Marvel Imagines

➳ Loki | Mylady

Imagine: Du bist Lokis einzige und zugleich beste Freundin.

Schrilles Gelächter drang an deine Ohren, als du den neuen König Asgards betrachtetest, wie er mit seinen engsten Freunden zusammen saß und rumalberte. Ein Schmunzeln legte sich um deine Gesichtszüge, bei dem doch noch eher kindischem Verhalten Thors. Jener war überglücklich und glänzte voller Frohsinn in seinem Rampenlicht. Er winkte dir kurz zu und machte eine einladende Geste, damit du dich zu ihnen geselltest.

Aber du warst vollkommen zufrieden in der etwas dunkleren Ecke des riesigen Saals. Der Kelch in deiner rechten Hand war fast leer, weshalb du dir noch Nachschlag holen wolltest.

Genau in diesem Moment fiel dir die Person auf, welche nur wenige Meter weiter weg von dir stand. Sie befand sich ebenfalls in den Schatten und schaute grimmig auf das Geschehen vor seinen Augen.

Mit einem Seufzen fasstest du dir ein Herz und gingst auf jenen Mann zu. Es handelte sich hierbei um keinen anderen, als den kleinen Bruder Thors. Der lieber die Einsamkeit bevorzugte und es zwar nicht gerne zugab, aber deutlich eifersüchtig auf den neuen Herrscher war. So war es schon immer gewesen. Während der Blonde all den Ruhm kassierte, tat Loki alles um auch nur ein bisschen Anerkennung zu bekommen.

Jedoch gab es jemanden, bei dem er sich nicht bemühen musste, gemocht zu werden. Jemand, der ihn akzeptierte. In jeder Art und Weise wie der Jüngere es nun mal war. Und du warst dieser jemand.

Als Loki deine Präsenz an seiner Seite bemerkte, senkte er kurz den Blick zu Boden. Nur um ihn dann wieder zu heben und dir seine volle Aufmerksamkeit zu schenken.
„Y/N, ein schöner Abend. Findest du nicht?" Er versuchte sich ein Lächeln aufzuzwingen. Allerdings wusstest du es besser und du kanntest ihn viel zu gut. Deswegen sprang deine Augenbraue in die Höhe und ein leichter sarkastischer Laut kam über deine Lippen.

„Deine gesamte Körperhaltung schreit nur danach, dass du den Abend jedenfalls nicht als angenehm empfindest.", antwortetest du schlicht und blinzeltest ihn mit einem Grinsen an, welches er auch erwiderte.
„So offensichtlich?", wollte er wissen und du nicktest. Der Schwarzhaarige war für dich ein offenes Buch.

„Wie oft habe ich dir schon geraten dich nicht von diesen ganzen Leuten runter ziehen zu lassen?", fragtest du im Gegenzug und erhieltest ein knappes Schulterzucken.
Einen Bruchteil von einer Sekunde kehrte eine erdrückende Stille in euer Gespräch ein, bevor du erneut das Wort erhobst.

„Weißt du noch als wir Kinder waren, du mal ein ganzes Blech Kekse aus der königlichen Küche geklaut hast und wir sie unter einen dieser Tische mampften?", schwelgtest du in lustigen Erinnerungen, auf die eben genannten Tische guckend und zaubertest gleichzeitig deinem Nebenmann sofort eine breite Grimasse ins Gesicht.

Loki schüttelte glucksend den Kopf.

„Danke, Y/N.", sprach er. Nun mit einer sanfteren Stimme und einem Unterton, den du nicht deuten konntest.

„Für was?"

„Für alles. Du bist eine wahre Freundin.", erklärte er und brachte dich unbewusst in Verlegenheit. Deswegen ein bisschen überfordert mit der Lage, machtest du ihm klar, dass es kein Grund gäbe sich zu bedanken. Du hattest nie Gefallen an den gefährlichen Abenteuern, die der ältere Sohn Odins unternahm. Deshalb fand man dich meistens in der Bibliothek mit dem Zauberer. Wie ihr um ein neues Buch diskutiertet oder er dir von seiner faszinierenden Magie erzählte.

Keine Weile später wurden die Götter der Feier lauter und eine festliche Musik erklang von allen Wänden des riesigen Saals.

„Darf ich um diesen Tanz bitten, Mylady?", kam es plötzlich von deinem geschätzten Freund und es brachte dein Herz wortwörtlich zum Rasen. Denn damit hattest du nicht gerechnet.
Er hatte höflich eine Hand nach dir ausgestreckt, die du schüchtern entgegen nahmst und das Starren der anderen Anwesenden förmlich riechen konntest.

Aber nach einer Weile verschwand das mulmige Gefühl wie im Flug und du kostetest nur den schönen Moment mit deinem Seelenverwandten aus.