Manchmal ist es schwierig sich schlagartig auf der Bühne anzupassen.
Manchmal gelingt es ihr einfach nicht und dann tanzt sie als sich.
Sie sollte mit anderen tanzen, sie sollte mittanzen.
Aber eigentlich tanzt sie immer für sich alleine, denn nur dann spürt sie dieses angenehm befriedigende Gefühl, das in ihr den Anschein entwickelt alles wäre gut.
Wenigstens für einen Moment.Auch jetzt ist es so.
Das grelle Licht blendet sie, und für einen kurze Moment hebt sie den Arm und blinzelt.
Alle Lichter sind auf sie gerichtet.
Und auch alle Blicke.Sie hatte dieses Gefühl schon oft, dieses Gefühl das sie hasst und liebt zugleich, genauso wie viele andere.
Sie kann sich nicht entscheiden ob es gut oder eher schlecht ist
Aber jedes mal, hat sie sich zusammen gerissen und begonnen zu tanzen.Auch dieses Mal ist es so.
Sie sieht die Blicke auf sich, von vorne wie von hinten treffen auf sie, und sie spürt ein Gefühl in sich aufsteigen.Ein überwältigendes, eins mit dem sie schlecht klar kommt.
Aber das darf sie nicht zeigen.
Deswegen setzt sie unter der Maske ihr professionellstes Lächeln auf, und legt los.
Sie legt mit der altbekannten Routine los, nämlich eine Bewegung, die ein Teil ihrer Gruppe symbolisiert.Sie hebt erst ihren rechten, dann ihren linken Arm hoch, und macht eine flügelschlagartige Bewegung, als würde sie versuchen zu fliegen.
Das ist das Startsignal.
Es kommen weitere Tänzer, wie sie aus den Boden, und auch von den Seiten auf die Bühne.
In diesem Moment ist es wohl so für ziemlich alle ziemlich....ja, tatsächlich toll.Ab jetzt muss alles perfekt sein.
Wie bei einer richtigen Auführung, die tausendmal geübt wurde, muss nun alles stimmen.
Es ist nicht jeder Schritt umsonst komplett durchgeplant.Aus dem Augenwinkel sieht sie wie Bandmitglieder verzweifelt nach dem Sicherheitsdienst schreien.
Doch dieser ist auf eine besondere Art und Weise verhindert.
Birdy weiß ganz genau warum.Entmutigt muss auch diese Group feststellen, dass sie Birdy und ihren Plänen zum Opfer gefallen sind.
So wie bis jetzt eigentlich jeder, und das ist auch gut so.Die vorherige Musik verstummt, und eine neue erklingt.
Birdy mag die Musik überhaupt insgesamt, warum würde sie es sonst machen?
Und dann die Tänze, die perfekt zu jedem Schlag passen, es ist so beeindruckend.
Schon als Kind, als ihre Eltern sie damals zum Kinderballett schleppten, und sie anfangs von den pinken Tuttus nicht wirklich begeistert war, faszinierte sie die Musik.
Für die anderen Mädchen intressierte sie sich nicht, ihre Aufmerksamkeit galt ganz den sanften aber auch ruppigen Klaviertönen.
Doch irgendwann hatte sie das Gefühl, nurnoch diese Musik befriedigt nicht.
Deswegen wurden es immer mehr Musik und Tanzrichtungen, weswegen sie die verschiedensten und schwierigsten Dinge beherrschen.Ihr gefallen die Bewegungen, die sie dabei macht.
Am liebsten würde sie sich einfach umdrehen, und den Tänzerinnen dabei zuschauen.
Aber leider geht das nicht, denn ihre volle Aufmerksamkeit sollte nun wirklich bei den Bewegungen liegen.Birdy wollte bei diesem Tanz ganz alleine vorne stehen, und deswegen hat sie auch die nötige Verantwortung.
Die sie ganz nebenbei eigentlich immer hat...Sie haben nur wenige Minuten, bis der Zauber vorbei ist, sie von der Bühne verschwinden und anschließend für die nächsten Tage unsichtbar bleiben müssen.
Hauptsächlich zum Schutz.Und die Minuten genießen alle. Fast alle, wenn man Gruppe und Fans beachtet.
Birdy muss unter ihrer Maske grinsen.
Ein hässliches Grinsen, das das sie schon oft im Spiegel gesehen hat wenn sie sich selbst befahl zu lächeln.Alles läuft perfekt.
Die schwierige Stelle mit dem Wechsel der Tänzer ist bereits rum, nun gehen sie aufs Ende zu.
Selbstsicher denkt sie sich, dass es auch so bleiben wird, denn die Crew hat wochenlang für das geübt.So wie bei jedem Flash Mob.
Entschlossen spannt sie ihren Körper an, und beginnt den wohl so ziemlich kompliziertesten Teil zu tanzen, bei dem sehr viel Konzentration gebraucht wird.
Der Remix wird schneller, und damit automatisch auch die Bewegungen.
Birdy fühlt sich wie ein Roboter.Die Meinung des Publikums ist gemischt, aber ist diese nicht bei allem geteilt?
Die eine Hälfte filmt mit ihren Handy das ganze Spektakel, katapultiert neue Videos von ihnen ins Internet, und feuert die Mädels an, während die andere Hälfte hauptsächlich aus heulenden Fangirls besteht, die sie beleidigt.Sie ist davon gelangweilt, kann sich dieser Abschaum nicht mal neue Beleidungen ausdenken...?
Kreativ sind sie nicht sonderlich...Während die Fangirls einen halben Herzinfarkt erleiden, ist der Großteil ihrer Mädchen schon auf mysteriöse Weise verschwunden.
Wie bleibt ihr Geheimnis, denn etwas Zauber gehört immer zu.
Die Presse sagt ja, alles was Birdy errichtet bestehe aus Hokuspokus und Zauber.
Es sind nur noch einige Sekunden.Und die gehören Birdy alleine.
Mittlerweile, jetzt wo sie all das macht, nicht wie früher, vermisst sie es alleine zu tanzen, es fehlt ihr regelrecht.Sie steht jetzt wieder in der Mitte der Bühne.
Atmet tief ein und aus.Und bevor sie wieder vom Aufzug verschlungen wird, beendet sie den Flash Mob so wie sie es bei jedem tut, mit einem eleganten Flügelschlag der einen Schwan symbolisiert.
Und dann ist sie verschwunden.
DU LIEST GERADE
𝐁𝐢𝐫𝐝𝐠𝐢𝐫𝐥┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹
FanfictionBirdy ist nicht irgendwer. Birdy ist nicht nur ein Mädchen. Birdy ist die Perfektionistin in allem. Sie ist perfekt. Doch wenn die Vorstellung vorbei ist, und die Maske abgenommen wird, kommt ihr wahres Ich ans Tageslicht. Dass Ich, dass sie se...