18. ..., doch manchmal ist ein Streit wichtig,

1K 63 24
                                    

(Nach 18 Kapiteln schreibe ich auch mal aus Nicks Sicht...)

Nicks Sicht

Ich wusste nicht, was los mit mir war. Normalerweise würde ich einer meiner schlagfertigen Kontermethoden anwenden, doch gerade ging es irgendwie nicht. Ich konnte nicht. Jeden Anderen würde ich gleichgültig zurückweisen, aber bei Judy war es anders. Ich hätte niemals gewollt, dass sie diese fiesen Worte von mir zu hören bekam, oder, dass ich überhaupt so einen Mist behauptete. Ich hatte irgendetwas vor mich hin gebrabbelt, um mich zu verteidigen, wobei ich noch nicht mal genau darüber nachgedacht habe, was ich da eigentlich von mir gab. Es war nicht mein Ernst, wirklich nicht, aber ich hab es leider erst zu spät begriffen...

Ich hasste es, meine Gefühle preiszugeben, so war ich nicht. Na gut, ich wollte es nicht, weil ich wusste, wie die Leute reagieren würden. Obwohl Finnick mein engster Freund ist, dem ich wirklich vertrauen konnte, konnte ich selbst ihm es nicht erzählen. Aber wovon sprach ich eigentlich?

Ich weiß nicht, ob ich sie überhaupt richtig leiden kann. Doch, ich wusste es. Es hatte mich von Anfang an gewundert, wie Judy so „geduldig" mit mir blieb. Sie ist... anders. Denn jede andere wäre zu eigensinnig, um sich mit mir zu befassen.

Ein schlauer und hinterlistiger Fuchs und alles was er kann, ist es Leute hinter's Licht zu führen. Das war alles, was jeder andere in mir sah, oder sehen wollten, obwohl ich nie so jemand war und es nicht sein wollte. Aber mit dieser Arroganz konnte ich es schaffen, in dieser Gesellschaft mitzuhalten und ihnen nicht zu zeigen, dass ich tief in mir immer noch verletzlich bin.

Sobald man sich Leuten anvertraute und sich ihnen öffnete, machte man sich verwundbar. Sie kennen deine Schwächen, sie wissen, du gibst ihnen damit eine gewisse Angriffsfläche. Seit der achten Klasse setzte ich mir diese Fassade auf und wollte nie mehr jemanden meine wahre Persönlichkeit zeigen. Die Einzigen, die mich wirklich kennen, sind meine engste Familie, Finnick und auch fast... Judy.

Ich weiß nicht, wieso, aber ich hatte dieses Gefühl bei ihr, ich könnte mich ihr öffnen. Ein Gefühl, das ich noch nie hatte und das bei ihr. Sie ist nicht wie alle Anderen, sie hatte etwas in mir gesehen. Es gab mir Kraft, ich hatte Hoffnung.

Mir war etwas passiert, wo ich dachte, es würde nie geschehen, es war gut, es war toll- und dann hab ich es zerstört.

Wenn ich ehrlich sein soll, ich weiß nicht, wieso ich überhaupt so etwas sagte. Und jetzt, wo ich es realisierte, tut es mir Leid, es tut mir verdammt Leid. Ich bin ein Idiot. Sie wäre die Letzte gewesen, die so etwas verdient hätte.

Um meine Aussagen zu korrigieren, also alle Lügen, die ich über sie behauptete, durch die Wahrheit zu ersetzen:
,,Aber sie ist ein Häschen, ich bin ein Fuchs, das passt nicht."- Darüber habe ich ehrlich gesagt noch nie richtig. nachgedacht. Aber so etwas zu sagen, ist weit hergeholt. Na ja... Gemischte-Spezies-Beziehungen sind heutzutage nichts Besonderes mehr. Nur so nebenbei.
,,Sie ist nur ein bisschen zu naiv."- Das war sie tatsächlich ein wenig, aber keinesfalls negativ gemeint, jedoch das passendere Adjektiv wäre hierfür eher ,,optimistisch".
,,Noch so... Kindisch."-Nicht kindisch, sondern enthusiastisch. Die Sache, die Judy einfach zu Judy macht.
,,Anhänglich, irgendwie."- Keineswegs! Warum behauptete ich so etwas?
,,Sie wollte nur meine Hilfe haben und jetzt denkt sie, es sei eine Routine. Irgendwie nervig."- Ich bot ihr meine Hilfe an und sie nahm sie an. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Und nervig? Ich glaube von uns beiden, bin ich wohl eher derjenige, der nervig ist.
,,Weiß nicht, ob ich sie überhaupt richtig leiden kann."- Die Wahrheit war, dass ich sie sogar gerne habe. Mehr als viele, viele Anderen.

Zoomania - a Judy & Nick Highschool StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt