction~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt