➳ Logan | Babysitting

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Imagine: Du sollst auf Logan aufpassen.

„Das kann nicht dein Ernst sein, Charles" Ein Seufzen verließ bei den Worten deine Lippen und du schautest dein Gegenüber verzweifelt an.
Der Professor erwiderte deinen Blick seelenruhig und für einen kurzen Moment schloss er die Augen, nur um sie eine Sekunde später wieder zu öffnen und dir ein Lächeln entgegen zu bringen.
„Es wäre besser wenn jemand ein Auge auf ihn hat, wenn ich nicht da bin", meinte er schließlich und du wolltest noch nicht ganz begreifen, dass er tatsächlich gerade dir diese Frage stellte.
Daher war es kaum ein Wunder, dass du wild begannst mit dem Kopf zu schütteln. Deine Augenbrauen zogen sich gleichzeitig hoch und du lehntest dich mehr in deinen Stuhl, welcher nebenbei den Anschein machte mittlerweile aus Stein zu bestehen.

„Du weisst, ich bin immer für dich da.. Aber, wieso soll ich das machen? Was ist mit Hank?" , verstricktest du dich in Protesten. Zumal dir auch nicht der Gedankengang deines Freundes einleuchten wollte.
„Hank kommt mit mir. Y/N, du bist einer der fähigsten und talentiertesten Mutanten, die ich kenne und ich kann mich immer auf dich verlassen, wenn ich dir meine Schule in die Obhut gebe. Ich bin überzeugt, dass du auf ein 'Kind', mehr oder weniger, aufpassen kannst" , sprach er beruhigt ohne Zweifel und faltete seine Hände.
Innerlich musstest du kichern um seine Art andere Menschen von etwas zu überzeugen. Wenn du ihn nicht schon so gut gekannt hättest, wärest du wahrscheinlich sofort auf seine Schmeicheleien eingegangen. Normalerweise laßt du deinem Mentor jeden Wunsch von den Lippen ab, aber diesmal nicht. Diesmal war es eine komplett andere Situation. Und du stelltest dich zurecht stur.

„Charles du verstehst nicht. Er hasst mich!" , warfst du beide Arme in die Luft und versuchtest bitter den Mann von seinem Vorhaben abzuhalten.
Besagter schmunzelte leicht.
„Logan ist vielleicht etwas..." , fing er an und du unterbrachst ihn rasch.
„Weltfremd? Feindselig? Unfreundlich? Eine kleine Diva, wenn er sein Bier wegen den Kids nicht im Kühlschrank lagern darf?"
Automatisch verschränktest du die Arme vor der Brust. Dir wollte immer noch nicht ein Licht aufgehen was das alles zu bezwecken hatte. Warum musste der Professor auch gerade jetzt eine seiner wichtigen Missionen antreten? Jetzt, wo die Schüler mehr denn je büffeln mussten, wo der Lehrermangel stieg und eine Menge Neulinge ankamen. Für all das brauchte es eine gewisse Anzahl an Nerven und Geduld. Dir war es besonders wichtig für jeden der Kleinen da zu sein und ihnen ein Gefühl der Heimat zu vermitteln. Einerseits weil du wusstest, wie es war, wenn man kein Zuhause hatte und anderseits, weil es nur eure Gemeinschaft verstärkte. Du wolltest ihnen ein gutes Vorbild sein, jemand an den sie sich wenden konnten bei Problemen. Und genau deshalb hatte Charles ein solches, großes Vertrauen in dich gesteckt, was genau auf Gegenseitigkeit ruhte. Manchmal hattest du sogar das Gefühl mit dem Xavier verwandt zu sein, so nah fühltest du dich ihm. Ganz gleich der Altersunterschied oder dass ihr aus verschiedenen Welten kamt. Aber doch trotzdem die selbe Geschichte besaßt.

Es war für dich eine Herausforderung eben zu erfahren, dass er dich, obwohl du eine seiner engen Vertrauten warst, er dich nicht mit auf die Mission nehmen wollte. Seine Argumentation war natürlich vollkommen plausibel und er gewann ohne, dass du dagegen Einwände erheben konntest. Schließlich war er ja Professor X.
Doch diesmal verlangte er etwas von dir, was du nicht Willens warst, es zu erledigen. Egal wie sehr er mit deiner Liebe und Sympathie für ihn spielte. Du hattest dich schon bereit erklärt hier im Anwesen die Stellung zu halten, während all deine Freunde sich einer lebensgefährlichen Bedrohung gegenüber sahen. Das war schwer für dich. Allerdings verstandest du die Wichtigkeit deiner Anwesenheit in der Schule.

„Er ist vielleicht ein etwas schwieriger Charakter, aber wann bist du schon mal vor einer Herausforderung zurück geschreckt?" , holte dich die Stimme des Glatzköpfigen aus deinem Monolog und beobachtete dich stets friedlich. Du rümpftest die Nase.
„Logan ist ein Arsch", erwidertest du nüchtern und eine alte Angewohnheit war, einen flinken Blick über deine Schulter zu werfen, sodass du sicher gehen konntest, dass auch ja keiner deiner Schüler ein böses Schimpfwort aus deinem Munde vernommen hatte.
Charles gluckste über deine Unverfrorenheit.
„Du solltest ihm eine Chance geben, Y/N. Seine Vergangenheit hat ihn zu dem Mann gemacht, der er heute ist. Wir wissen beide wie das ist" , nickte er dir aufmunternd zu und du blicktest automatisch mit einem Kloß in deinem Hals, an ihm runter. Wenn du damals dort gewesen wärst und hättest mitansehen müssen, wie man deinen Seelenverwandten für immer an diesen Rollstuhl gefesselt hatte.. Du wärst dir nicht sicher gewesen, ob du nicht das Gleiche Magneto angetan hättest.

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