➳ Logan | Babysitting

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Anmerkung: Dies ist eine Fortsetzung zu dem ersten Teil und knüpft direkt an dessen Ende an.

Imagine: Du machst einen Ausflug mit Logan.

Es waren nun einige Tage vergangen. Tage in denen du kein einziges Wort mit dem Übeltäter deiner Sorgen gewechselt hattest. Es war unglaublich, wie sehr dich diese Erinnerungen heim suchten und du deshalb kaum ein Auge zu machen konntest. Selbst als du eines Abends deine Kräfte dafür verwendetest etwas Schönes zu träumen, tauchte das Bild Logans trotzdem ständig irgendwo vor dir auf. Du wünschtest das alles wäre nie passiert. Du fühltest dich unheimlich ertappt, wenn du daran dachtest, dass der braunhaarige Mann mitbekommen hatte, wie du sprichwörtlich zusammen gebrochen warst. Und er eben auch noch der Grund gewesen war, weshalb du dich letztendlich beruhigt hattest. Immer wieder wenn du ihm nun begegnetest auf den Korridoren, wurdest du abrupt in die Vergangenheit katapultiert. Du warst erneut in deinem Büro, wo ihr gemeinsam an der Flasche Whisky trankt, euch gelassen unterhielt und er behutsam deine Hand auf seine Wange legte. Niemals warst du je der Annahme gewesen, dass sich etwas zwischen euch entwickeln könnte. Was zur Hölle das auch sein sollte. Immerhin warst du Logan gegenüber nicht froh gestimmt. Du hattest ihn abgrundtief gehasst. Und jetzt war es anders.. Du wusstest nicht und wolltest auch nicht wissen, was du für ihn empfandest. Deshalb gingst du ihm auch stets bewusst aus dem Weg. Wenn er dir entgegen kam, drehtest du ihm sogleich den Rücken zu. Wenn er den Raum betrat, warst du schon längst aufgestanden um zu flüchten. Er merkte mit Sicherheit dein Verhalten, aber du hattest ihm nicht mal die Chance gegeben dich darauf anzusprechen. Du schämtest dich eigentlich dafür, dass du so ein Weichei warst. Doch es handelte sich um Logan. Der Mann, der dich täglich zur Weißglut trieb. Jedoch hatte er sich dir von einer komplett anderen Seite offenbart, die du nie für möglich gehalten hattest. Und genau jene Seite wollte dir schlichtweg nicht mehr aus dem Gedächtnis weichen. Es war als würdest du ihn anders betrachten, doch noch wolltest du dies nicht wahrhaben. Du sträubtest dich vehement dagegen.
Wie würde das denn bitte aussehen? Du und der Wolverine? Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Und was würden deine Freunde denn sagen?
Es hatte nämlich nicht mehr lange gedauert und die X-Men waren wohlbehütet zurück gekehrt. Und das war der Zeitpunkt gewesen, an dem eine eisige Kälte zwischen euch beiden geherrscht hatte. Schließlich wolltest du keinerlei Anzeichen den Anderen liefern, dass etwas zwischen dir und deinem Kollegen geschehen war. Du hattest gar keine andere Wahl, als ihn mit Ignoranz zu strafen, auch wenn er es keinesfalls verdient hatte. Es war total egoistisch von dir. Aber die Wahrheit war, du hattest Angst. Große sogar.
Du fürchtetest dich vor der Reaktion deiner Liebsten, allen Vorrang deiner Schüler. Ausserdem warst du dir nicht sicher, was Logan überhaupt wollte. Etwas ernstes? Oder wollte er dich nur verarschen? Die Antwort darauf konnte lediglich er selbst dir liefern, doch es machte dich panisch, wenn du dir dieses Szenario ausmaltest. Wenn er dich zurück wies oder schlimmer, dich wegen deiner Naivität auslachte, würdest du es nicht verkraften. Nicht nachdem er dich in einem schwachen Moment gesehen hatte. Denn dir musste klar werden, dass du ihn mehr mochtest, als dir lieb war. Er hatte sich komplett in dein System gehackt.

Und dann war da noch Charles. Dein Mentor, der mit Sicherheit bereits alles wusste, du jedoch selbst mit ihm nicht reden konntest. Eigentlich hattest du dir vorgenommen ihm eine Standpauke zu halten, als du heraus gefunden hattest, dass er Schuld an deinem Dilemma war. Denn er war derjenige gewesen, der euch beide zusammen gebracht hatte. Er hatte dir Logan aufs Auge gedrückt und ihm im Gegenzug, hatte er dem Wolverine deine Wenigkeit überlassen. Als hätte er geahnt, dass etwas wie eine Anziehungskraft zwischen euch war. Aber zu einem solchen Gespräch war es nicht gekommen. Du hattest weder den Mut noch die Zeit gefunden.
Ein tiefer Seufzer kam über deine Lippen. Deine Gedanken waren stets kreuz und quer, nur nicht dort, wo sie sein sollten.
Dein Schreibtisch war voller unbearbeiteter Unterlagen, die einfach nicht weniger werden wollten. Bei den meisten Sachen handelte es sich um Angelegenheiten die die Schule direkt betraf. Zum Beispiel forderten viele Journalisten Interviews, weil sie unbedingt wissen wollten, was in einem Klassenzimmer voller Mutanten vor sich ging. Nur ein Mal hattest du einem solchen Treffen zugestimmt und es bitter bereut. Die Tussi von dem Magazin hatte dich am Ende wie eine mysteriöse Schlange dargestellt, die denkt sie wäre etwas besseres. Nun, du hattest zumindest aus solchen geldgierigen Menschen gelernt, die schnell eine spannende Story haben wollten, weshalb sie vieles verdrehten, wie es ihnen passte.
Es waren jedoch auch einige Briefe von den Eltern der Kids angekommen, die du noch aushändigen musstest. Und für die Anzahl der Schüler, musstest du schmerzhaft feststellen, war es erstaunlich wenig Post von Mama und Papa.

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