Kapitel 26 (Nearly)

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Jiyongs Blick streift an jeden Teil in ihrer Wohnung vorbei und schaut sich alles ganz genau an während sie vorsichtig zurück in ihre Wohnung geht.
Er kommt hinterher, allerdings gemächlich.
Alles scheint er aufzugreifen, schaut sich sogar das große in grüne Farbe eingewickelte Badezimmer mit Badewanne an.
Vielleicht damit er später nicht mehr fragen muss.

Als sie zurück in dem Wohnzimmer ist, das zur Hälfte in die Küche übergeht, entdeckt sie die vielen Bilder die sie mal gemalt hat.
Sie lehnen oder hängen an der Wand, liegen unfertig auf der Couch oder sind zertrümmert im Mülleimer.
Hauptsächlich liegen sie da weil sie nie damit ein Problem hatte, aber eigentlich dachte sie das von dieser Wohnung nie jemanden wissen wird.
Doch nun ist doch jemand da.
Zu spät, sie könnte sie nicht mehr wegräumen, vorallem weil das noch mehr Aufsehen als davor regen könnte den Gemälden gegenüber.

Unschlüssig steht sie eine Weile im Zimmer und schaut mit großen Augen raus auf den Balkon bei dem die Tür offen steht.
Zu kalt ist es nicht, und außerdem bildet es eine perfekte Aussicht auf die verregnete Nacht.
Während sie an den Fingernägeln kaut, kommt Jiyong nun langsam auch ins Zimmer.
Ashley hat Angst das es ihm nicht gefällt, noch schlimmer, das er vielleicht enttäuscht ist.

Sie ist wie aufgeregt, jetzt wo er doch da ist.
Doch trotzdem wollte sie ihn bei sich haben, war sogar erleichtert als er anrief.
Davor war sie im Arsch, seine Abweisung hat sie irgendwie schockiert.

"Du hast es schön hier.", stellt er fest und guckt kurz ins Schlafzimmer.

Es ist ganz am Ende vom Flur und nur mit einer hellfarbigen Lampe beleuchtet.
Diese wirft viele orangene Punkte auf die Wand über dem Bett, etwas das sie liebt.
Und er anscheinend auch sonst hätte er diese Bemerkung nicht gemacht.

"Findest du?"

Sie verschränkt skeptisch die Arme und schaut ihn an.
Er wendet sich ihr zu.

"Warum sollte ich dich anlügen?" murmelt er abwesend.

Irgendwas ist mit ihm, das weiß sie.
Er verhält sich seltsam abgewandt.

"Hab ich was falsch gemacht?"

Sein Blick, der nun anfänglich der Küche gehörte fällt wieder zu ihr.
Irgendwie ist die Frage nach all dem was passiert ist dumm, aber sie rutscht ihr so raus.

"Mach dir keine Sorgen, es ist nichts. Ich hatte nur Angst."

Ashley weiß nicht ob sie das glauben will, doch als er näher kommt und sie so erleichtert anschaut merkt sie das da in seinen Augen kein Misstrauen ist.
Er zieht sie wieder in eine Umarmung, die sie zärtlich erwidert.

Ihr Gesicht ist tief in seinem Pulli vergraben, und sie spürt Vertrautheit in sich aufsteigen.
Wie ein Kind in der Umarmung einer Mutter, auch wenn das ihre nie tat, so stellte sie es sich vor.

"Ashley es tut mir leid. Es war nicht meine Absicht dich zu verletzen, gerade als du den Mut aufgebracht hast mir von deinem Blick auf die Welt zu erzählen."

Sie antwortet nicht, doch im Inneren versteht sie es.

"...aber ich möchte nicht das du so denkst."

Sie zieht sich aus seinen Armen raus.
Es war klar das sowas kommt, es macht sie wütend, doch trotzdem will sie keinen Streit auslösen.

"Du hast kein Recht irgendwas von mir bei sowas zu wollen. Ich habe dir erzählt wie furchtbar die Welt doch finde weil ich mir erhofft habe das du mich verstehst, aber stattdessen-"

"Das tue ich doch auch. Ich sehe es vielleicht nicht genauso, aber ich kann nachvollziehen das du das so fühlst."

Sie dreht sich weg und zum Fenster, doch er stellt sich einfach davor.

𝐁𝐢𝐫𝐝𝐠𝐢𝐫𝐥┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt