6. ..., bis man anfängt es zu mögen.

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Kate hatte mich mit den schelmischen Worten ,,Viel Spaß auf deinem Date." verlassen, was ich nur noch mit einem Augenrollen beantwortete, bevor ich meinen Rucksack schnappte und aus dem Klassensaal lief.
Jedoch war mein Gang nur langsam und zaghaft.

Ich würde gleich eine Nachhilfestunde mit Nick haben. Nick Wilde, dem ,,Badboy" schlechthin und dem Sträfling, der mir wirklich seine Hilfe angeboten hatte. Oder hatte ich mich doch etwa verhört? Seit wann war dieser hinterhältige Fuchs eigentlich nett? Oder hatte ich mir einen falschen Eindruck über ihn geschaffen?
Zu spät war es nun. Ich hatte mich auf seine Hilfe eingelassen und die Antworten würde ich spätestens nach dieser Stunde wissen.

Recht schnell fand ich zur Bibliothek, dessen Glastür milchig gehalten wurde. Zaghaft öffnete ich diese und ließ meinen Blick etwas beängstigt im Raum schweifen.

Diese Schule überraschte mich jeden Tag auf das Neue. Alles an dieser Highschool war perfekt saniert. Zur linken Seite des riesigen Raumes, befanden sich einige Computer -sogar von der teuersten und angesehensten Technikmarke in Zoomania, Zapple-, die von großen Bücherregalen abgegrenzt wurden. Ungefähr in der Mitte waren Sofas, wo ein paar Bücherwürmer entspannt lasen. Und rechts standen Tische, wo auch Schüler Hausaufgaben oder etwas dergleichen erledigten. Nicht zu vergessen von den gigantischen Fenstern, die einem eine unvergleichliche Aussicht auf Zoomania ermöglichten, die mich aus irgendeinem Grund etwas entspannen konnte.

Als ich eine rot-orangene Figur an einem der Tische sah, erkannte ich, dass es Nick war, der tatsächlich an einem der Tischen verweilte und seelenruhig auf seinem Smartphone -wohlgemerkt ebenfalls von Zapple- herumscrollte. Dabei hat er seinen Fuß auf seinen Oberschenkel gelegt.

Ich umgriff mein Mathebuch mit beiden Händen stärker, bevor ich auf ihn zu lief. Meine Nervosität nahm somit zu, doch als mich der Fuchs mit einem angenehmen Blick bemerkte, schaffte ich es ein ehrliches Lächeln hervorzubringen.

Es beruhigte mich, dass er wirklich anwesend war und es ernstnahm, mir mit meinen Matheproblemen zu helfen, damit ich die nächste Klausur nicht verhaue. Doch überraschen tat es mich nach wie vor.
Er steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche und setzte sich parallel zu mir aufrecht auf den Stuhl. ,,Du bist wirklich gekommen?", sagte ich ungläubig als Begrüßung mit einer Spur zu viel Freude. „Nick Wilde hält sein Wort, Puschel.", verkündete er mir stolz und schaute mir dabei zu, wie ich zögerlich mein Buch auf den Tisch legte, wobei er wie's aussah nichts, außer einen Stift bei sich trug. „Und...", begann ich und ließ meinen Blick vorerst auf dem Buch ruhen. ,,Wieso?" Ich blickte ihm in die Augen. „Wieso hilfst du mir?"

Zunächst lachte er und spielte ein wenig mit seinem Kugelschreiber zwischen seinem Zeige- und Mittelfinger. „Wieso überrascht dich das so? Ich meine, du kennst mich kaum und weißt nicht, wie ich eigentlich ticke.", stellte er schlagfertig als Gegenfrage und hob seine Augenbraue.
Vielleicht hatte ich tatsächlich ein Vorurteil? Es bestätigte sich mehr und mehr. Doch da ich nicht wusste, wie ich darauf antworten sollte, schaute ich ihm nur schweigend in die Augen.

Verlegen räusperte ich mich und warf einen Blick aus dem Fenster. ,,Also?", wendete ich etwas enthusiastischer ein mit der Absicht das Thema zu wechseln. ,,Bringst du mir Mathe bei?"
Der schlaue Fuchs schien das bemerkt zu haben und lächelte kurz deshalb. Vermutlich nur, weil er sich seine Schlagfertig ein weiteres Mal beweisen konnte. Aber das war er wirklich, keine Frage.

,,Okay. Was hast du nicht verstanden?", fragte er noch einmal nach und schaute in das Buch, das ich aufschlug.

Spannend war es nicht wirklich, wie wir lernten. Dafür aber interessant. Nick beherrschte das Thema exzellent und nicht nur das. Er war intelligent und gut in der Schule, trotz... seines Sträfling-daseins. Jedenfalls erzählte man immer so über ihn, aber selbst bezeugen konnte ich es eigentlich nicht. Trotz alle dem wusste ich immer noch nicht, was ich von ihm halten sollte. Was soll ich denn denken, in Anbetracht dessen, wie er mit mir Anfang des Schuljahres umging?

Zoomania - a Judy & Nick Highschool StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt