𝐁𝐢𝐫𝐝𝐠𝐢𝐫𝐥┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹

Kapitel 28 (Time)

Die Wochen vergehen nach diesem Gespräch doch Jiyong bekommt keine Antwort auf seine Frage wann sie sich wieder treffen.
Keine Reaktion, kein Eingehen auf weitere Nachfrage und den Anruf vor ein paar Tagen am Abend hat sie abgeblockt.
Das anfängliche Gefühl etwas falsch gemacht zu haben ließ schnell nach und er begann sich wieder seinem 'normalen' Leben zu widmen.
Doch es half nichts, Ashley wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen.
Die Texte die er schrieb waren grauenvoll, Nachts lag er wach zum überlegen und immerwieder fand er sich auf KakaoTalk vor ihrem Profil.
Gegen Ende musste er dann einsehen das sie ihm mehr als wichtig wurde.
Er sehnte sich nach den vielen tiefsinnigen Gesprächen die er nur mit ihr führen konnte, diese einschüchternde Aura die sie umgab.
Aber am meisten vermisste er ihr Gesicht.
Das, das er erst einmal zu sehen bekam und es sich trotzdem so gut eingeprägt hat.
Hart, fast schon kalt wirkte es.

Doch heute sollte es anders sein.
An diesem Morgen, Jiyong war gerade ausgestanden und saß nun schläfrig und alleine am Küchentisch, Iye schnurrend neben ihm, entscheidet er sich nämlich die Zeitung lesen.
Vielleicht altmodisch, doch Jiyong wollte es mal wieder tun und dabei ein wenig neues über die Welt lernen.
Früher als er noch jünger war galt dieses zum Alltag, das erste was seine Eltern am Morgen taten war Zeitung zu lesen.
Doch statt irgendeiner politischen Krise prangte die Überschrift 'Malefiz - ein Tanz um den Ruhm' in großen Buchstaben vor ihm.
Jiyong blättert um, er weiß tief im Inneren das es sich um eine Gruppe handelte wie Birdys.
Der Text scheint professionell und handelt erstaunlicherweise wirklich darum.
Malefiz ist dem Bericht nach einer englische Gruppe die letzte Nacht in der O2 Arena in London einen unfreiwilligen Auftritt hatten.
Dies war der Durchbruch und somit auch der Grund warum nun so viele News über sie berichteten.
Intressiert blättert er weiter.

Sie wurden 2014 gegründet und warten schon lange darauf.
Aktuell ist es ein regelrechter Trend und das Internet sei 'mit haufenweise Videos gefüllt'.

"Ob Ashley sie kennt wenn sie so bekannt sind...?" er muss sie unbedingt darauf ansprechen

Viele populäre Gruppen dieser seltenen Kategorie stehen kurz vor dem Durchbruch.
Zu den bekanntesten stehen mit Malefiz außerdem auch noch 'The Joke', 'GTVX', 'Black Swan'...,

Der Kaffee der gerade von ihm getrunken wurde fliegt hochkant über den Tisch.
Er erinnert sich ganz genau an das Video, bei dem oben ein Logo stand, doch die Erinnerung ist zu schwach um rauszufinden ob es dieses war.
Ihm bleibt nichts anderes übrig alls jede einzelne Group zu googlen.
Eine wird Birdys sein.
Aber schnell merkt er das es nichts bringt.
Auf eine Art ist er es müde ihr immer hinterher zu spionieren, sowas ist nicht seine Aufgabe.
Müde und unschlüssig legt er das Gerät wieder vor sich auf den gläsernen Tisch.
Wenn sie es für nötig hält wird sie ihm schon mehr erzählen.
Trotz Neugierde wendet er sich also wieder seinem Getränk zu und rührt hektisch darin rum, jedenfalls in dem kläglichen Rest, der Rest sickert gerade in den Tisch.
Wie gut trotzdem zu sehen was das für eine Kategorie ist, denn er konnte sich davor nichts unter 'Flash Mob' vorstellen.
Jetzt macht alles mehr Sinn, warum sie die Mädchen damals da getroffen haben, was für eine Bedeutung das Tanzen hat und vorallem was das ihnen für eine Reichweite ermöglicht.

Es klingelt an der Tür, früh, aber nicht verwunderlich.
Taeyang, der immer noch ein wenig sauer ist weil er vor Wochen das Telefonat so abgebrochen hatte, wollte kommen und ihm zu Entertainment mitnehmen.
Schließlich ist heute ein Arbeitstag wie sonst auch, wobei er unbedingt diesen einen Tanzschritt auswendig lernen will.
Zudem muss er auch noch mit Dara kooperieren, etwas das er seit dem Clubtreffen nicht gerne tut.
Sie ist wie ein nerviges Balg das an ihm hängt.
Bei dem Gedanken vergräbt Jiyong seinen Kopf in seinen Händen, seufzt genervt.
Die Krawatte die er beim letzten Mal bei dieser Geste getragen hat hängt jetzt immerhin nicht in der Müsli Schale.
Diesmal dient sie als Gürtel an seiner Hose, was für ein Glück.
Geschmeidig steht er auf, in Gedanken immernoch bei dem bevorstehenden Tag, drückt auf den Knopf und gewährt Tae somit Einlass.
Sein Freund war schon oft hier, zum reden, aufnehmen, fernsehen oder ausruhen.
Er fühlte sich wohl hier, nur die Katze die immer fauchend weg rannte war ihm suspekt wie er es ihm einmal mitteilte.
Für Jiyong war das Appartment eine teure Hölle in die er einsam eingesperrt war.
Nicht oft war er hier, das war nur die Wohnung für die Wochenenden an deinen er zuhause war, aber wenn war es nicht schön.
Morgens alleine aufzuwachen, diese unerträgliche Stille die nichtmal Musik anheben konnte, er hasste es.
Diese Wände waren Zuschauer seiner vielen Zusammenbrüche.
Und bei jedem lachten sie ihn leise aus.
Aber rausgehen wollte er auch nicht.