Auch am selben Tag, um genau zu sein am selben Abend sogar in der selben Stunde, hat auch jemand anderes in der selben Stadt seinen großen Auftritt.
Und genauso wie Birdy, hält auch diese Person etwas auf, Seoul einheizen zu können.Es ist niemand anderes als Kwon Jiyong.
Und auch er zupft gerade an seinem Outfit herum, allerdings eher mit einem unzufriedenem Blick.
Denn im Gegensatz zu Birdy durfte er es nicht so so frei auswählen.
Er wurde nur bedingt gefragt was er tragen will, aber so ist es nunmal.
Vieles darf er nicht bestimmen, obwohl es sein eigenes Konzert ist.
Und deswegen steht er nun ebenfalls vor einem Spiegel, und überlegt wie er das unaufällige Kleidungsstück aufpeppen kann.
Es ist viel zu trist seiner Meinung nach, und passt auch absolut nicht zu ihm.
Man könnte es als frech bezeichnen sowie anzüglich, was es sein soll wegen den Fans.
Ein roter Mantel, an dem ein Tierfell hängt, und irgendwelche Sticker drangenäht wurden.
Dazu eine schwarze Hose, die wohl so das einzige normale an dem Outfit ist, und Doc Martens.
Es soll warscheinlich die verhamloste Version von Kpop Mode darstellen, aber leider lindert es nichts.
Jiyong hat das Bedürfnis in die Umkleidekabine zu rennen und diese furchtbaren Sachen, in denen er sich nicht wohl fühlt auszuziehen.
Es passt nicht zu ihm, denn das was er da im Spiegel sieht ist nicht er.
Denn er ist vorsichtig und schüchtern, weswegen es ihm umso schwerer fällt da rauszugehen und selbstsicher zu sein, aber das muss er immer auf den Touren machen.
Immer das positive Zeigen, auch wenn da vielleicht an dem Tag nichts positives ist.
Sowas gibts schließlich auch mal, jeder hat einen schlechten Tag.
Er würde nicht sagen, das alles an seinen Auftritten gefakt ist, denn das ist es nicht komplett.
Doch trotzdem fühlt er sich manchmal selber als ein riesiger Fake, wenn er performen muss.Besonders heute, denn heute ist alles anders in ihm, und er weiß nicht warum.
Er fährt sich wieder durch die steifen Haare von dem vielen Gel, das man ihm reinsprayte, und seufzt.
Er ist nicht aufgeregt, aber trotzdem spürt er etwas komisches in ihm aufsteigen.
Warscheinlich einfach nur Vorfeude, auch wenn er nicht ganz echt ist, denkt er sich, und dreht sich zum winzigen Fenster.
Es ist das einzige das abgesehen von dem Lichtschalter Licht spendet.Als er zögerlich in den Abendhimmel reinschaut, sieht er Schneeflocken.
Schnee, hier in Seoul?
Verwunderlich, aber warum nicht, hier schneit es gut wie nie.
Er sieht selten so eine natürliche Schönheit, schließlich lebt er in einer hektischen Großstadt.
Umso schöner es jetzt zu sehen.
Wie ein kleines Kind fasst er an die Scheibe, und in seinen Augen glänzt es.
Er beobachtet die vielen leichten Flocken, die sich sanft einen Weg auf den Boden bahnen.
Nach ein paar Minuten ist dieser bedeckt, und Jiyong freut sich schon auf später wenn er raus kann.
Doch das leider erst ein paar Stunden nach dem Konzert, wenn der Platz Fanfrei ist.
Worauf man alles achten muss wenn man berühmt ist..."Jiyong! Und? Bereit?"
Ein Angestellter vom Team schaut aufmunternd rein.
Jiyong kennt ihn, und kurz überlegt er etwas wegen all dem hier etwas zu sagen.
Über das worüber er gerade nachdenkt.
Doch er verwirft die schwachsinnige Idee, und nickt stattdessen nur.
Eigentlich sollte er vor einem Konzert nicht so still und nachdenklich sein, aber nun ist es doch so und er will es nicht wirklich ändern."Gut, dann kanns ja los gehen. Kommst du?"
Wieder ein Nicken von ihm.
Dann geht er fast schon zögerlich durch den Raum, und zur Tür.
Doch statt wie Birdy sich nochmal umzuschauen, geht er einfach nur raus, ohne sich umzublicken.
Das Licht wird abgeschaltet, dann finden sich beide auf einem langen Flur wieder.
Viele Leiter wuseln herum, was ihm ein bisschen aus seiner stillen Phase aufweckt.
Langsam beginnt er zu realisieren was gleich von ihm erwartet wird.
Ja, was er gleich so wie sonst auch machen muss.
Er muss auf die Bühne, und ein Konzert halten, doch er will nicht.
Heute ist nicht der Tag dafür.
Es ist der Schnee, der ihn das denken lässt.
Er will raus, und im Schnee tanzen, etwas verrücktes tun.
Er will nicht mehr dem alltypischen folgen, doch genau jetzt muss er es..."Ich wünsche dir viel Glück!" sagt jemand vom Team.
Leute die ihm auf die Schulter klopfen.
Leute die es ihm zutrauen und ihn bewundern.Am liebsten würde er zu seinem Manager gehen und fragen ob sie das Konzert nicht einfach abbrechen können.
Er hört Geschreie und den Trailer, stellt sich dabei fast schon automatisch auf den engen kleinen Lift.
Er geht den Songtext durch, samt Tanzschritten, doch ohne Spaß.
In seinen Augen liegt nur triste Langeweile, etwas das noch nie passierte.
Der Blick auf die schwarzen Schuhen gerichtet.
Er fährt langsam hoch, und driftet von dem surrendem Geräusch nur noch mehr ab.
In Gedanken ist er bei dem Schnee.
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𝐁𝐢𝐫𝐝𝐠𝐢𝐫𝐥┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹
FanfictionBirdy ist nicht irgendwer. Birdy ist nicht nur ein Mädchen. Birdy ist die Perfektionistin in allem. Sie ist perfekt. Doch wenn die Vorstellung vorbei ist, und die Maske abgenommen wird, kommt ihr wahres Ich ans Tageslicht. Dass Ich, dass sie se...