➳ Tony Stark | Seeking for redemption

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Imagine: Tony verwechselt dich.

Es war einmal wieder einer dieser Abende an denen er den kompletten Ablauf geplant hatte. Die Party würde steigen, er wäre im Zentrum der Aufmerksamkeit, gerade so lange, bis man den Gefallen an seinen großen Reden über sich selbst verlor oder besser gesagt, dem überdrüssig wurde. Dann würde er sich entschuldigen bei jedem und direkt die Bar ansteuern, wo er sich vollends betrinken konnte. Niemand würde ihn stören und niemand würde ihm dessen verdammtes Beileid aussprechen. Er konnte es nicht mehr hören. Jene andauernde Heuchelei. Denn es brachte ihm rein gar nichts. Er fühlte sich dadurch nicht besser und kaufen konnte er sich auch nichts. Warum bemitleidete ihn dann auch jeder?

Er hatte die Erfahrung gemacht, dass in den ersten Wochen man besonders ein Auge auf ihn hatte. Aber je länger die Zeit ins Land strich, desto weniger schienen die Leute tatsächlich interessiert. Besser so. Er wollte nur seine Ruhe haben.

Im Hintergrund lief laute Musik, die einem förmlich in den Ohren dröhnte. Man konnte sich kaum unterhalten, doch dies war auch Tonys Ziel. Ihn juckte es insgeheim auch nicht was verschiedene Sponsoren von seiner Fete hielten oder wie es um die Finanzen stand. Genau deshalb gab er dem DJ nicht den Befehl etwas runter zu drehen. Im Gegenteil er forderte ihn auf, seine Gäste zum Tanzen zu bewegen.
So wie er gerade dabei war damit ein lästiges Gespräch zu unterbinden, wollte man ihn auch schon wieder woanders hin zerren.

Eine Blondine mit leichter Bekleidung und Schlafzimmerblick heftete sich stur an seinen Arm. Doch er ließ es mit strahlender Maske über sich ergehen. Obwohl er in Wahrheit sich doch lieber verkriechen wollte. Aber das hatte Tony schon von klein auf gelernt. Er versteckte alles sehr gut und nur den allerwenigsten fiel tatsächlich auf, dass er mit allem am Ende war. Nacht für Nacht trank er sich in den Schlaf um nicht nachzudenken. Er wollte sich nicht mit dem Thema, was ihn so viel Leid kostete, beschäftigen. Er konnte es schlichtweg auch gar nicht. Also gab es für ihn nur die Option seine wahren Gefühle zu überspielen, damit sich auch niemand um ihn sorgen musste.

Es war daher kein Wunder, dass er die fremde Frau mit einem Zwinkern einlud sich in eine privatere Ecke zu verziehen. Sie willigte natürlich ein und als die beiden geheimnissvoll in einem leeren Nebenraum verschwanden, fackelte der Mann auch gar nicht lange rum. Er zog sie forsch an sich und sie wiederum drückte sich ihm willig entgegen. Während der ganzen Szene war Tonys Kopf leer. Er empfand nichts. Denn dieses Schauspiel bedeutete ihm rein gar nichts und sollte nur zur Ablenkung dienen.

Er war versunken in seiner Leidenschaft mit der Blondine, dessen er Name er beim Vernehmen nach der zweiten Silbe schon direkt ausgeblendet hatte. Sie knöpfte ungeduldig sein Shirt auf und er ließ sie ohne jegliche Emotion in seinem Gesichtsausdruck gewähren. Er schaute sie nicht einmal an.

„Tony?", kam es plötzlich zischend aus der Nähe der Tür. Die Blondine befand sich auf den Knien und war gerade dabei auch seinen Gürtel zu öffnen, als diese inne hielt.
„Mach ruhig weiter, Baby", sagte er mit rauchiger Stimme und tat so, als hätte es nie einen Eindringling gegeben, der ihn versuchte zu stören.
Die Frau war sich zunächst unsicher, doch nachdem sie Tony nochmals nicken sah, führte sie ihre Aufgabe fort.

„Tony! Was zur Hölle machst du da?" , kam es erneut, diesmal jedoch waren schwere Fußstapfen zu vernehmen, die eindeutig in ihren Raum stolzierten.
Der Angesprochene wollte bereits Beschwerde bei seiner Eroberung einreichen, da jene erneut mit ihrem Tun aufhörte, als sich eine helle, verschwommene Gestalt in sein Blickfeld gesellte. Er war viel zu sehr in seinem Rausch von Alkohol und Erregung, dass er auch nur einen klaren Gedanken überhaupt fassen konnte. Doch eine klitzekleine Ahnung besaß er, um welchen Störenfried es sich handelte.

„Miss.. Wären Sie so freundlich und lassen uns allein?", räusperte sich Captain America verlegen und warf einen Blick auf die Frau, welche vor kurzem noch im vollen Gange war. Die Blondine aber hatte wenig übrig für Scham, denn sie zuckte lediglich mit den Schultern und spazierte nach draußen, zum restlichen Geschehen.

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