Zoomania - a Judy & Nick Highschool Story

27. ..., damit wieder Licht ins Dunkle kehrt.

Nicks Sicht

Die tiefe Lache des kleines Fenneks echote im leeren Schulgang, während er auf der Bank neben den Schließfächern saß und ich gerade genervt an meinen Spind einige Bücher hereinstellte, um nicht in sein amüsiertes Gesicht sehen zu müssen. ,,Du wurdest wirklich zum Softie, alter.", kommentierte er und ich wünschte mir in diesem Moment, er würde an seinem eigenen Lachen ersticken.

Leider war dies nicht der Fall.

,,Ich hab dir das nicht erzählt, damit du mich auslachst, Finn.", merkte ich genervt an. ,,Also kriege ich vielleicht etwas anderes als deine unsensiblen Lacher? Freunde sind da, um sich zu unterstützen.", wies ich ihn säuerlich zurecht.

,,Ich weiß, Nick. Aber was erwartest du jetzt genau von mir?"

,,Keine Ahnung, vielleicht etwas moralischen Beistand?", sagte ich sarkastisch und merkte leider erst jetzt, wie verzweifelt sich das anhörte.

,,Alter, du hörst dich wie jemand an, der von seiner Freundin verlassen wurde."
So in etwa fühlte sich das auch irgendwie an.
,,Diese Häsin sieht also nur einen Freund in dir, na und? Dann leb' dein altes Leben wieder weiter, wo liegt das Problem?"

Fassungslos darüber, dass dieser Fuchs wirklich so gar keine Ahnung von Liebe hatte, hätte ich meinen Kopf am liebsten ein paar Mal gegen die Spinde geschlagen.

,,Wenn ich es könnte, hätte ich es schon längst getan.", raunte ich und schloss meinen Spind zu, bevor ich mein Handy daraus holte.

,,Hör auf zu heulen, ich kann dein Gesülze  nicht mehr hören, ehrlich.", sprach er entnervt. ,,Hör zu, du willst sie-"

,,Aber ich kann sie nicht haben.", redete ich in seinen Satz rein, weshalb er mich kurz mit runzelnder Stirn ansah.

,,Dann hättest du vielleicht vornherein Klartext sprechen sollen, oder? Wie sieht's aus?"

Möglicherweise war da etwas dran, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass immer noch zu viele Fragen unbeantwortet blieben.

Nachdenklich sah ich ihm in die Augen und er schien schon echt genervt von mir zu sein. ,,Alter, du führst dich vielleicht auf. Du hast bloß auf ihre verbalen Worte gehört und nicht auf ihre nonverbalen Worte, die manchmal viel mehr der Wahrheit entsprechen, als verbale."

Vielleicht war das gerade ein wundervoller, rührender Ratschlag, doch nur zu schade, dass er eine so lächerlich tiefe Stimme hatte, dass man ihn nicht wirklich ernst nehmen konnte. ,,Wenn du etwas willst, dann tu etwas dafür. Du kannst nicht erwarten, dass es von selbst angehoppelt kommt.", fügte er hinzu. Wundervolles Wortspiel...

,,Man, wenn man sich tatsächlich so lächerlich wie du aufführt, will ich mich niemals verlieben.", spottete er über mich und sprang von der Bank auf. Und was war mit Kate?, dachte ich mir belustigt. Welch eine Ironie.

Nun verabschiedete er sich von mir und ging nachhause. Oder rauchen.

Grübelnd blieb ich stehen und ließ mir seine Worte gründlich durch den Kopf gehen, bis ich auf mein Handy schaute und zwei Nachrichten von meiner Mum sah, die ich kurz darauf beantwortete.

Etwa zwei Minuten später, als ich bereits fertig mit dem Tippen war, sah ich plötzlich Kate, die nun vor mir stand. Verwirrt und neugierig darüber, blickte ich von meinem Handy weg und sah die Polarhäsin argwöhnisch an.