37. Anhaltspunkt

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Etwas unbefriedigt, dass ich es gestern zu nichts brachte, schloss ich meinen Spind auf und seufzte, als mir der Streit zwischen Nick und mir einfiel. Er ging gestern einfach und redete nicht mehr mit mir, was mich den ganzen Tag bedrückte. Das Letzte, was ich wollte, war es, mich mit Nick zu streiten, denn das war es nicht wert.

Nachdem ich meine Bücher einpackte, schloss ich das Schließfach wieder ab und wurde kurz darauf von etwas nach hinten gezogen. Als ich von einem Kribbeln in meinem Bauch überrumpelt wurde, wusste ich schon fast was los war und ich begann zu lächeln.

,,Möhrchen, es tut mir Leid.", hörte ich Nick zu mir sprechen, der seine Arme um meinen Bauch geschlungen hatte. ,,Ich möchte mich nicht mit dir streiten, klar?"

Schmunzelnd drehte ich mich um, damit ich in seine Augen schauen konnte.
,,Ich mich auch nicht.", entgegnete ich wahrheitsgemäß.

Seine Mundwinkel zogen sich zu einem verliebten Lächeln zusammen, als wir uns so ansahen. Das war genau einer solcher Momente, die mich alle Sorgen auf einem Schlag vergessen ließen.

,,Letztendlich habe ich bloß so reagiert, weil ich nicht will, dass du dich meinetwegen in Schwierigkeiten bringst.", sagte er besorgt.

,,Das tu ich doch gar nicht.", schmollte ich ihn an.

,,Judy...", seufzte er kurz. ,,Ich kenne dich und weiß, dass, wenn du dir einmal was in den Kopf gesetzt hast, man dich unmöglich davon abhalten kann. Und du setzt dich durch, koste, was es wolle. Aber du merkst doch, in was für Situationen dich das bringt.", erklärte er mir ruhig.

,,Habe... ein bisschen Vertrauen. Das war einmal, okay? Das wird nicht wieder vorkommen."

Nick zog seine Augenbrauen hoch und musterte mich herausfordernd. ,,Lass mich raten. Du hast nicht auf mich gehört und hast dir weiterhin den Kopf darüber zerbrochen."

Statt zu antworten, grinste ich ihn unschuldig an, woraufhin er versuchte mich ernst anzusehen, woran er aber scheiterte und auch lächelte.

,,Möhrchen...", jammerte er, ließ mich los und hielt sich seine Hand an die Stirn.

,,Hab aber nichts herausgefunden! Nick, wenn ich diesen Fall nicht löse, drohe ich vor Unruhe zu kollabieren!"

,,Ich weiß, du meinst es lieb, aber wie zum Geier willst du das anstellen?"

,,Nick.", sagte ich und hob eine Augenbraue. ,,So sehr glaubst du also an mich? Soso.", wendete ich etwas theatralisch ein, wendete ihm den Rücken zu und verschränkte als gespielte beleidigte Leberwurst meine Arme ineinander.

,,Nicht diese Leier, Möhrchen.", seufzte Nick verzweifelt. ,,Okay, von mir aus!", willigte er dennoch ein. Aber wer war hier in Wahrheit dramatisch, ich, oder Nick, der einen Vorschlag, seinen heiß geliebten Vater wieder in die Arme schließen zu können, ablehnt?

,,Gib mir drei Tage! Du hast es mit einer Expertin zu tun.", drehte ich mich blitzschnell wieder um und zwinkerte ihm zu.

,,Ohh, Expertin? Detektivin Hopps, mhm.", neckte er mich mit einem schelmischen Grinsen und beugte sich zu mir vor.
,,Unterschätz mich lieber nicht, Schätzchen. Ich hab als kleines Kind herausgefunden, wer von meinen 275 Geschwistern immer die Süßigkeiten versteckt hat. Das hier ist dagegen ein Kinderspiel.", untertrieb ich die Situation und lächelte stolz.

Er verschränkte seine Arme ineinander und nickte grinsend und gespielt beeindruckt mit seinem Kopf.
,,Du als Einzelkind wirst das niemals nachvollziehen können. Es war der Horror.", rechtfertigte ich mich dramatisch.

,,Gut, mein armes kleines-" ,,Nick, ganz dünnes Eis.", unterbrach ich ihn und er lachte kurz schadenfreudig.

,,Okay, also drei Tage, mehr nicht. Und du hältst dich raus aus Schwierigkeiten. Dein Ruf ist das Wertvollste, was du hast.", wies er mich ein weiteres Mal darauf hin.

Zoomania - a Judy & Nick Highschool StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt