3. Ein Unglück kommt selten allein

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,,Judy, wie war dein erster Tag in der Highschool?", hakte meine Schwester freundlich lächelnd nach, nachdem ich zu ihr ins Auto stieg. ,,Ähm...", machte ich kurz und überlegte, ob ich den Teil mit dem Fuchs auslassen, oder erwähnen sollte.

,,Gut! Es war gut.", antwortete ich lächelnd und beschloss mich für die erste Option. Denn ansonsten verging der Tag ohne irgendwelche Komplikationen. Außerdem, so dachte ich, werde ich ihn in Zukunft bestimmt nicht mehr oft über den Weg laufen. Wenn dann, nur aus Zufall.

Ja, gut... Wäre da nicht diese blöde Tatsache, dass wir unsere Schließfächer am selben Ort hatten und mit ganz viel Pech sind wir immer zu denselben Zeiten dort... Aber ich war optimistisch.

,,Ja? Hast du schon neue Freunde gefunden?", stellte sie die nächste Frage und schien etwas argwöhnisch mein nachdenkliches Schweigen bemerkt zu haben. ,,Ja, ja, das hab ich. Ich bin wieder mit Kate, meiner damaligen Grundschulfreundin, in einer Klasse. Sie ist auch eine Häsin und hat mit ihren Freund Benjamin, ein Gepard, vorgestellt. Sie sind richtig nett und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden.", entgegnete ich freudig.

,,Das ist ja cool.", freute sie sich für mich und fuhr einen Moment später los. Den Rest der Fahrt redeten wir noch über weitere Dinge, bis wir an der Einfahrt des Hauses ankamen.

,,Und die Schule ist unglaublich groß. Ich habe mich anfangs überhaupt nicht orientieren können. Sobald du eintrittst, stehst du in einer riesigen Halle. An den Wänden hängen Bilder von irgendwelchen besonderen Schülern, die scheinbar etwas in der Schule bewirkt haben.", erzählte ich ihr währenddessen und Carry schloss die Haustür auf.

,,Das weiß ich Judy, so ist das glaub ich bei jeder Highschool.", lachte sie und wir traten ein. Ich schwärmte enthusiastisch weiter und stellte mich vor sie. ,,Es ist wahnsinnig modern, viel schöner als meine alte Schule. Selbst die Toiletten sind toll. Sie reinigen sich von selbst!"

,,Hey Judey, was geht?", rief Nathan von der Couch aus, wo er sich die Nachrichten im Fernsehen anschaute. ,,Wie ist die Schule?"

,,Judy ist verliebt in die Toiletten.", kommentierte Carry schelmisch, während wir uns zu ihm auf das Sofa setzten. ,,Uhh, apropos verlie..." ,,Nein, fang' mir gar nicht erst damit an.", seufzte ich und schaute von seinem vielsagenden Grinsen weg und stand auf, nahm meinen Rucksack und bahnte meinen Weg zur Treppe. ,,Komm schon, Judy, du verstehst gar keinen Spaß.", meinte er belustigt. ,,Spießer!"

,,Nur weil ich Lernen solchen Sachen vorziehe, heißt das noch lange nicht, dass ich ein Spießer bin!", korrigierte ich ihn und lief hoch. ,,Umm, doch. Genau genommen heißt es das."

Ich verdrehte meine Augen und begab mich ohne Weiteres in mein Zimmer.

Warum auch immer mir bei diesem Gespräch Nick ins Gedächtnis kam...

-

Für den Stundenplan für Dienstag stellte sich heraus, dass wir Sport in den ersten zwei Stunden hatten.

Etwas skeptisch sah ich mich in der großen Sporthalle um und musste (teilweise zu meinem Bedauern) feststellen, dass Mädchen und Jungs hierbei nicht getrennt unterrichtet werden- was grundsätzlich nicht wirklich schlimm für mich war. Das Ding war, dass dieser Fuchs, Nick, auch darunter war.

Das bedeutete, er geht in dieselbe Stufe wie ich, was wiederum heißt, dass wir noch mehr Kurse teilen werden. Fazit: Öfter als zweimal am Tag werde ich ihm definitiv begegnen. Das war's mit der Hoffnung.

Zoomania - a Judy & Nick Highschool StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt