Chapter 15

653 28 8
                                    

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, fühlte ich mich nicht besonders. Obwohl sowohl Levi, als auch Erwin nah neben mir lagen und ich in die dicke Decke eingekuschelt war, war mir eiskalt und ich zitterte. Mein Hals kratzte, was mich dazu veranlasste, immer wieder zu husten und ich hatte das Gefühl, meine Nase wollte davonlaufen.

Ich drehte und wendete mich im Bett, da ich einfach nicht still liegen konnte, was ich unter anderem auch dem ständigen Husten zu verdanken hatte, was mit der Zeit auch ziemlich unangenehm und schmerzhaft wurde.

Ich schreckte zusammen, als ich eine Stimme neben mir wahrnahm. "Was wälzt du dich denn hier so rum?", fragte Levi verschlafen, woraufhin ich mit einem gequälten Blick zu ihm sah. Levi öffnete die Augen und sah sofort besorgt aus. "Alles okay? Du siehst nicht sonderlich gut aus."

"Mein Hals tut weh." Es war eine Mischung aus Jammern und Flüstern, da mir meine Stimme über Nacht offenbar abhanden gekommen war. Ich hielt mir gerade noch rechtzeitig den Arm vor mein Gesicht, als ich niesen musste. Ganze vier Mal.

Levi hatte sich in der Zeit aufgesetzt und zu mir gedreht. Er beugte sich über mich und lehnte seine Stirn gegen meine. "Du bist ganz heiß; hast du Fieber?" Er sprach eher zu sich selbst.

Nun wurde auch Erwin wach, welcher sich, verschlafen die Augen reibend, aufsetzte. "Was ist denn hier los?" Er gähnte und sah dann zu Levi, welcher den Blick jedoch besorgt auf mich gerichtet und seine Hand an meiner Wange plaziert hatte. Erwin folgte dem Blick seines Geliebten und sein Gesichtsausdruck veränderte sich ebenfalls ins Besorgte.

"Was ist denn mit dir los, Yukio? Du bist ganz blass und deine Wangen sind knallrot.", stellte er fest und strich mir durch die verschwitzten Haare. Wie konnten sie verschwitzt sein, wenn ich zitternd und frierend in die Decke eingerollt war?

"Ich bin eben aufgewacht, weil er sich hin und her gewälzt hat und dabei immer wieder hat husten müssen. Außerdem scheint er Fieber zu haben, denn er ist ganz warm an Stirn und Wange und wie es aussieht, ist ihm kalt, so wie er sich in der Decke vergräbt und zittert.", erklärte Levi. Erwin seufzte und strich mir über die Wange.

"Am Besten ist, wenn wir jetzt was essen und dann zum Arzt gehen.", schlug er vor, woraufhin Levi nickte. Ich war noch nie bei einem Arzt gewesen, denn bis jetzt war ich auch nicht wirklich krank gewesen, und wenn, kam ein Arzt ins Waisenhaus.

Levi nahm mich hoch und stand mit mir auf dem Arm auf. Kaum war ich nicht mehr unter der schützenden Decke, zitterte ich stärker, da es noch kälter war. Ich kuschelte mich an den Schwarzhaarigen und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter, wo ich die Augen schloss. Ich war so verdammt müde.

Levi trug mich in 'mein' Zimmer, wo er aus dem Schrank, welchen wir gestern noch mit den neuen Sachen befüllt hatten, eine Jeans, Pullover sowie Unterwäsche und Socken zog. "Zieh dich um. Ich gehe mich auch umziehen und dann hol ich dich, okay?", fragte er. Er hatte einen viel weicheren Ton als gestern oder gar vorgestern, als sie mich fanden. Ich nickte zur Bestätigung und zog mir die neuen Klamotten an, ehe Levi auch schon an meiner Tür klopfte. Erneut nahm er mich hoch, als er sah, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte, während ich zur Tür auf ihn zulief. Ich fühlte mich so schwach und auch meinen Kopf konnte ich nicht gerade halten, weshalb ich ihn gegen Levi's Schulter lehnte.

In der Küche angekommen, sahen wir Erwin, welcher bereits drei Schüsseln Müsli gemacht hatte. Levi ließ mich runter und setzte mich auf einen Stuhl neben Erwin. "Iss etwas und dann gehen wir los. Mit dem Auto können wir leider nicht fahren, da wir keinen Sitz für dich haben, also müssen wir den Bus nehmen.", erklärte dieser, ich schüttelte jedoch den Kopf. "Will nichts essen." Ich hatte überhaupt keinen Hunger. Außerdem konnte ich nichtmal gerade sitzen, wie sollte ich dann die Kraft aufbringen, etwas zu mir zu nehmen? "Nichtmal etwas kleines?", fragte Levi und hielt mir einen Apfel hin, doch erneut schüttelte ich den Kopf. Der Schwarzhaarige legte den Apfel zurück in den Obstkorb und strich mir kurz durch die Haare, eher er sich auf seinen Platz setzte und anfing zu essen. Auch Erwin aß, während ich nur kraftlos auf dem Stuhl hing. Ich hatte Schwierigkeiten, überhaupt gerade zu sitzen, was Erwin zu bemerken schien. Er legte seine Hände unter meine Arme und setzte mich auf seinen Schoß.

"Lehn dich an, du kannst ja kaum normal sitzen." Er legte seinen linken Arm um meinen Oberkörper, um mich festzuhalten, während er mit der rechten Hand aß. Ich lehnte mich gegen ihn und schloss die Augen; war schon kurz davor, wieder einzuschlafen, als ich mich bewegte, ohne mich eigentlich zu bewegen.

Ich lag auf einmal in Levi's Armen, welcher schon fertig angezogen war. Erwin zog sich Schuhe sowie Jacke an, wonach er auch mir die genannten Dinge überzog. Er nahm mich von Levi und hielt mich so, dass ich in gewisser Weise auf seiner Hüfte saß. Meine Beine hingen an seinem Bauch und seinem Rücken, mein Kopf gegen seine Brust gelegt. Er stützte mich an meinen Beinen und verließ das Haus, wo mir der eiskalte Wind um die Ohren sauste.

New Life?! ~Eruri Fanfiction~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt