➳ Thor | Don't die, I need you

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Imagine: Thor kämpft für dich.

Ein markerschütternder Impuls schoss in einer unmenschlichen Geschwindigkeit durch deine Adern und du wurdest durch die gewaltige Kraft einen Satz nach hinten geschleudert.
Sofort presste sich die Luft aus deinen Lungen und ein stechender Schmerz fuhr wie ein messerscharfer Dolch in deinen Kopf, hinunter zu deinem Rücken, der einiges aushalten musste, wegen des Aufpralls.

Deine Sicht verschwamm mit jedem Atemzug mehr, welcher nebenbei immer schwieriger schien.
Schreie flogen dir wild um die Ohren und alles verformte sich in wenigen Sekunden zu einem einzigen Chaos, bestehend aus gedämpften Schmerzenslauten.

Verkrampft versuchtest du bei Sinnen zu bleiben, jedoch war die Verlockung einfach viel zu groß, nun die Augen zu schließen und den Rest des Kampfes an dir vorbei rauschen zu lassen.

Doch plötzlich wurde dir diese Entscheidung abgenommen, denn ein gewaltiger Donner erklang und du bekamst die Möglichkeit neuen Sauerstoff zu tanken. Du spürtest den harten Erdboden unter deinen Gliedern. Jede Faser deines Körpers schmerzte. Schwarze Punkte formten sich vor deinen Augen und du wolltest sie hektisch weg blinzeln. Allerdings wurden sie von einem helleren Licht überdeckt.

Du sahst mit einem Schrecken grelle Blitze am Himmel. Du hattest das Gefühl die Welt wurde unter gehen. Sie wurde erschüttert von diesem abnormalen Lärm. So viele Dinge geschahen gleichzeitig, du warst nicht imstande ihnen zu folgen. Wie, du wusstest es nicht, versuchtest du dich zu erheben. Jedoch gaben deine Muskeln direkt unter dir nach. Warum hattest du nochmal zugestimmt mitzukommen? Das war doch eine hirnrissige Idee gewesen. Wenn man die Dinge mal mit einem klaren Verstand betrachtete.

Zugegeben, du wolltest nicht deine Freunde alleine losziehen lassen. Doch da gab es einen gewaltigen Unterschied. Deine Freunde waren Götter und du warst es nun mal nicht. Du warst gebrechlich, verletzlich und würdest mit aller Wahrscheinlichkeit als erstes ins Gras beißen. Das waren Tatsachen. Und trotzdem hattest du dich hierfür entschieden.

Wenn du schon kein großer Krieger warst konntest du doch wenigstens als Lockvogel dienen. So war der Plan. Und natürlich lief es nicht danach. Götter... Es war so vorhersehbar. Das war es immer. Warum machte man überhaupt noch Pläne, wenn einem bewusst war, dass in der Praxis alles anders kommen würde?

Nun. Deinen Zweck hattest du zwar erfüllt, nur jetzt entstand ein Gemetzel, welches zu diesem Zeitpunkt noch nicht stattfinden sollte.
Aus den Augenwinkeln sahst du den Dunkelelfen, wie er bedrohlich in deine Richtung wanderte. Dein Herz pochte heftig in deiner Brust. Du warst der felsenfesten Überzeugung, dies wäre dein endgültiges Ende. Doch bei dem Gedanken hattest du wohl kaum mit dem entscheidenden Hammer gerechnet. Jener kam aus dem Nichts angestürmt und riss den Wicht mit einer unmenschlichen Wucht von den Füßen.

Ein roter Umhang wehte vor deiner Nase im Winde und das Gewitter um dich herum verstärkte sich nur noch mehr. Die Blitze wurden stärker, heller. Das Grollen nahm eine höhere Lautstärke an.

„Loki! Bring sie hier weg. Sofort." Es waren Worte, die du so deutlich in dem gesamten Chaos waren, dass du beinah dachtest, taub zu werden. Nebenbei bemerktest du schwarze Strähnen deine Wange kitzeln und schautest in ein bekanntes Gesicht. Dieses lehnte über dir und probierte dir vorsichtig auf die Beine zu helfen.

