36. Meinungsverschiedenheiten

795 44 10
                                    

Als ob man mich dafür bestrafte, dass ich jemanden helfen wollte. Nur, weil ich die Unschuld von gewissen Personen beweisen wollte und versuchte das Unrecht zu bekämpfen. Die Gesellschaft war kaputt, dass man nicht bemerkte, was hier alles schief lief.

Nick tut mir Leid. Er ist mir sehr wichtig und das, was er gerade durchmacht, geht mir so nahe, dass ich mich schon selbst wie das Opfer fühlte.

Dennoch, Nick wirkte so entspannt und unbeschwert, was ich für sehr fragwürdig hielt. Klar, er stellte seine Emotionen, jedoch wieso nun? Um mich zu beschwichtigen?

Seufzend entsperrte ich mein Handy und stöberte Zoogle auf irgendwelche möglichen hilfreichen Hinweise durch, während ich nach Unterrichtsschluss durch den Schulgang lief.

,,Hör sofort auf.", hörte ich Nick plötzlich zu mir sprechen und als ich verwirrt aufsah, blickte er mich ernst an.

,,Mit was?"

,,Möhrchen, verschwende deine Zeit nicht damit! Das habe ich auch schon tausend mal gemacht und habe aufgehört, weil es mich zum Rand der Verzweiflung treibt.
Versuch' erst gar nicht diesen Fall zu lösen, mach dir keinen Stress, es ist aussichtslos!", teilte er mir verzweifelt mit und ich sah ihn etwas entsetzt an.

,,Nick, ich versuche zu helfen-"

,,Judy, ich weiß du bist dickköpfig und willst immer helfen, aber mach dir keinen Kopf darum. Stress dich nicht, es ist unnötig.", bat er mich strikt und drückte meine Pfoten sanft. ,,Ich will nicht, dass du dich in Schwierigkeiten bringst, also lass es. Ich bitte dich."

Schnaufend sah ich nach unten.

,,Hör zu... Es ist nicht dein Problem, okay?", sagte er und lächelte schwach. Um ihn zufrieden zu stellen, lächelte ich ebenfalls und verabschiedete mich dann mit einem Kuss auf die Wange von ihm.

Als er außer Reichweite war, schwand mein Lächeln wieder und ich umgriff mein Smartphone eng.
Nun ja... Aber, die Tatsache, dass es dein Problem ist, wird es ebenfalls zu meinem.

Ich hab zwar keine Ahnung wie, aber irgendwie schaff ich das, das aufzuklären.
Auch, wenn jeder dagegen ist.

Kommt sicher gut im Lebenslauf, wenn man so einen Fall gelöst hat. Möglicherweise war dies auch zu weit hergeholt...

-

Die Hausaufgaben vernachlässigte ich zunächst einmal. Ich konnte nicht still sitzen und nichts unternehmen, bis ich herausfand, was es mit diesem mysteriösem Fall auf sich hatte.

Ich saß zwar auf meinem Stuhl vor dem Schreibtisch, worauf meine Hausaufgaben herum verteilt lagen, doch ich drehte mich nur gedankenversunken im Drehstuhl herum, bis mir schwindelig wurde.

Denk nach, Judy, sagte ich mir ständig verkrampft und versuchte meine grauen Zellen zu aktivieren.

Niemand kannte die Wahrheit. Nicht die Passagiere, noch sonst wer. Nicks Vater hatte seinem Anwalt zwar versucht seine Sicht der Dinge zu erläutern, aber wer weiß, ob selbst der ihm glaubte? Ein Anwalt konnte ihn scheinbar auch nicht helfen. Nicks Familie wusste die Wahrheit, aber niemand schenkte ihnen Glauben. Ich kenne die Wahrheit, aber mir würde sowieso keiner zuhören. Diese Hirnamputierten dachten sich die absurdesten Theorien aus, doch es war doch so simpel! Welches Tier würde sich freiwillig beinahe in den Tod stürzen?
Nun ja, Suizidgefährdete, lebensmüde Tiere, Psychopathen, aber das konnte man definitiv ausschließen. Richard ist nichts davon.

Aber wer weiß am besten, warum ein Flugzeug abstürzt? Der Pilot. Die Piloten. Sein Copilot!

Und da fiel der Groschen.

Zoomania - a Judy & Nick Highschool StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt