Das Hier und Jetzt

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Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.

Ich kann mir vorstellen, dass jeder schon mal einem solchen Spruch (wenn auch ein wenig anders, aber dennoch mit dem gleichen Inhalt) begegnet ist.

Und ich meine, das ist ja auch alles vollkommen wahr. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass es gar nicht so einfach ist, die Zukunft und die Vergangenheit zu vergessen und nur im Hier und Jetzt zu leben.

Mit jedem Tag, den wir planen, mit jedem Blick, den wir auf die Uhr sehen, mit jedem Urlaub, den wir für den nächsten Sommer gebucht haben, planen wir die Zukunft.

Mit jeder Klausur, die wir schreiben, mit jeder alten Schrift, die wir finden, mit jedem Gedanken an alte Freunde wiederholen wir die Vergangenheit.

Für die Gegenwart bleibt oftmals einfach nicht genug Zeit. Und das macht sie umso kostbarer. Oder?

Zeit ist überhaupt nicht kostbar, denn sie ist eine Illusion. Was dir so kostbar erscheint, ist nicht die Zeit, sondern der einzige Punkt, der außerhalb der Zeit liegt: das Jetzt. Das allerdings ist kostbar. Je mehr du dich auf die Zeit konzentrierst, auf Vergangenheit und Zukunft, desto mehr verpasst du das Jetzt, das Kostbarste, was es gibt.

Und wieder eine ähnliche Aussage, mit dem einzigen Unterschied, dass hier sehr wohl eingesehen wurde, wie kostbar die Zeit (oder in diesem Falle das Jetzt) ist.

Und es ist deshalb so kostbar, weil es nicht oft vorkommt, weil es so schwer ist, es aufzubringen.

Du kannst dich nicht selber finden, indem du in die Vergangenheit gehst. Du findest dich selber, indem du in die Gegenwart kommst.

Und auch das ist wieder vollkommen war. Man sollte nicht glauben, dass ein Mensch gleich ist oder bleibt. Jeder Mensch verändert sich, er ist nicht einmal für einen Tag derselbe.

Wir ändern uns mit jeder Erkenntnis, die uns kommt, mit jeder Idee, die uns einfällt und mit jeder Einsicht, dass unsere Ansichten und Fehler vielleicht doch nicht so richtig waren, wie wir von ihnen glaubten, dass sie seien.

Was du in diesem Augenblick glaubst, ist das einzig Richtige für dich. Nicht, was noch vor einer Minute in deinem Sinn kam. Vielleicht war das nämlich nur ein Vorurteil.

~Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.~

Inspiriert durch eine Reportage aus der sechsten Klasse.

eigentlich 14.06.2017, leider 19:09 Uhr des nächsten Tages

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