„Ich habe es doch gesagt.. Bescheuerte Idee. Aber nein, es hört ja jeder dem Dummkopf zu." , murmelte der Gott des Schabernacks beleidigt nahe deiner Ohrmuschel und du registriertest es lediglich am Rande. Flink verfrachtete er deinen Arm über seine Schulter und wollte dich aus der Schusslinie schleifen. Jedoch hielt er in seiner Bewegung inne, als er das Blut auf deinen Schutzpanzer tropfen sah.

„Scheisse." , fluchte er und packte sanft dein Kinn. Er suchte bestimmend deinen verlorenen Blick.
„Hey! Werde mir ja nicht ohnmächtig oder besser noch, sterbe mir nicht weg. Ansonsten war das alles umsonst und mein Bruder wird mich eher töten als ich vermutet habe."

Du schmunzeltest.
„Charmant wie immer, Loki." Mit deinen letzten Reserven klammertest du dich an den Mann, dabei klappte dein schwerer Kopf immer wieder nach vorne. Er fühlte sich an, als hätte jemand mit einem Presslufthammer darauf eingeschlagen. Langsam wurde es immer kniffliger sich aufrecht zu halten. Du konntest nicht mehr. Du würdest jeden Moment zusammen brechen.

Aber trotz diesem Fakt warst du keinesfalls gewillt das Feld einfach so zu verlassen.
„Thor. Thor.", sagtest du heiser und blicktest mit einem Kratzen in deiner Kehle zu dem Angesprochen. Die Platzwunde klaffte an deiner Schläfe und du spürtest, wie die daraus kommende Substanz dir bis zum Kinn runter rannte. Aber es war dir schlicht egal. Du wolltest zu ihm und es erschwerte dein gesamtes Tun erheblich, wenn du bloß zusehen konntest wie er sich blind in die Schlacht stürzte. Abrupt ergriff dich die kalte Angst und dir lief es eiskalt über den Nacken, sodass sich deine Haare aufstellten.

Du beobachtetest deinen Angebeteten aus der Ferne, wie er seine Waffe schwang und in deinem Namen seinen Gegner wortwörtlich verprügelte.

„Vergiss es.", erwiderte sein Bruder genervt und schnappte dich unter den Armen so, dass du keine andere Möglichkeit hattest als dich von dem Gefecht zurückzuziehen.

„Er braucht unsere Hilfe. Geh ihm helfen. Ich komme alleine zurecht." , bekamst du gerade noch so zusammen, bevor sich dein Kreislauf herzlich von dir verabschiedete und du bewusstlos wurdest.
„Sehe ich, wie du das schaffst." , meinte Loki sarkastisch und raffte dich auf seinen Rücken, damit er dich im Huckepack besser weiter tragen konnte.

Das nächste Mal, wo du deine Augen flatternd öffnetest, bemerktest du ohne Umschweife die Nässe, wie sie sich in deine Kleider fraß. Du starrtest erneut in den Himmel und die Regentropfen prasselten auf dich herab. Du fühltest keinen Grund unter deinem Körper. Doch dort war eine Wärmequelle und starke Arme, die dich ganz im Brautstil über die Pfützen schleppten.

Du schmiegtest dich automatisch an die wohlige Brust und erkanntest gleichzeitig, dass du in einen Umhang gewickelt wurdest. Obwohl das eigentlich nichts brachte, wegen des Sturmes.

„Durchhalten Y/N. Wir haben es gleich geschafft. Bitte bleib bei mir." , hörtest du eine Stimme. Doch irgendwas stimmte nicht. Was war los?

Du ordnetest deine Sinne, während die Stimme immer verzweifelter klang.

„Ich brauch dich, ok? Verdammt. Mehr als ich zugeben würde."

Du warst verwirrt.

„Wieso musst du nur ein Mensch sein?"

Und genau das war der Moment, als du begriffst, dass dein Umhang nicht rot war sondern grün.


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