9. Vor kurzem kaum gekannt...

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,,Er hat dir also vergeben? Wie hast du das gemacht?", fragte mich meine beste Freundin während wir vor Schulbeginn an einer Wand in der Pausenhalle vor Unterrichtsbeginn verweilten.
,,Ja, aber frag' mich nicht wie ich das angestellt hab. Ich weiß es nicht.", erklärte ich ihr und zuckte ahnungslos die Schultern und fing leicht an zu lächeln.

Verständnislos zog sie die Augenbrauen zueinander und setzte zur nächsten Frage an: ,,Wie meinst du da-"
,,Ju~uudy!", trällerte uns plötzlich eine heitere und sehr wohl bekannte Stimme entgegen. Es war Benjamin, der aus irgendeinem Grund ziemlich enthusiastisch war. Mit einem Buch in der Hand stellte er sich zu uns, nachdem er durch die Eingangstür hereinspaziert kam. ,,Was für ein Tag ist heute?"

Kate verschränkte die Arme misstrauisch ineinander. ,,Der Tag, an dem es Kuchen in der Cafeteria gibt?", wollte sie neckisch wissen. Ben runzelte die Stirn und grübelte kurz. ,,Nein, der ist mittwochs.", korrigierte er sie.

Ich warf einen Blick auf sein Buch und bekam gleich darauf meinen Geistesblitz. ,,Der Tag, an dem wir die Mathearbeit schreiben."
,,Mhm.", lächelte er etwas entgeistert.
,,Sag' mal, du freust dich auf Arbeiten?", fragte Kate verstört. Ben schaute sie an, als wäre sie von einem anderen Planeten.

,,Nein, ganz sicher nicht! Ich bin total nervös, weil ich dieses Thema nicht so recht verstehe...", seufzte er frustriert und sah sich hektisch die Seiten in seinem Buch an.

,,Na ja.", wendete ich ein und begann zu grinsen. ,,Ich hab alles verstanden.", sagte ich stolz und stemmte meine Hände in die Hüften. Während Ben genervt die Augen verdrehte, musterte mich Kate mit einem speziellen Blick.
,,Aber nur wegen deinem gewissen Nachhilfelehrer.", konterte sie und knuffte mich in die Seite.

Mein stolzes Lächeln verging wieder und ich gab ein kühles ,,Ich hasse dich." zurück. ,,Ich liebe dich auch.", grinste sie provokativ und Ben verfiel in einen Lachkrampf.

Nachdem sich der Gepard einigermaßen beruhigt hatte, schlug ich gereizt vor, hoch zum Saal zu gehen. Ich schwieg währenddessen die ganze Zeit und schaute auf meinen Merkzettel, den ich mir gestern Abend geschrieben habe. Auf diesem standen alle wichtigen Infos für die Arbeiten. Es stimmte aber, was Kate sagte. Nur dank Nick verstand ich das Thema. Gestern Abend musste ich kaum lernen und ich war auch kaum nervös wegen der Arbeit. So konnte es auch ablaufen.

Er, als persönlicher Nachhilfelehrer, das wäre schon nicht schlecht.
Genervt wegen mir selbst, schüttelte ich mir die Gedanken aus dem Kopf. Als ich rechts hersah, bemerkte ich, dass Kate schon weg war.

Ben und ich setzten uns gleich auf den Platz und packten alle Sachen in den Rucksack. Die Lehrerin hatte schon alle Vorbereitungen getroffen und die Blätter lagen schon auf den Tischen.

Fast alle waren anwesend, außer-, wenn man gerade vom Teufel sprach (beziehungsweise dachte), kam er direkt in den Saal gelaufen. Nick schaute sich kurz um, bis sich unsere Blicke trafen. Nickend lächelte er mich an, was so viel wie ,,viel Glück" heißen sollte. Ich erwiderte dies und lächelte breit. Als ich kurz neben mich sah, sah ich Bens stillen Blick, der dennoch, mehr als tausend Worte sprach. Augenverdrehend schubste ich ihn leicht von der Seite.

Verflucht seien meine Freunde.

Gleich darauf ging es auch schon los und jeder begann, nach der Einwilligung der Lehrerin, an zu schreiben.

-

Ich atmete erleichtert durch, als ich den Saal verlassen durfte. Ich hatte die Arbeit hinter mir und es war ausgesprochen gut. ,,Und?", fragte ich Ben, als er nach mir den Saal verließ. Es war offensichtlich, dass ich damit wissen wollte, wie bei ihm die Arbeit lief.  ,,Hm, ja." Er schien weder richtig glücklich, noch richtig unzufrieden zu sein. Ich grübelte kurz und lief wie üblich nach links, zur Richtung, wo sich unter anderen mein Spind befand. Es war wirklich schon zur Routine geworden.

Zoomania - a Judy & Nick Highschool StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt