𝐁𝐢𝐫𝐝𝐠𝐢𝐫𝐥┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹

Kapitel 36 (Birdy, the Girl who learned to fly)

Tiefer Schmerz.
Tiefer, unendlicher Schmerz.

Alles weiß um sie herum, die Decke auf die sie schaut kommt immer näher.
Ihre Augenlider schmerzen vom öffnen doch sie ignoriert es und hebt ihre Hand.
Kann sie schwer bewegen, doch es hängen Kabel dran die sich bei jeder Bewegung in sich bewegen.
Neben ihr ein schmerzhaftes, regelmäßiges Piepsen im Ohr.
Nach einer Weile des Lauschens dreht sie sich langsam da hin um zu sehen.
Sie sieht das Überwachungsgerät und die Kreislaufmaschine die ganz genau messen wie es ihr geht.
Doch sie weiß wie sie sich wirklich fühlt, alles schmerzt und in ihrem Rücken ist ein zerbrechliches Ziehen.
Ashley zieht die Augenbrauen zusammen, versucht sich zu erinnern.

Sie alle hatten einen Autounfall.
Das Auto in das sie reinrasten, das war das letzte bevor sie komplett benommen und am Kopf blutend ein weiteres Mal in das zerbrochene Fensterglas flog.
Dann war sie weg, doch jetzt erinnert sie sich noch allzu gut an die Schreie.
Lucie, so verzweifelt, Lisa, so überrascht.

Das Schmerzen am Rücken nimmt zu.
Sie fasst sich mit der verkabelten Hand an den Kopf, an dem wie erwartet ein Verband ist.
Die Kabel geben ein scharfes Geräusch von sich als sie an das Bett reiben, auch das schmerzt im Ohr.
Sie konzentriert sich und fährt sich durch das schwarze Haar.
Ein weniger Teil der ihr noch zeigt das sie lebt.

Aber sie kann das krustige Blut aus dem Haar rausziehen, hält es in der Hand.
Das rot sticht auf der ebenfalls weißen Decke raus, dann wischt sie es runter auf den Boden.
Sie versucht sich mehr auf ihren Körper zu konzentrieren, wo es weh tut.
Das Ziehen vom Rücken kommt vom langen Liegen.
Wie lange ist sie schon hier?
2 Stunden? 12? 1 Tag? 2?
Wie kam sie hier her?
Ihr Kopf schmerzt, die Umgebung dreht sich.
Ashley experimentiert schon eine Weile länger an ihrem Körper herum als einer der Angestellten reinkommt, im Schlepptau ein Arzt der sie misstrauisch anguckt.
Beide in weiß und es schmerzt wieder.
Sie lehnt sich wieder zurück in das Kissen und Tränen steigen in ihr auf.
Es brennt, doch sie hält sie zurück.

"Mrs. Winston. Wie geht es ihnen?" sie hört die Stimme nur entfernt.

Als Antwort will sie den Mund öffnen, doch nur ein kratziger Ton kommt raus.

"Keine Angst, das ist ganz normal. Sie hatten mit ihren Freunden einen kleinen Unfall. Keine Angst, den Angehörigen in ihrem Auto geht es gut, der einzige Wagen der Probleme darstellte war derjenige direkt hinter ihnen, aber-"

Die Tränen steigen wieder in ihr auf und sie beginnt vor dem Krankenschwesterpüppchen und dem Doktor zu weinen.
Dieser verstummt.

"Ist alles gut? Sie müssen keine Angst haben, es gibt keinen den sie kennen der schlimme Verletzungen hat." sagt er.

Sie beginnt nurnoch mehr zu weinen, ihr kleiner kaputter Körper schüttelt sich.

"Woher wollen sie wissen das ich die Leute nicht gekannt habe?" flüstert sie.

Ihre Hand zittert, in ihrem Blick ist pure Angst um jeden von ihnen.
Sie hatte noch nie Angst für andere, ihnen gehen über war sie immer kalt.
Doch nun ist es nichtmehr so, sie hat Angst um Leute die sie kennt, sogar um Dara.

"Bitte geben sie dem Officer draußen Bescheid das eine der Opfer ausgesagt hat." die Krankenschwester nickt und geht dann eilig los.

"Sie waren also zusammenhängend. Ich kann aktuell noch nichts über Todesfälle sagen, das darf ich nicht. Aber bitte regen sie sich nicht allzu groß auf, es ist alles gut soweit, auch mit ihnen. Ich werde später vorbeikommen." plötzlich verlässt er eilig das Zimmer.

Die Tür fällt zu und sie ist schnell wieder alleine.
Nachdem sie es sagte wurde er erst so aufgeregt.
Ashley weint nach wie vor hilflos, will unbedingt wissen ob es allen gut geht.
Will wissen was es mit den Todesfällen auf sich hat, beginnt zu schluchzen.
Aus dem Schluchzen wir ein verzweifeltes Schreien und aus dem verzweifelten Schreien ein hysterisches Strampeln.
Sie schmeißt die Decke auf den Boden, und richtet sich dann auf.
Reißt die Kabel aus ihrem Körper raus, zieht ihre Beine dann einmal vorsichtig an sich und wieder weg.
Die knochigen Gelenke gehen zum laufen beschließt sie, und winkelt sie an um aufstehen zu können.